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Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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des Weges ließ der
seine Lampe eingeschaltet. Dann standen sie vor der Demonius-Gruft.
    „Jetzt wird’s ernst“, murmelte
Klößchen. „Wie ist das eigentlich: Nehmen wir mal an, es gibt Gespenster.
Rächen die sich, wenn man sie stört?“
    „Du hast schon manche dumme
Frage gestellt“, meinte Tim. „Aber nun übertriffst du dich selbst.“
    Karl nahm Jörgs Lampe und ging
zur Tür. Über dem Schloß war ein dicker Eisenring angebracht. Den brauchte man,
um sie zu schließen, denn die Tür öffnete sich nach innen.
    „Ist alles sehr verrostet“,
sagte Karl.
    Tim gab ihm die Tasche.
    Im selben Moment hörten sie ein
Grunzen.
    „Licht aus!“ befahl Tim, leise.
    Alle Lampen erloschen.
    Die Kids horchten.
    Das Grunzen war von einer
anderen Gruft gekommen, etwa 20 Meter entfernt. Jetzt wiederholte es sich —
etwas leiser.
    Eine Wildsau, dachte Tim, ist
das nicht. Eher ein Mensch im Schlaf. Oder? Nein, kein oder! Da pennt einer.
Wer? Der Totengräber von der Nachtschicht? Jemand, der zu einer frühen Beerdigung
will und Sorge hat, zu spät zu kommen?
    „Ich seh’ mal nach“, flüsterte
der TKKG-Häuptling seinen Freunden zu. „Verhaltet euch leise.“
    Geduckt schlich er zu der
Gruft, die aussah wie ein Garten-Pavillon — nur nicht so lustig.

16. Gefangen in der Gruft
     
    Lautlos glitt Tim über den
gekiesten Weg, registrierte alles in seiner Nähe und fühlte sich wie auf dem
Kriegspfad. Action. Ein Ziel haben. Erkunden. Kampfbereit und geschmeidig sein,
sich der Umgebung anpassen, verschmelzen mit der Natur — Tim wußte, daß er
allem gewachsen war, paßte für eine Sekunde nicht auf und rannte gegen ein
Hindernis.
    Verdammt! Ein riesiger
Grabstein, der die gleiche Farbe hatte wie die Sträucher dahinter. Nicht zu
unterscheiden. Tim rieb sich die Schulter, nahm alle Sinne zusammen und schlich
weiter.
    Jetzt stand er an der
Pavillon-Gruft.
    Seine Hand berührte die Mauer.
Noch warm vom Tag.
    Hinter der Gruft grunzte ein
breites Maul, und das Grunzen ging über in einen rülpsenden Schnarcher.
    Tim trat zur Ecke und spähte.
    Offenbar hatte der Typ eine
Decke ausgebreitet, auf der lag er. Tim leuchtete. Der Strahl glitt über ein
bärtiges Gesicht, einen löcherigen Mantel und Reitstiefel. Der Penner trug
tatsächlich Reitstiefel. Mochte der Himmel wissen, wo er die geklaut hatte.
    Neben ihm lag eine
Schnapsflasche. Leer.

    Tim stieß den Penner mit dem
Fuß an, erst sanft, dann härter. Keine Reaktion. Nicht mal ein Grunzen.
    Der stört uns nicht, dachte
Tim. Wahrscheinlich braucht er bis Mittag, um seinen Rausch auszuschlafen.
    Tim ging zurück und informierte
seine Freunde.
    Karl war inzwischen nicht
untätig gewesen. Er hatte einen passenden Nachschlüssel gefunden und kratzte in
dem verrosteten Schloß herum. Jetzt trat er beiseite.
    „Offen“, sagte er und stieß
gegen die Tür. „Hereinspaziert!“
    Die Türangeln sollten geölt
werden. Sie kreischten.
    Als Tim die Tür aufdrückte,
stand Jörg neben ihm. Beide hatten ihre Taschenlampen eingeschaltet.
    Gespannt beobachtete Tim, wie
die schwere Tür nach innen schwang. Bemooste Steinstufen führten abwärts. Ein
dumpfer Geruch schlug den Jungs entgegen. Der Schein der Lampen glitt hinab.
Unten standen die Sarkophage. Vier. Nebeneinander. Die Metallgriffe
reflektierten das Licht, und kleine Schatten zuckten über die Wände.
    „Unheimlich!“ flüsterte Gaby
dicht hinter Tim.
    „Eigentlich nur, weil es Nacht
ist“, erwiderte er. „Alles andere ist natürlich. Wir mögen es nur nicht, weil
es das Ende des Lebens zeigt. Die meisten Menschen sind lieber mitten drin —
und wir ja zum Glück noch am Anfang.“
    Er stieg die Stufen hinunter.
Hier war es kühl wie in einem Weinkeller. Auf der Wand saß eine fette
Raubspinne. Einige Kellerasseln fühlten sich aufgescheucht.
    Jörg folgte dem TKKG-Häuptling,
dann kamen die andern. Mehr hätten es nicht sein dürfen, denn als sie unten
standen, war der Raum voll.
    Beklommen fühlten sich alle.
Jedes Wort wurde geflüstert. Man war sich des Ortes bewußt, und ein gewisses
Unrechts-Bewußtsein machte sich nun doch breit.
    „Wollt ihr... wirklich den Sarg
öffnen?“
    Gaby formulierte ihre Frage so,
als sei sie unbeteiligt.
    „Wie ich schon sagte“,
erwiderte Tim. „Im Interesse einer höheren Erkenntnis, die dem Spuk dann einen
Riegel vorschiebt, was Jörgs Mutter den Nervenfrieden rettet und auch sonst
okay ist. Vergessen wir nicht: In nicht wenigen Kriminalfällen wird nach langer
oder

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