Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
schon leer. Er kriegt noch einen Drink, nein, wehrt ab.
Jetzt kommt Beinhart Geiser herein.“
    Abermals Begrüßung,
gestenreich. Offensichtlich kannten sie sich. Vertrauliche Mimik. Auch Isabell
— in einem roten, engen Sommerkleid — gesellte sich hinzu. Gerede.
    Dann kam der große Moment.
    Der Araber legte seinen
Vittanti-Koffer auf Geisers Schreibtisch und klappte den Deckel hoch.
    Tim pfiff durch die Zähne.
    „Ihr glaubt es nicht: Der
Rucksack ist voller Kohle.“
    „Geld?“ fragte Klößchen.
    „Gebündelt. Beim höllischen
Leitzins! Ist das eine Menge! Zwei, drei Kilo, schätze ich. An Gewicht. Und
bestimmt keine gebündelten Zehn-Mark-Scheine, sondern... Sind das Dollars? Ich
glaube, es sind Dollars.“

    „Das stinkt ja zum Himmel“,
sagte Karl.
    „Das stinkt bis zur
Milchstraße“, nickte Tim. „Bringen wir mal unser Vorwissen ein! Demonius hat
einen kriegsbösen Prototyp erfunden, sicherlich was robot er artiges. Und stand
im Verdacht, ihn verkauft zu haben an den kriegswütigen Nah-Osten-Staat. Ob
dieser fette Orientale von dort ist?“
    Tim sah, wie Geiser, Büttner
und Isabell ein bißchen im Geld wühlten. Dann wurde es von Büttner in einen
Tresor eingeschlossen.
    Tim spähte zum Taxi. Das
Kfz-Kennzeichen konnte er nicht sehen, wohl aber die seitlich im Heckfenster
angebrachte Kraft-Droschken-Nummer: 169.
    Die Beobachtung des Quartetts
im Chefbüro dauerte an. Schließlich stand der Bärtige auf. Alle begleiteten ihn
hinaus und weiter bis zum Tor, das heute einladend geöffnet war, einschließlich
der Schranke.
    Der Araber stieg ins Taxi.
Abflug. Die drei sahen ihm nach. Isabell winkte. Dann kamen alle zurück.
Büttner rieb sich die Hände. Das Trio verschwand in dem mehrstöckigen Haus. Und
danach tat sich nichts mehr.

21. Der liebe Freund aus den
Ferien
     
    In der Telefonzelle war es
heiß. Hilfsbereit hielt Jörg die Tür auf. Auch Gaby, Karl und Klößchen hörten
zu, als Tim telefonierte. Er fächelte sich Luft zu.
    „Taxi-Zentrale“, meldete sich
eine Frau mit deutlicher Aussprache. Was auch nötig war, wurden doch von dieser
Frau die Funk-Taxis durch den Äther angesprochen und gesteuert.
    „Mein Name ist Carsten“, sagte
Tim. „Ich bin vorhin mit dem Taxi Nr. 169 gefahren. Möglicherweise habe ich in
diesem Wagen meinen Trauring verloren. Echt Gold und graviert. Können Sie mir
sagen, wo der Wagen jetzt ist? Meines Wissens sind Sie doch ständig informiert
über den Standort.“
    „Das ist richtig“, erwiderte
die Frau. „Aber 169 ist zur Zeit unterwegs. Es bringt einen Fahrgast zum Hotel
Kaiserhof. Und wird dort auf die nächste Fuhre warten. Ich werde Bescheid geben
wegen des Traurings.“
    „Nicht nötig“, wehrte Tim ab.
„Ich bin ganz in der Nähe vom Kaiserhof.“ Damit übertrieb er allerdings.
„Wahrscheinlich bin ich schneller dort als Sie mit dem Funkspruch. Jedenfalls
vielen Dank. Ich wende mich an den Fahrer.“ Er legte auf. „Kaiserhof“, sagte
Gaby.“Hört, hört!“
    „Wenn wir uns beeilen“, meinte
Tim, „können wir in zehn Minuten dort sein.“
    Klößchen stöhnte. „Falls ihr
mich abhängt — ich komme nach. Weiß ja, wo ihr seid.“
     
    *
     
    Kühle. Stille. Luxus. Die
Hotelhalle beeindruckte. Heute, am Sonntag, war nicht allzuviel los. Einige
Gäste in den schweren Sesseln, die Damen schmuck-üppig, die Herren mit nervöser
Miene — weshalb auch immer.
    Der Portier hatte mit keiner
Wimper gezuckt, als Tim und Gaby durch die Drehtür wirbelten.
    Tims Freundin paßte hierher.
Blaues Kleid, Sandalen, weiße Schleife im Goldhaar.
    Außerdem könnte sie — dachte
der TKKG-Häuptling — selbst in Penner-Klamotten ihre Klasse nicht verleugnen.
Aber ich mit meinen geborgten Jeans! Und das T-Shirt müßte auch in die Wäsche.
    Dennoch — er straffte das Kinn
und war ansonsten total locker, als beide zur Rezeption traten.
    Der ,Diensthabende’ dort hatte
eine rotblonde Halbglatze, was gut zu seinem Smoking paßte, und eine Brille mit
geteilten Gläsern. Die unteren Hälften fürs Lesen, die oberen für Weitsicht.
    Das TKKG-Paar wurde durch die oberen
beäugt.
    Tim grüßte.
    „Verzeihen Sie. Wir hätten eine
Frage. Ein Herr arabischer Abstammung kam vor einigen Minuten herein. Wir sind
uns nicht sicher, ob es jener liebe Freund ist, den wir mal auf einer
Ferienreise kennenlernten. Leider ist uns sein Name entfallen. Aber wir können
ihn beschreiben: hochgewachsen, korpulent, ziemlich kopfblank, aber mit
gestutztem Vollbart und

Weitere Kostenlose Bücher