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Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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von Passanten, wie wir wissen. Dabei — oder als Reporter- kommt
der Maschinenmensch an ihn heran.“
    „Ferngesteuert“, sagte Karl.
    „Das bedeutet: Der Kastenwagen
wird in der Nähe sein.“
    „Also können wir“, meinte Jörg,
„die Sache verhindern.“
    „Um Himmels willen“, rief
Klößchen. „Das ist eine Nummer zu groß für uns. Wir müssen Kommissar Glockner
einschalten.“
    „Gabys Vater“, sagte Tim, „ist
in Brüssel und kommt erst Ende der Woche zurück.“
    „Hm. Wen dann?“
    Sie überlegten. Keiner machte
einen Vorschlag.
    „Ganz meine Meinung“, sagte Tim
in die Stille. „Die andern Ordnungshüter würden uns erstens nicht ernst nehmen,
zweitens allenfalls bei Geiser eine Anfrage machen — denn für eine Durchsuchung
reichen unsere Indizien nicht. Damit wäre dann schon im Vorfeld die ganze Sache
lahmgelegt, und an unsere Beweise kämen wir nie. Außerdem: wir wissen ja
wirklich nicht, ob mit unserer Phantasie jetzt die Gäule durchgehen.
Vielleicht“, setzte er hinzu wie zur eigenen Entschuldigung, „ist alles ganz
anders und — harmlos.“
    „Was schlägst du vor?“ fragte
Gaby.
    „Ab sofort lassen wir Geiser
und Co nicht mehr aus den Augen. Vom Hügel aus sehen wir, was auf dem
Werk-Gelände passiert. Wenn Vorbereitungen getroffen werden für Mittwoch,
entgeht uns das nicht.“

22. Verzeihlicher Irrtum
     
    Karl feierte krank am Montag.
    Das war nötig. Denn auch
vormittags, während des Unterrichts, mußte das Geiser-Werk beobachtet werden.
    Also lag Karl auf dem Hügel im
Gras, das Fernglas an den Augen, und registrierte alles, was sich bei den
Verdächtigen abspielte. Mittags dann, nach Schulschluß, stießen Gaby, Tim,
Klößchen und Jörg zu ihm.
    Am Dienstagvormittag schwänzte
Jörg die Schule, und die gleiche Beobachtung wiederholte sich.
    Am Abend dieses Tages hockten
die Kids zusammen und beratschlagten. Alle waren enttäuscht. Trotz intensiver
Beschattung von 7 Uhr früh bis in die späte Nacht hinein hatte sich nicht ein
einziger Fingerzeig ergeben. Null Vorbereitung auf ein Attentat. Keine
verdächtigen Aktionen auf dem Geiser-Werk-Gelände.
    Einziges Vorkommnis: Büttner
war am Montag fünf Stunden weggewesen — mit dem Wagen. Wo, das wußte niemand.
    „Wahrscheinlich haben wir uns
getäuscht“, sagte Tim. „Und das Attentat existiert nur in unseren Köpfen.
Trotzdem gehen wir kein Risiko ein. Morgen nachmittag, wenn Knowbuttle
eintrifft, sind wir auf dem Posten — beim Hotel Kaiserhof. Offizielle Ankunft
ist 15 Uhr. Wir sind natürlich lange vorher da und inspizieren die Gegend.
Sollte einer vom Geiser-Trio auftauchen oder der Kastenwagen oder ein
roboterähnlicher Typ — dann schlagen wir zu. Gebongt?“
     
    *
     
    Der nächste Tag war noch heißer
als die vorangegangenen. Die 9b hatte heute nur fünf Stunden Unterricht. Das
bedeutete: Schon gegen 13.30 Uhr trafen sich die TKKG-Bande und Jörg in der
Innenstadt, Anfang Klampfe-Straße, wo auch eine der Fußgänger-Zonen beginnt.
    Gaby brachte Oskar mit, ihren
Cocker-Spaniel, und die Jungs — vor allem Tim — mußten einige Minuten opfern
für ausgiebige Begrüßung. Schließlich kann man einem Hund nicht erklären, daß
möglicherweise ein gemeines Attentat droht von weltpolitischer Bedeutung und
man sich daher möglichst kurz fassen muß.
    Karl hatte sein Walkie-Talkie
mitgebracht. Tim übernahm eins der Geräte.
    Die Kids fuhren um die Ecke und
bogen ein in die Pracht-Meile, an der das Grand-Hotel liegt, etwas
zurückgesetzt freilich, so daß reichlich Platz ist für An- und Abfahrt der
Wagen.
    Fans sind noch nicht da,
stellte Tim fest. Logo, der Knowbuttle ist ja nur Politiker und kein Rock-Star.
Aber die Protest-Typen mit ihren Demo-Transparenten werden schon noch kommen.
Einige jedenfalls. Im großen und ganzen ist er ja beliebt, aber nur im
Abendland und in der Neuen Welt. Die Diktatoren-Clique hinter Dscham würde ihn
am liebsten in eine brennende Ölquelle tauchen.
    Die Polizei war allerdings
schon jetzt gegenwärtig und hatte offensichtlich Befehl, nicht zu übertreiben
mit den Sicherheitsmaßnahmen. Drei Fahrzeuge waren angerückt, die Uniformierten
verteilten sich in lockeren Gruppen an die strategisch wichtigen Punkte um das
Hotel, einen mächtigen Sechs-Stock-Block, der von Gassen flankiert wird und auf
der Rückseite einen kleinen Park hat. In den Hotel-Prospekten sind diese 800
Quadratmeter so abgelichtet, daß der Unkundige meint, man könnte sich dort
verlaufen.

    Die

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