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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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zusammen?«
    »Die Weiße Frau im Haus des Kepheus ...« Grübelnd betrachtete Justus das Sternbild. Plötzlich weiteten sich seine Augen. »Seht mal, einer der Sterne im Kepheus heißt Alkurah! Wie Miss Bennetts angeblicher Universitätsprofessor!«
    »Dann sollten wir morgen versuchen, den zu finden.« Peter stand auf. »Ehrlich gesagt, habe ich für heute genug. Vielleicht ist die Weiße Frau kein Gespenst, aber Mrs Featherstone war auf jeden Fall eins, und ein gruseliges noch dazu. Die wird mir heute Nacht sicher ein paar Albträume bescheren. Kommst du mit, Bob?«
    »Klar.« Bob schob seinen Stuhl zurück. »Gute Nacht, Justus, bis morgen!«
    Justus winkte nur. Er war tief in Gedanken versunken. Und nachdem Peter und Bob die Zentrale verlassen hatten, schaute er sich noch einmal die vier Bilder der Weißen Frau an. Sie erinnerten ihn an etwas. Nur an was?
    Endlich schaltete er den Rechner aus, verließ die Zentrale durch das Kalte Tor und lief über den dunklen Schrottplatz hinüber ins Wohnhaus.
    In seinem Zimmer zog er sich aus, löschte das Licht und ging ins Bett. Aber er konnte nicht einschlafen. Ständig gingen ihm die Gespensterbilder im Kopf herum. Waren sie wirklich echt? Ausgeschlossen. Gespenster gab es nicht – oder wenn doch, dann brauchte es schon wissenschaftlichere Beweise als die verwackelten Bilder einer Webcam, um Justus Jonas zu überzeugen. Die drei ??? hatten es schon häufig mit »Geistern« zu tun bekommen, und immer wieder hatte sich herausgestellt, dass hinter den »rätselhaften Spukerscheinungen« ein höchst lebendiger Mensch steckte, der mit der Spukerei etwas erreichen – oder verhindern – wollte.
    Justus drehte sich auf die andere Seite und öffnete die Augen. Wenn sein Gehirn dermaßen auf Hochtouren lief, brauchte er es mit dem Einschlafen gar nicht erst zu versuchen. Er betrachtete die Schatten, die seine schwebenden selbstgebastelten Raumschiffe im Licht der Straßenlaterne an die Wand warfen. Eins der Raumschiffe sah aus wie das Gespenst – plump, klein, kopflos, mit fuchtelnden Armen. Es erinnerte ihn auch noch an etwas anderes, aber sosehr er sich auch den Kopf zerbrach, er kam nicht darauf. Ein Tanz war es jedenfalls nicht.
    Was also bezweckte derjenige, der hinter diesem Spuk steckte? Was wollte er erreichen? Oder verhindern? Es war doch wirklich zu blöd, dass Justus die Zahlenreihe nicht entschlüsseln konnte!
    Er drehte sich wieder um. Und wieder. Allmählich wurde er doch müde. Er drehte die Bettdecke mit der verschwitzten Seite nach oben, kuschelte sich ein. Langsam kam sein Gehirn zur Ruhe, und er dämmerte ein. Ein Gedanke floss ganz sacht und ungerufen durch seinen Kopf.
    Signal. Daran erinnert es mich.
    Und plötzlich saß er kerzengerade im Bett. Signal. Uhrzeiten. Ein falsch eingeräumtes Buch über Schifffahrt.
    »Justus Jonas«, sagte er laut. »Du bist ein Idiot! Oder ein Genie, je nachdem. Aber doch auf jeden Fall ein Idiot!«

In die zweite Runde
    Der nächste Tag war ein Samstag. Als Peter und Bob nach dem Frühstück in die Zentrale kamen, saß Justus in dem alten Drehstuhl vor dem Computer, drehte sich langsam um sich selbst und knetete an seiner Unterlippe – ein sicheres Zeichen, dass er scharf nachdachte. Über den Bildschirm lief sein selbst gebastelter Bildschirmschoner, ein weißes, ein blaues und ein rotes Fragezeichen auf schwarzem Hintergrund.
    »Und?«, fragte Bob. »Hast du schon etwas herausgefunden?«
    Justus erwachte aus seiner Versunkenheit und nickte. »Ich habe den Zettel entschlüsselt.«
    »Was!«, rief Peter. »Und das sagst du einfach so? Wenn ich das gewesen wäre, hättest du mein Freudengeheul von zu Hause bis hier auf den Schrottplatz gehört!«
    »Was heißt es denn nun?«, fragte Bob. »Nun sag doch schon! Und wie hast du es herausgefunden?«
    »Unser Gespenst hat mir geholfen.«
    »Wie bitte? Ist es dir erschienen?«
    »So ähnlich. Ich habe über die seltsamen Armbewegungen auf den vier Bildern nachgedacht. Die Weiße Frau selbst hat sich ja nicht bewegt, nur die Stellung ihrer Arme verändert. Eigentlich hast du mich auf den richtigen Gedanken gebracht, Peter.«
    »Ich bin ja auch genial«, sagte Peter. »Was habe ich denn gesagt?«
    »Du hast gesagt, vielleicht winkt sie uns zu. Und genau das hat sie getan! Also habe ich die Bewegungen sehr vereinfacht nachgezeichnet und mich auf das Notwendigste beschränkt, nämlich die Arme. Und das sieht so aus.« Er wies auf einen Zettel auf dem Tisch.
     

     
    »Toll«, sagte

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