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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Peter nach einem Blick auf das Bild. »Und was bedeutet das? Sind das Zwergenrunen aus einem neuen Fantasyfilm?«
    »Für mich sieht das eher nach ... Mensch, Justus!«, rief Bob. »Sind das auch Uhrzeiten?«
    »Fast«, sagte Justus. »Aber du bist auf dem richtigen Weg. Wenn man diese vier Zeichen einer Uhrzeit zuordnet, zeigen sie 7:45, 6:07, 11:07 und 11:00 an – die ersten vier Zahlen auf unserem Zettel. Aber es sind keine Uhrzeiten. Miss Bennett hat sie nur so aufgeschrieben, weil sie die richtigen Zeichen erst nachschlagen musste. Es ist das Semaphore!«
    Es gab eine lange Pause.
    »Das was?«, fragte Bob endlich.
    »Man nennt es auch
    Winkeralphabet«, erklärte Justus. »Es wird vor allem auf
    Schiffen verwendet, wenn man keinen Sprechfunk einsetzen
    will – zum Beispiel aus Angst, abgehört zu werden. Beim
    Winkeralphabet besteht Sichtkontakt. Die beiden Winker
    sind Fahnen, die in einem bestimmten Winkel zueinander
    hochgehalten werden. Jeder Winkel ist ein Buchstabe des
    Alphabets – oder auch eine Zahl. Becky hat meine
    Vermutung übrigens bestätigt – ich habe sie gleich heute
    Morgen angerufen, und sie sagte, dass das Buch über
    Seeschifffahrt, das Miss Bennett falsch eingeräumt hat,
    tatsächlich ein Winkeralphabet enthält. Also habe ich
    sofort angefangen, die einzelnen Zeichen zu
    entschlüsseln.« Er zog einen weiteren Zettel aus der
    Schublade. »Und wenn ihr das gelesen habt, wisst ihr auch,
    warum ich nicht losgejault habe – jedenfalls nicht vor
    Freude. Wir sind zu spät dran, Kollegen.«
     
    Erschrocken schauten
    Peter und Bob den Zettel an. Darauf stand:
     

     
    »Wirklich versagt haben wir nicht«, fuhr Justus nach einer Pause fort. »Heute ist Samstag. Die Nachricht bezog sich auf Mittwoch Nacht, aber wir haben den Zettel erst am Donnerstag bekommen. Selbst wenn wir ihn sofort enträtselt hätten, wäre es schon zu spät gewesen.«
    »Aber zu spät wofür?«, fragte Bob. »Was ist Mittwoch Nacht passiert? Miss Bennett ist Hals über Kopf weggefahren – wohin? Ganz zu schweigen davon, dass sie dort nie angekommen ist!«
    »Das stimmt nicht ganz, Bob.« Justus stand auf und begann durch die Zentrale zu wandern, die unter seinen Schritten leicht schwankte. »Sie ist auf jeden Fall an einem Ort angekommen, von dem aus sie Inspektor Cotta anrufen konnte – oder musste.«
    »Wartet mal«, sagte Peter. »Warum hat sie Cotta überhaupt angerufen? Woher wusste sie, dass wir sie bei der Polizei als vermisst gemeldet hatten? Das war doch erst ein paar Stunden vorher!«
    »Stimmt, Peter.« Justus überlegte. »Ich komme nur immer wieder auf unseren Einbrecher zurück. Der hat unser ganzes Gerede über die Polizei mitgehört. Und... erinnert ihr euch? Gerade als Karen sagte, sie wolle die Polizei rufen, statt uns an den Computer zu lassen, ist ihm angeblich das Buch zerrissen. Kollegen, ich glaube, das hat er gemacht, um uns alle von der Polizei abzulenken! Es ging ihm gar nicht so sehr um das Passwort!«
    »Du meinst, er hielt uns für das kleinere Übel?« Peter grinste. »Der hatte wohl noch nie von uns gehört! Und ich will euch mal etwas sagen. Okay, vielleicht konnten wir nicht verhindern, dass Mittwoch Nacht irgendetwas passierte. Na und? Wir können immer noch als Zweite ins Ziel gehen, oder nicht? Wir haben doch noch immer ein paar Spuren, denen wir nachgehen können! Wenigstens finden wir dann heraus, was passiert ist!«
    Justus und Bob schauten einander an, und dann nickte Justus. »Du hast Recht, Zweiter. Eigentlich haben wir ja sogar eine ganze Menge Spuren! Fassen wir mal zusammen. Miss Bennett surft im Internet und freundet sich mit einem Gespenst an – das mit ziemlicher Sicherheit keins ist. Es bietet ihr Hilfe bei einer ›astronomischen Schatzsuche‹ an. Sie verabreden einen Code, um sich Nachrichten zu übermitteln. Genauer gesagt, das Gespenst soll eine Nachricht übermitteln, auf die Miss Bennett dann reagiert. Das tut sie auch – Mittwoch Nacht. Und die Nachricht ist für sie so wichtig, dass sie alle privaten Daten aus dem Büchereicomputer löscht, ein paar Sachen packt und verschwindet, ohne sich auf der Arbeit abzumelden oder um die Versorgung ihrer Katze zu kümmern.«
    »Ich glaube, sie konnte sicher sein, dass Mrs Featherstone sich um die Katze kümmert«, sagte Peter. »Auch ohne große Absprache. Bei unseren Nachbarn ist das so.«
    »Guter Einwand. Also verschwindet Miss Bennett mitsamt ihrem Auto. Und fährt vermutlich zu ihrer neuen Freundin, der

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