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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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fragen Felicia danach, wenn sie kommt.«
    Nach kaum zehn Minuten brachte ihnen Mrs Sparing belegte Brote, Salat und etwas zu trinken. Sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab. »Gute Nacht«, sagte sie. »Und denkt daran, leise zu sein. Die Mauern sind zwar dick, aber man weiß nie ...«
    »Ja, Madam«, sagte Justus. »Vielen Dank.«
    Sie nickte und ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    »Und wenn sie uns nun einschließt?«, murmelte Peter.
    »Dann können wir nicht zur Toilette«, sagte Justus. »Keine Sorge.«
    »Tja, mit Nachttöpfen hätte sie dieses Problem nicht.« Bob setzte sich auf und schnupperte. »Hm. Wer außer mir möchte ein Tunfischsandwich? Hoffentlich keiner?«
    Justus nahm ein Schinkensandwich, Peter eins mit Käse, und dazu tranken sie Saft aus der Kanne.
    »Also, wie ist jetzt genau unser Plan?«, fragte Peter nach dem Essen, als sie auf den Betten saßen.
    »Wir suchen zuerst nach Miss Bennetts Auto. Es ist ein roter Golf, wenn ich mich recht erinnere. Danach versuchen wir, mit Felicias Hilfe ins Haus zu kommen. Ich bin sicher, dass Miss Bennett dort irgendwo gefangen gehalten wird.«
    »Und was ist mit Professor Alkurah?«, fragte Bob.
    »Den suchen wir auch.«
    »Ich hoffe nur«, begann Peter und gähnte. »Ich hoffe nur, dass Alkurah nicht der Tauzieher ist. Ich meine ... der Drahtgeber.«
    Auch Justus gähnte. »Wie bitte? Der was?«
    »Der ...« Peter runzelte die Stirn. »Der ... weiß nicht. Komisch ... Ich bin so müde.«
    »Ich ... ich fühle mich auch ... komisch.« Bob streckte die Hand nach der Wand aus. »Ein Fenster. Frische Luft ...« Ein Gähnen unterbrach alles, was er noch sagen wollte. »Was ... ist denn bloß los?«
    »Wach bleiben, Kollegen!« Justus versuchte aufzustehen, aber seine Beine trugen ihn nicht. »Die Frau ... die ... die hat uns reingelegt. Da war was im Essen. Ein ... Schlafmittel.« Er schaffte es nicht, die Augen aufzuhalten. »Wir müssen ... wir müssen ... wach ... bleiben ...« Im nächsten Moment fiel er rückwärts auf das Bett und schlief ein.
    Peter und Bob kämpften noch ein paar Sekunden länger, aber dann kippten sie ebenfalls um. Als Felicia eine halbe Stunde später in die Waffenkammer schlich, schliefen alle drei Detektive tief und fest und waren auch durch heftiges Rütteln nicht aufzuwecken.

In Kepheus’ Haus
    Justus mochte keinen Kaffee. Er verabscheute den bitteren, starken Geruch, der morgens Tante Mathildas Küche durchzog, und den Geschmack konnte er noch weniger ausstehen. Deshalb zählte ein Traum, in dem er gezwungen wurde, literweise Kaffee zu schlucken, eindeutig zu den Albträumen. Und wie es in Albträumen so ist, war er unfähig, sich zu bewegen, zu entkommen oder zu kämpfen. Ein tonnenschweres Gewicht lag auf seiner Brust, und ein riesiges schwarzes Monster mit mindestens zehn Tentakeln hielt seinen Kopf fest, während es ihm rücksichtlos einen Liter Kaffee nach dem anderen in die Kehle goss und dabei ununterbrochen auf ihn einredete, während er doch nichts anderes wollte als schlafen ... tief und traumlos schlafen.
    »Wach auf, Justus! Nun wach doch endlich auf!«
    Er wollte nicht aufwachen. Aber irgendwie tat er es doch. Nur ließ der Druck auf seiner Brust nicht nach, und die Tentakel verschwanden nicht. Sein Mund war voller Kaffee. Was für ein ekelhafter, widerlicher Albtraum. Er fing an, dagegen anzukämpfen. Es fühlte sich an, als steckte er in einem Fass voller Sirup. Kaffeesirup. Er versuchte, einen Tentakel wegzuschieben, konnte aber nicht einmal die Hand bewegen.
    »Justus!«, rief das Monster. »Justus! Wach endlich auf!«
    Er versuchte, etwas zu sagen, brachte aber nur ein Blubbern zustande. Ein dunkles Gesicht schwebte über ihm, nachtschwarz vor dem schummrigen Licht der Öllampe. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, die Augen aufgemacht zu haben.
    »Kaffee... sirup ...«
    »Was?«, rief das schwarze Monster, das natürlich keins war, sondern Felicia. »Wach endlich auf!«
    Sie hob wieder einen Becher an seine Lippen und goss ihm das widerliche Gebräu in den Hals. Er versuchte, es auszuspucken, verschluckte sich und prustete den Kaffee über sein Hemd, seine Hose, das Bett und Felicia.
    »Gesundheit«, sagte sie.
    »Was ...«, begann er, und dann: »O Gott. Mir wird schlecht.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt sie ihm einen Eimer hin, und er spuckte den gesamten Kaffee und die Hälfte seines Abendessens hinein. Danach sank er stöhnend zurück.
    »Willkommen unter den Lebenden«, sagte Felicia.

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