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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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zwischen den Felsen hindurch und jagte ins Tal.
    »Der Jeep!«, rief Bob. »Sparing! Er wird den Rolls-Royce sehen!«
    Entsetzt schauten sie einander an. Endlich sagte Justus: »Morton hat ihn bestimmt den Berg herunterkommen sehen.«
    »Dann hat er hoffentlich auch etwas unternommen«, sagte Bob mit rauer Stimme. »Wir können ihm nämlich nicht helfen.«
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als weiterzugehen.
    Justus und Bob japsten ganz ordentlich, als sie die Bergkuppe erreichten, und selbst Peter war einigermaßen außer Atem. Aber es hatte sich gelohnt. Vor ihnen öffnete sich ein enges Tal zwischen steilen Bergen. Tief unten suchte sich ein schmaler kleiner Fluss seinen Weg durch ein Bett voller großer Felsen. Und auf halber Höhe, keine hundert Meter von Justus, Peter und Bob entfernt, stand Kepheus´ Haus.

Die »Weiße Frau«
    Das ehemalige spanische Missionsgebäude sah aus wie eine halb in den Berg hineingebaute Festung. Die Mauern waren weiß getüncht, trugen Zinnen und hatten zum Pfad hin Schießscharten statt Fenster. Nur an der Seite, die dem Tal zugewandt war, gab es ein paar hohe, schmale Fenster – was möglichen Eindringlingen jedoch nichts nützte, da die Mauern völlig ohne jeden Vorsprung senkrecht abfielen und es anschließend glatt abwärts ging. Wer hier aus dem Fenster fiel, landete nach einem hundert Meter langen Sturz auf den Felsen des Flussbettes. Im Licht des Vollmonds schimmerten die Mauern in einem tiefen Blau, und die Dächer des Hauses und der Nebengebäude waren schwarz.
    »Man sollte doch meinen, dass sich spanische Missionare eine freundlichere Gegend zum Wohnen aussuchen würden«, murmelte Peter.
    »Sie mussten sich ja gegen feindliche Indianer zur Wehr setzen, die nicht mit Gewalt zum Christentum bekehrt werden wollten.« Justus wies nach oben. »Seht mal die Ruinen auf den Bergen! Das könnten Wachtürme gewesen sein. Von dort aus konnte man jeden Feind schon lange vorher sehen.«
    Bob lachte nervös. »Hoffen wir, dass sie uns nicht sehen. Kollegen, das Haus macht mir Angst. Wie kommen wir da bloß hinein?«
    »Klettern?«, schlug Peter vor und handelte sich entgeisterte Blicke von beiden Seiten ein. »Schon gut, schon gut, war nicht ernst gemeint ...«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit als den direkten Weg«, sagte Justus. »Durchs Tor.«
    »Wie – sollen wir einfach klopfen und höflich darum bitten, das Haus besichtigen zu dürfen?«, fragte Bob. »Das klappt doch nie, Just. Es ist mitten in der Nacht!«
    Justus schüttelte den Kopf. »Nein, so etwas würde nie klappen. Aber ich glaube, wir versuchen es mal mit der kalifornischen Gastfreundschaft.«
    Wenig später standen sie vor dem großen, zweiflügligen Holztor, an dem ein Klopfring aus schwarzem Metall befestigt war. Justus hob ihn an und ließ ihn gegen das Holz fallen. Der dumpfe Schlag war so laut, dass er von den Talwänden widerhallte und die drei ??? unwillkürlich zusammenzuckten.
    Eine Weile blieb alles still, dann hörten sie von drinnen auf dem Hof eine zögernde Frauenstimme. »Wer ist da?«
    »Entschuldigen Sie, Madam«, sagte Justus laut. »Wir sind drei Schüler aus Rocky Beach. Wir waren auf einer Wanderung und haben uns in der Zeit verschätzt, und jetzt suchen wir eine Jugendherberge, können sie aber nicht finden. Können Sie uns vielleicht helfen?«
    »Da habt ihr euch im Tal geirrt«, antwortete die Frau. »Die nächste Jugendherberge liegt im Bright Canyon, vier Meilen von hier. Das hier ist das einzige Haus weit und breit.«
    »Himmel«, stöhnte Peter. »Vier Meilen? Das schaffen wir nie!«
    »Können Sie uns vielleicht helfen?«, fragte Justus. »Können wir vielleicht hier übernachten?«
    »Nein!«, sagte die Frau scharf. »Nein, das ist ganz ausgeschlossen. Und ich habe auch kein Auto, ich kann euch nicht zur Jugendherberge fahren. Es tut mir leid!«
    Bestürzt schauten die drei ??? einander an.
    »Was machen wir denn jetzt?«, flüsterte Bob.
    »Ich weiß nicht.« Justus hob die Schultern. Die scharfe Ablehnung hatte ihn entmutigt, aber noch gab er nicht auf und spielte seine Rolle weiter. »Wir müssen doch irgendwo übernachten ...«
    »Mutter«, sagte drinnen plötzlich eine Mädchenstimme, »sie könnten doch in der Waffenkammer schlafen.«
    Die drei ??? horchten auf. Diese Stimme kannten sie! Es war ihre geheimnisvolle Anruferin – die »Weiße Frau«! Und wieder versuchte sie ihnen zu helfen.
    »Felicia«, begann die Mutter, »du weißt doch, dass das nicht geht

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