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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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–«
    »Wir wären morgen ganz früh wieder weg«, rief Justus. »Noch vor dem Frühstück!«
    »Also, ich weiß nicht ...«
    »Mutter, du willst doch nicht drei Jungs allein da draußen in der Wildnis übernachten lassen!«
    Es gab eine Pause. Dann wurde ein Riegel zurückgeschoben, und der linke Torflügel schwang langsam auf.
    »Also gut«, sagte die Frau. »Aber sie bleiben nur bis morgen früh.«
    Sie war recht groß und kräftig und trug ein bunt gemustertes Kleid. Und sie hatte keinen Kopf. Die drei ??? erstarrten vor Schreck – bis sie einen Schritt nach vorne trat. Selbstverständlich hatte sie einen Kopf. Nur war der vor dem dunklen Hof nicht zu erkennen gewesen, weil sie – und auch ihre Tochter – schwarz waren wie die Nacht. »Kommt herein«, sagte sie. »Ich bin Amelia Sparing. Das ist meine Tochter Felicia.«
    Felicia lächelte. Sie sahen von ihr kaum mehr als das Aufblitzen der Zähne. Sie trug einen dunklen Pullover und eine dunkle Hose; nichts konnte weiter von der Idee einer »Weißen Frau« entfernt sein als sie. Nur ihre Stimme war dieselbe: rasch und atemlos. »Willkommen«, sagte sie. »Soll ich den Jungen die Waffenkammer zeigen, Mutter?«
    »Nein, ich mache das. Du gehst ins Bett.«
    Das Mädchen zögerte. »Ich möchte aber –«
    »Gute Nacht, Felicia.«
    Das Mädchen presste die Lippen aufeinander und warf den drei ??? einen raschen Blick zu. Dann drehte sie sich um und ging über den Hof davon, um in einem beleuchteten Seitengebäude zu verschwinden.
    Der Hof selbst war recht groß und bestand aus festgestampftem Lehm. Um das Haupthaus gruppierten sich mehrere Nebengebäude aus weißem Stein. Ihre hohen, schmalen Fenster sahen auch hier drinnen eher aus wie Schießscharten.
    »Kommt mit«, sagte Mrs Sparing. Sie schloss das Tor und ging den drei ??? voran durch einen Säulengang, der an der Mauer entlang nach links führte. »Die Waffenkammer ist natürlich nicht mehr in Gebrauch. Wir haben dort ein paar Betten für Gäste.« Schon nach wenigen Metern hielt sie an und öffnete eine Tür in der Mauer. Offenbar war die Außenwand hier mehrere Meter dick, denn die Tür führte in einen kleinen Raum. Strom gab es offenbar nicht. Mrs Sparing zündete eine Öllampe an, die von der Decke baumelte. In dem flackernden, unsicheren Licht erkannten die Detektive einen wackligen alten Holztisch und vier Feldbetten. Fenster gab es natürlich nicht. »Wo ist eigentlich euer Gepäck?«
    Bob hatte mit dieser Frage gerechnet und hob den Rucksack hoch, in dem sich ihre Detektivausrüstung befand. »Hier. Mehr brauchen wir nicht.«
    »Also gut. Macht es euch bequem.« Mrs Sparing zögerte. »Habt ihr Hunger?«
    »Ehrlich gesagt ...«, begann Peter.
    »Also gut. Ich mache euch etwas zurecht und bringe es euch her. Und noch etwas ...« Sie machte eine Pause und blickte die drei fest an. »Ich möchte, dass ihr eins wisst. Ich lasse niemanden vor der Tür stehen, aber ihr seid hier nicht willkommen. Verlasst diese Kammer heute nicht mehr. Gleich nebenan ist eine Toilette, weiter braucht ihr nicht zu gehen. Wenn ihr heute Nacht über den Hof strolcht und dabei erwischt werdet, kann es sehr übel für euch ausgehen. Ist das klar?«
    »Ja, Madam«, sagte Justus.
    »Gut. Und noch etwas: Seid leise. Niemand sollte überhaupt wissen, dass ihr hier seid. Morgen gleich nach Sonnenaufgang lasse ich euch hinaus.«
    Sie nickten.
    Mrs Sparing ließ die drei eintreten und schloss die Tür hinter ihnen.
    »Das gefällt mir gar nicht«, sagte Peter beklommen. »Justus, ich bin nicht sicher, dass wir das tun sollten. Ich glaube auch nicht, dass Miss Bennett überhaupt hier ist. Sie wäre doch nie hereingelassen worden, wenn die Leute hier keine Gäste wollen!«
    »Außerdem ist ihr Auto nicht hier«, sagte Bob.
    Justus ließ sich auf eins der Feldbetten sinken. Es knarrte bedrohlich. »Es gibt genug Gebäude, in denen es versteckt sein kann. Ich habe mindestens zwei Scheunen gesehen, die als Garage genutzt werden können. Und ganz gleich, was wir sonst noch heute Nacht tun: Wir müssen unbedingt mit Felicia reden, und ich glaube, dass sie das auch will. Sonst hätte sie nämlich ihre Mutter nicht überredet, uns hereinzulassen.«
    »Wisst ihr, was mir noch aufgefallen ist?«, sagte Bob, während er sich ebenfalls hinsetzte. »Mrs Sparing hat Angst. Das hier ist doch ihr Haus, oder? Aber was sie sagt, klingt, als dürfte sie nicht selbst entscheiden, wen sie hier übernachten lässt und wen nicht.«
    Justus nickte. »Wir

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