Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
Vom Netzwerk:
bewaffneten Männern an Bord, kam immer näher.
    Glenn duckte sich hinter einen Felsen. Das Fahrzeug würde nur wenige Meter an ihrem Lagerplatz vorbeifahren.
    Wo steckte Candice nur?
    Der Jeep hielt in einer Staubwolke an, die Glenn momentan die Sicht nahm. Die Männer sprachen Arabisch, kickten die Aschereste des Lagerfeuers und schauten sich suchend um. Aufgeregte Stimmen, dann ein triumphierender Schrei. Glenn erklomm den Felsen. Die Männer hatten etwas entdeckt.
    Candice!
    Er wollte nach seiner Waffe greifen. Aber sie war nicht mehr da.
    Jetzt merkte er, was die Männer in Aufregung versetzt hatte. Sie hatten seine Pistole im Sand gefunden. Er musste sie verloren haben. Aber wo waren die Schlafsäcke?
    Da entdeckte er Candice in der Felsnische. Sie hatte ihren Rucksack und die Schlafsäcke mitgenommen. Inzwischen hatten die Männer ihre Suche ausgedehnt und zogen immer größere Kreise um das Lager. Dabei kamen sie Candice unaufhaltsam näher.
    Glenn brach der Schweiß aus. Er musste da hinunter, musste die Männer von Candices Versteck weglocken. Wenn er sich als Polizist zu erkennen gab, würde das die Männer einschüchtern oder eher herausfordern?
    Mit der Pistole in der Hand kam der Anführer Candices Versteck bedrohlich nahe. Glenn sah ihre Haarsträhnen wie schokoladenbraune Wimpel im Wind wehen. Ein Blinder konnte sie sehen.
    Er robbte sich an dem Felsen entlang, den Blick immer auf die Männer. Als er versehentlich einige Steine lostrat, die in der Nähe des Anführers landeten, hielt er den Atem an. Candice hob den Kopf. Ihr Gesicht war erschreckend blass. Glenn bedeutete ihr, sich nicht zu rühren.
    Mit einem Mal legte sich der Wind und absolute Stille trat ein. In der sengenden Sonne rann Glenn der Schweiß über das Gesicht.
    Der Anführer stand jetzt unmittelbar vor Candices Versteck. Wenn er sich umdrehte, musste er sie entdecken.
    Glenn nahm alle Kraft zusammen, und bevor der Mann unter ihm reagieren konnte, hatte er sich auf ihn geworfen. Er versuchte ihm die Pistole zu entwinden, sie rangen miteinander. Da schoss Glenns Faust vor und traf den Mann am Kiefer. Der Mann ging zu Boden.
    Die anderen Soldaten eilten herbei, rissen Glenn von dem bewusstlosen Kameraden hoch und warfen ihn gegen die Felswand. Während sie ihn festhielten, versuchten sie ihm mit Schwingern in die Rippen und in den Magen beizukommen – bis ein harter Schlag einen der Männer am Kopf traf und er nach hinten kippte.
    Der Dritte schoss herum, aber zu spät. Den Gewehrkolben wie einen Baseballschläger schwingend, verpasste Candice ihm einen Schlag an den Schädel, dass es ihm die Füße unter dem Leib wegzog und er der Länge nach hinschlug.
    Sie stürzte zu Glenn. »Alles in Ordnung?«
    Er riss sie an sich und küsste sie fest auf den Mund. Sie ließ das Gewehr fallen, schlang ihm die Arme um den Hals und erwiderte den Kuss in einer atemlosen, verzweifelten Umarmung.
    »Ich dachte, du hättest mich im Stich gelassen!«, rief sie.
    Er vergrub die Finger in ihrem Haar und drückte sie so fest an sich, als wolle er sie nie wieder loslassen. »Du meine Güte, warum sollte ich so was tun? Ian ist abgehauen. Ich habe seine Reifenspuren verfolgt. Candice, er hat die Tontafeln!«
    »O nein!«
    Einer der Soldaten kam wieder zu Bewusstsein. Stöhnend versuchte er auf die Beine zu kommen und tastete nach seinem Gewehr.
    Glenn warf die Schlafsäcke in den Jeep. Dann packte er Candice am Arm. »Komm!«
    Als er den Motor anließ, rappelte sich der andere Soldat auf die Knie und legte sein Gewehr an. Glenn würgte den ersten Gang rein und gab Gas, als bereits die erste Kugel am Fahrzeug abprallte. »Deckung!«, brüllte er und drückte Candice nach unten.
    Während ihnen die Kugeln um die Ohren pfiffen, preschte ihr Jeep im Zickzack über Sand und Gestein, bis sie aus der Schusslinie waren.
    Glenn fuhr mit unvermindertem Tempo weiter. Die Soldaten konnten Teil einer Patrouille sein, die sich irgendwo in der Nähe aufhielt. »Es wollte mir nicht einleuchten, dass Philo uns nicht verfolgt und die Tontafeln an sich genommen hat«, sagte Glenn, während sie über die Ebene jagten. »Ich hatte im Schlaf so eine Eingebung, dass Ian für Philo arbeiten könnte. Also habe ich die Autoschlüssel des Pontiac an der einzigen Stelle versteckt, an die Ian nicht herankam, ohne mich zu wecken – unter meinem Kopfkissen.« Seiner Jacke, die er zu einem Kissen zusammengelegt hatte. »Hat nicht geklappt. Ich bin eingeschlafen, und als ich wieder wach

Weitere Kostenlose Bücher