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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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seinen Platin-Geldclip hervorzog, gingen dem Mann beim Anblick des Geldbündels die Augen über. Philo bot ihm das ganze Bündel, fünfmal so viel wie der ausgemachte Finderlohn, wenn er ihn zu der Frau führe.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Philo maß den anderen mit einem stahlharten Blick, der bis in den hohlen Kern des kleinen Gauners stach, und brauchte kein weiteres Wort zu sagen.
    Sie gingen zu einem schäbigen Hotel – es war nicht das Nobelhotel, das sie dem Restaurantmanager genannt hatte und wohin man ihre Spuren hätte verfolgen können. Jessica reagierte ungehalten, als sie sah, wen ihr Partner da mitbrachte.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, meine Dame«, sagte Philo in seinem galanten Südstaatengebaren, das immer beschwichtigend wirkte. »Aber ich habe Ihnen ein Angebot zu machen. Ein sehr großzügiges sogar. Ich würde gerne Ihre Dienste in Anspruch nehmen.«
    »Ich bin keine Nutte.«
    Er legte sich beteuernd die Hand auf die Brust. »Ich versichere Ihnen, meine Teuerste, dass ich nur die nobelsten Absichten hege. Es geht um eine
geschäftliche
Transaktion. Könnten wir unter vier Augen reden?«
    Drei Sekunden, um den Fremden zu taxieren und zu dem Schluss zu kommen: reich. »Dan, lass uns allein.«
    »He, wir arbeiten zusammen.«
    »Ich sagte, geh.«
    Der Mann funkelte die Frau und den Fremden böse an. »Luder!«, zischte er schließlich und wandte sich zum Gehen.
    Philo hielt ihn am Ärmel fest. »Sir, wenn Sie sich bitte für diese Bemerkung entschuldigen wollen.«
    Der Mann schnaubte verächtlich.
    »Entschuldigen Sie sich bei der Dame.«
    »Die ist keine Dame.«
    »Für einen Gentleman sind alle Frauen Damen.«
    »Und wenn ich’s nicht tue?«
    »Sie würden es bereuen.«
    Noch ein verächtliches Schnauben. »Was soll’s. Okay, Ruby, tut mir Leid.« Er riss die Tür auf und rief über die Schulter zurück: »Tut mir Leid, dass du ein Luder bist«, dann knallte er die Tür hinter sich zu.
    Nachdenklich starrte Philo auf die geschlossene Tür, als wolle er sich etwas einprägen, dann wandte er sich der Frau zu. »Mit welcher Masche arbeiten Sie? Trickbetrug? Dubiose Anlagegeschäfte? Unlauterer Aktienhandel?«
    Sie zuckte die Achseln. »Wie es sich gerade ergibt.« Ihre Augen wurden schmal. »Wie haben Sie’s herausbekommen?«
    »Ich habe Sie im Restaurant beobachtet. Sie trugen keinen Ring.«
    »Gut beobachtet. Worum geht es bei der geschäftlichen Transaktion?«
    »Ich möchte Ihre Dienste als Kunsthändlerin in Anspruch nehmen, hauptsächlich, um Käufe für meine Privatsammlung zu tätigen. Es steht Ihnen frei, für andere Kunden zu arbeiten, solange sich unsere Interessen nicht ins Gehege kommen.«
    Ihr Name war Ruby Frobisher und Philo machte ihr deutlich, dass sie als Erstes ihren Namen ändern und sich die Haare färben musste. Am besten feuerrot. Zudem musste an ihrem Gang, an ihrem gesamten Habitus, an ihrer Ausdrucksweise und an ihrer Garderobe gearbeitet werden. Philo würde dafür Sorge tragen. Auch ihr Name war Philos Erfindung. Er hatte sie Randolph getauft, das war der Mädchenname von General Robert E. Lees Ehefrau. Sie stammte aus einer der ersten Familien Virginias und war die Ur-Urenkelin von Martha Washington. Dieser Name hatte Jessica gesellschaftsfähig gemacht.
    Falls Jessica je herausgefunden haben sollte, dass ihrem vormaligen kriminellen Partner, einem Mann, der sich despektierlich über Frauen ausließ und eine Lektion in Umgangsformen nötig hatte, von einem mitternächtlichen Besucher die Zunge herausgeschnitten worden war, ließ sie sich das nicht anmerken.
    Nun aber wusste sie alles über die Alexandrier und Philos Pläne.
    Der Bombenhändler war jetzt bei den Zündkappen angelangt und erklärte gerade, wie alles von einer Ein-Hand-Vorrichtung kontrolliert wurde. Augenblicklich schenkte Philo ihm seine volle Aufmerksamkeit. »Diese Bombe zündet beim Aufschlag von selbst und streut das brennbare Kolloidgemisch auf alle umliegenden Objekte«, sagte der Mann, der weltweit in illegalen Waffengeschäften tätig war. »Sie haben die Mk 77 Mod 4 Brandbombe geordert, die fünfundsiebzig Gallonen von dem Gemisch enthält und in gefülltem Zustand fünfhundert Pfund wiegt. Beim Abwurf aus einem Flugzeug wird dieser Sicherungsdraht vom Zünder gezogen und die Bombe damit scharf gemacht. Wenn die Bombe im Ziel detoniert, haftet die Masse überall und ist praktisch nicht löschbar. Das Zeug brennt wie die Hölle, würde ich sagen.«
    Philo nickte. Er

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