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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Solly! Gott hilf mir, ich habe es gesehen!«
    »Ich glaube dir«, antwortete er.
    »Was auch immer es war, es war dort, und es war nicht menschlich. Die Augen waren intelligent, aber nicht menschlich. Und es hat direkt durch mich hindurch gesehen!«
    »Ich glaube dir«, wiederholte Solly. »Wir gehen also nicht mehr ins Wasser, richtig?«
    Sie schluckte und bemühte sich um ihre Fassung. »Richtig«, sagte sie mit bebender Stimme.
    »Es kann also kein Krake oder so etwas gewesen sein? Irgendetwas, das dir ins Innere von Kanes Haus gefolgt ist?«
    »Es ist ein Süßwassersee, Solly.«
    Er schwieg erneut, diesmal noch länger. Dann fragte er: »Hast du ein Bild von diesem Ding?«
    »Nein«, gestand sie. »Ich war zu sehr mit meiner Flucht beschäftigt.«
    »Und was war es deiner Meinung nach?«
    »Willst du wissen, was ich denke? Meine ehrliche Meinung? Ich denke, Sheyel hat Recht. Ich glaube, sie haben etwas mit zurückgebracht. Und ja, ich weiß genau, wie verrückt das klingt, aber ich weiß auch, was ich gesehen habe … ich meine, ich weiß natürlich nicht, was ich gesehen habe, aber es war dort, und es war bestimmt kein Krake!«
    »Möchtest du, dass ich zu dir nach Eagle Point herauskomme?«
    »Nein. Ich habe die Nase voll. Ich fahre in zwei Stunden zurück.«
    Solly wirkte erleichtert. »Du hast also tatsächlich nicht vor, noch einmal im See zu tauchen?«
    »Nein!« Sie lachte auf. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Was ist mit dem Boot?«
    »Ich habe den Verleih angerufen und ihnen erklärt, wo sie es finden. Sie werden mir die Bergung in Rechnung stellen, aber damit kann ich leben.«
    »Also schön.« Er war sichtlich erleichtert, eine Reaktion, die sie erfreute. »Denk mal eine Minute darüber nach, ja? Wie könnte so ein Ding an der Einreisekontrolle vorbeigekommen sein? Wie kann es im Lift zur Oberfläche kommen?«
    »Das weiß ich doch nicht! Vielleicht hat es sich im Körper von jemand anderem versteckt? Vielleicht hat es Emily übernommen? Vielleicht ist das der Grund, warum sie Emily nicht mehr in den Logbüchern gezeigt haben?«
    »Kim …« Er verdrehte die Augen. »Was hast du in letzter Zeit gelesen? Hast du eine Ahnung, wie deine Worte klingen?«
    »Solly, ich weiß keine Antworten. Ich weiß nur, was ich sage.«
    »Also schön.« Er blickte sie abschätzend an. »Und du bist sicher, dass dir nichts fehlt?«
    »Mir fehlt überhaupt nichts!« Natürlich nicht. Was sollte ihr fehlen?
    »Ich gehe nicht davon aus, dass du die Hunter- Logbücher gefunden hast?«, fuhr er fort. »Die echten?«
    Sie blickte aus dem Fenster. Sonnenlicht glitzerte auf den Berggipfeln. Die Welt sah ganz normal aus. »Nein«, gestand sie. »Aber da ist trotzdem etwas.« Sie hielt eins der Bilder hoch, die sie von Kanes Wandgemälde angefertigt hatte.
    Er beugte sich vor und blickte angestrengt. Kniff die Augen zusammen. »Mein Gott«, sagte er. »Das ist schon wieder Emily.«
    »Sie schien sein Lieblingsmodell zu sein.«
    »Das würde ich auch so sehen. Was hält sie da in den Händen?«
    Kim zog die Nahaufnahmen hervor, sah, wie er den Planeten betrachtete und anschließend das Raumschiff. Er runzelte die Stirn und deutete auf die Valiant. »Was ist das für ein Ding? Eine Schildkröte?«
    »Es muss eine Art Schiff sein. Das Merkwürdige daran ist, dass Ben Tripley ein Modell davon in seinem Büro stehen hat.«
    »Das gleiche Schiff?«
    »Haargenau, ja.«
    »Wie zur Hölle kommt es in dieses Gemälde?«
    »Solly, vielleicht ist es extraterrestrisch. Vielleicht ist es genau das, was sie dort draußen gesehen haben.« Sie nahm sich Zeit, um ihre Kissen neu zu arrangieren. »Ich denke, sie sind in die Nähe eines der sieben Sterne aus dem Hyperraum gekommen und haben dieses Ding gesehen.« Sie schüttelte das Bild der Valiant. »Wir müssen die Datenbänke abfragen und nachsehen, ob so etwas wie dieses Schiff je gebaut worden ist. Tripley wusste nichts davon, deshalb gehe ich jede Wette ein, dass es nicht von uns stammt. Außerdem besitzt es keinen erkennbaren Antrieb, keine Fusionsrohre … jedenfalls das Modell. Und auf diesem Bild hier …«, sie schüttelte die Fotografie, »… kann man auch nichts erkennen. Soweit ich weiß, hat alles, was wir bauen, Fusionsrohre. Wenn ich richtig liege, dann ist dieses Schiff entweder fiktiv, oder es stammt von Außerirdischen. Und wenn es fiktiv ist – warum um alles in der Welt sollte es dann in Tripleys Büro und zugleich auf Kanes Wandmalerei existieren?«
    Solly trommelte mit den

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