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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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über sie und küsste sie flüchtig. »Ich hätte niemals gedacht, dass sie tatsächlich auf etwas gestoßen sein könnten, das sie total ignoriert. Hey, wir haben dort draußen Außerirdische entdeckt, aber sie wollten nicht mit uns reden. Wohin sie geflogen sind? Keine Ahnung.«
    »Nun«, erwiderte sie, »ich hoffe doch sehr, dass wir noch mehr als nur das da empfangen.« Sie deutete auf den Schirm, auf dem die neue Sequenz grafisch dargestellt wurde. »Ich sehe mich schon in Agostinos Büro mit einer Aufnahme, auf der nichts weiter zu hören ist als Blips von der Hunter.«
    Solly blieb im Durchgang stehen. »Wenn schon nichts anderes«, antwortete er, »so können wir auf jeden Fall über allen Zweifel beweisen, dass Kane die Logbücher gefälscht hat. Was auch immer diese Signale wirklich zu bedeuten haben, kein Einziges davon findet sich in den Aufzeichnungen.« Er wand sich aus seinem Hemd. »Ruf mich, wenn irgendetwas passiert …«
    Dann war er weg, und sie gähnte und kuschelte sich unter der Decke zusammen, während sie den Geräuschen aus dem Lautsprecher lauschte. Eins, drei, fünf, sieben. Wieder und immer wieder.
    Doch wenigstens war sie jetzt wieder wach. Sie stand auf und holte sich Kaffee. Im Missionskontrollraum war es stets kühler als im restlichen Schiff. Die Lebenserhaltungsfunktionen arbeiteten nicht ganz einwandfrei. »Komm schon, Valiant«, sagte sie leise. »Antworte endlich!«
    Sie trank ihren Kaffee. Die Hunter sendete unermüdlich weiter.
    Die Signalquelle lag genau in Richtung Alnitak. Die Hunter war irgendwo in der Nähe des Riesensterns aus dem Hyperraum gekommen, dachte Kim, wahrscheinlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem eingefangenen Gasriesen. Und dort war sie auf einen weiteren Touristen gestoßen.
    Die Signalfolge änderte sich unvermittelt.
    Eins. Zwei. Drei. Fünf.
    Fünf?
    Dann acht.
    Kim aktivierte den Interkomm.
    »Ich höre es ebenfalls«, antwortete Solly in seiner Kabine. »Was hat es deiner Meinung nach zu bedeuten?«
    Der Lautsprecher verstummte.
    »Eine neue Serie«, antwortete Kim. »Ein wenig komplizierter diesmal. Solly, ich glaube, sie haben in der Zwischenzeit eine Antwort erhalten.«
    »Wieso?«
    »Warum sonst sollten sie das Signal ändern?« Sie stellte sich die Lage an Bord vor. Sie waren auf- und abgesprungen, hatten sich auf die Schultern geklopft, sich Glückwünsche ausgesprochen.
    »Und wie lautet die nächste Zahl?«
    »Dreizehn«, sagte sie. »Wenn es tatsächlich so ist, wie ich glaube, dann hören sie im Augenblick genau das. Dreizehn Blips von dem anderen Schiff.«
    »Es wäre schön, wenn wir etwas Konkreteres hätten, um Spekulationen anzustellen.« Trotzdem kehrte er im Schlafanzug in den Kontrollraum zurück und drückte ihre Hand. »Ich hoffe, dass du Recht hast.« Sie umarmten sich.
    Sie hatte Recht. Sie war ganz sicher, dass sie Recht hatte. Und in diesem Augenblick war sie grenzenlos glücklich.
    Solly hielt sie in den Armen und wiegte sie sanft hin und her, während sie auf die nächste Serie warteten.
    Als es soweit war, zählte sie bis elf. Das war alles. Elf Blips.
    »Was hat das schon wieder zu bedeuten?«, fragte Solly.
    »Wer weiß?«, erwiderte sie. »Elf ist eine Primzahl. Wahrscheinlich ist es eine Antwort auf etwas, das die Fremden gesendet haben.«
    »Was könnte das gewesen sein?«
    »Eins, zwei, drei, fünf, sieben. Lauter Primzahlen. Oder vielleicht haben sie auch nur die ersten fünf ungeraden Zahlen gesendet.«
    Solly schüttelte den Kopf und schob sich in einen Sitz. »Kim«, sagte er, »das ist doch alles nur Spekulation. Wir haben keinen echten Beweis.«
    »Was hast du denn erwartet?«, entgegnete sie aufgeregt. »Wir wussten von Anfang an, dass es eine einseitige Unterhaltung werden würde. Mit Ausnahme von ein paar Bildern ist das hier mehr, als ich zu hoffen gewagt habe.«
    Die Lautsprecher waren wieder verstummt. Sie warteten, und die Stille zog sich fünfzehn Minuten hin. »Vielleicht denken sie über das nach, was sie als Nächstes unternehmen sollen?«, vermutete sie.
    »Was würdest du tun?«
    »Ich würde visuellen Kontakt herstellen. Von Angesicht zu Angesicht. Wenn das geschafft wäre, würde ich versuchen, physischen Kontakt aufzunehmen. Den Lander zu ihnen schicken.«
    Solly nickte. »Glaubst du, bei der visuellen Verbindung könnte es zu Problemen kommen?«
    Sie überlegte einen Augenblick. »Ja.«
    »Welche?«
    »Was, wenn sich uns Menschen bei ihrem Anblick der Magen umdreht und sie unsere Reaktion

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