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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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bemerken? Oder wenn wir bei ihnen derartige Reaktionen hervorrufen? Trotzdem, irgendwann muss man es versuchen, daran führt kein Weg vorbei.«
    Die KI meldete sich. »Wir haben Videoempfang«, sagte sie mit ihrer honigsüßen Frauenstimme.
    Sollys Blick begegnete dem ihren, und eine Woge aus Emotionen flutete zwischen ihnen hin und her. Er schaltete das Signal auf den großen Schirm an der Wand.
    »Ich bereite das Signal auf«, sagte die Hammersmith.
    »Auf den Schirm!«, befahl Solly.
    Sie blickten auf das Emblem der Hunter, das Schiff vor einer beringten Welt. Nach einem Augenblick löste es sich auf, und Emily erschien! Sie saß in einem Pilotensitz. Kim spürte einen heftigen Stich. Wie jung sie aussah! Und wie aufgeregt sie wirkte! Sie hatte das Haar nach hinten gekämmt und trug eine locker sitzende weiße Bluse, glücklich lächelte sie in die Aufnahmeoptik. » Wir wissen, dass ihr wahrscheinlich nichts von alledem verstehen könnt, aber … willkommen. Wir stammen von der Welt Greenway. Könnt … ihr?«
    Kims Herz pochte rasend.
    Einer nach dem anderen kamen die Besatzungsmitglieder der Hunter vor die Optik und sprachen. Tripley war außer sich vor Begeisterung. Trotz aller äußerlichen Ähnlichkeit war er ganz anders als Benton. Ein weicherer, begeisterungsfähiger Mann, irgendwie lebendiger.
    Yoshi war freundlich, wunderschön mit leuchtenden Augen und einem bezaubernden Lächeln. Sie wünschte ihren neuen Freunden alles Gute und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass dies der Beginn einer neuen Ära für ihrer beider Spezies sei.
    »Ich denke, jetzt sind wir tatsächlich im Geschäft«, sagte Solly.
    Kim schüttelte den Kopf, während sie sich fragte, wie die Besitzer des anderen Schiffes die Bilder interpretieren würden. Das heißt, falls sie überhaupt imstande waren, sie zu empfangen. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Ausrüstung kompatibel genug war, um visuelle Daten zu empfangen?
    »Das ist eine recht einfache, logische Technologie«, erwiderte Solly. »Würde mich sehr wundern, wenn sie die Bilder nicht empfangen könnten.«
    Und dann schließlich Kane. Er sprach ebenfalls aus der Brücke, und sein Verhalten war pflichtbewusst, jedoch nicht schroff. Er sagte, dass er erfreut sei, die Insassen des anderen Schiffes kennen zu lernen. Diese Bemerkung erzeugte bei Kim einen weiteren Freudentanz.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Solly.
    Kane erkundigte sich, ob die Hunter den Fremden vielleicht behilflich sein konnte. Er war irgendwie der Einzige der vier, dem es gelang, die geschwollene Sprache zu vermeiden, die ein solcher Augenblick bei jedem Menschen hervorzurufen schien.
    Kane blickte fast eine Minute direkt aus dem Bildschirm auf Solly und Kim herab. Und dann war er weg. Das Siegel der Hunter erschien, dann wurde der Schirm ganz dunkel.
    »Ende der Übertragung«, meldete die KI.
    Kim stand noch immer im Kontrollraum. Sie war bei weitem zu aufgeregt, um sich zu setzen. »Ich würde alles dafür geben, wenn ich die Antwort der Außerirdischen sehen könnte«, sagte sie.
    »Dazu musst du nur die echten Logbücher finden«, entgegnete Solly.
    Sie nickte. »Wir müssen uns darum kümmern, sobald wir zurück sind. Das ist unsere wichtigste Aufgabe.«
    Solly verschränkte die Arme und starrte auf den Schirm. »Ich hoffe nur, Kane hat sie nicht zerstört.«
    »Das hat er ganz bestimmt nicht. Das dort war einer der dramatischsten Augenblicke in der Geschichte der Menschheit! Niemals hätte Kane die Logbücher zerstört. Niemals. Er hat sie irgendwo versteckt.«
    »Aber wo? Und warum?«
    »Ich weiß es nicht. Wir werden es herausfinden.«
    Es dauerte lange Zeit, bis die nächste Sendung eintraf. »Weißt du«, sagte Solly, »mir geht eine von Kanes Fragen einfach nicht aus dem Kopf. Warum hat er gefragt, ob die Hunter den Fremden helfen könne? Ist es möglich, dass die Außerirdischen gestrandet sind? Dass sie Schwierigkeiten haben?«
    »Könnte sein. Verdammter Kane! Er ist schuld, dass wir hier sitzen und Rätsel raten!«
    »Ich denke, du solltest ein wenig mehr Dankbarkeit zeigen.«
    »Warum um alles in der Welt denn das?«
    »Hätten sie alles genau nach Vorschrift gemacht und getan, was von ihnen verlangt wurde, wäre die ganze Geschichte bereits vor siebenundzwanzig Jahren aufgedeckt worden. Du hättest niemals eine Chance gehabt, auch nur in die Nähe zu kommen. Stattdessen hat er dir ein spannendes Puzzle vermacht mitsamt der Chance, unsterblich zu werden. Sei dankbar.«
    »Eine

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