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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Kopie an Matt. Wir sagen ihnen, was wir vorgefunden haben und was im Augenblick geschieht.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich aller Welt verraten will, was wir hier tun.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir dann die Kontrolle über unsere Entdeckung verlieren, darum.«
    Solly blickte sie an. »Allmählich beginne ich zu verstehen, was mit der Hunter passiert sein muss.«
    »Selbst wenn wir verjagt werden und mit nichts in der Hand zurückkehren, wird sich sehr bald jemand um diese Geschichte kümmern. Ich sage dir, was wir tun, Solly. Wir bereiten die Transmission vor, komprimieren sie und machen alles bereit zum Senden. Wenn es danach aussieht, als würde es zum Schlimmsten kommen, schicken wir sie ab. Einverstanden?«
    Er stimmte zu, und sie instruierte die KI, was zu tun war und wie die Nachricht aussehen sollte. Sie würde eine kurze Beschreibung von allem enthalten, was sie bisher unternommen und herausgefunden hatten, insbesondere die Entdeckung von Emilys Leichnam, gepaart mit der Empfehlung, dass niemand, der zum Alnitak flog, ohne ausreichende Defensivbewaffnung kommen sollte.
    Als sie fertig war, fügte Solly noch Bilder des Objekts hinzu, und die KI komprimierte alles zu einem Hyperkomm-Signal, das weniger als eine Sekunde dauerte.
    In der Zwischenzeit hatte Kim auf dem Navigationsschirm die Lage beobachtet. Das Objekt näherte sich unaufhaltsam.
    »Noch fünf Minuten bis zur Kollision«, meldete die Hammersmith.
    »Vielleicht ist es ein Wärmesucher«, sagte Kim. »Was, wenn wir die Maschinen abschalten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die erste Ortung war in neunhundert Kilometern Entfernung. Das ist viel zu weit für einen Wärmesucher. Außerdem wäre das wohl eine ziemlich primitive Technik für jemanden, der offensichtlich keine Reaktionsmasse benötigt. Nein, dieses Ding verfolgt uns visuell. Besser, wenn wir weiter flüchten.«
    Sie hatten zwei Uhren auf den Schirm gelegt: Eine zeigte den Zeitpunkt der Kollision, die andere, etwa drei Minuten hinterher, die Zeit bis zum Erreichen der Sprungfähigkeit.
    »Wir könnten es mit den Lander versuchen«, schlug Kim vor.
    »Und das Schiff aufgeben?« Er blickte sie an. »Wenn wir das machen, verbringen wir den Rest unseres Lebens hier – bestenfalls.«
    »Warum in Gottes Namen sollten sie das tun?«, fragte Kim. »Dieses verdammte Ding kann doch unmöglich so dumm sein!«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Solly. »Ich bin nicht gerade Experte in außerirdischer Psychologie.«
    Die Zeit bis zur Kollision betrug nur noch weniger als zwei Minuten.
    »Ham, auf mein Kommando hin führen wir eine Dreißig-Grad-Wende nach Backbord durch.«
    »Solly, bei dieser Beschleunigung werden du und dein Passagier extremen Kräften ausgeliefert. Möglicherweise werdet ihr sogar verletzt.«
    »Das ist sehr aufmerksam von dir, Ham. Ich weiß deine Sorge zu schätzen.«
    »Ich bin stets um das Wohl meiner Besatzung und Passagiere bemüht.«
    Das Objekt war nur noch fünfzig Kilometer entfernt. Eine Minute bis zum Aufschlag. Solly wartete, bis die Uhr die letzten zehn Sekunden herunterzählte. »Ham«, sagte er. »Jetzt!«
    Die Hammersmith rollte hart nach links, und die Nase hob sich. Kim wurde nach rechts geschleudert. Ihre Organe wurden gegeneinander gepresst, während der Sitz sie nach oben drückte. Ihr Herz hämmerte laut, und ihre Sicht verschwamm. Sie befürchtete, das Bewusstsein zu verlieren. Das Rumpeln der Antriebe in den Wänden erhöhte sich noch. Sie bemühte sich angestrengt, sich auf den Bildschirm und das Objekt zu konzentrieren.
    »Es ist vorbeigeflogen«, sagte Solly. Dann blickten sie sich an. »Du siehst nicht gut aus.«
    »Mir geht es prima«, sagte sie.
    »Objekt hat Kursänderung eingeleitet«, meldete die Hammersmith.
    Kim schloss die Augen. Im Augenblick war es ihr beinahe egal.
    »Wir haben uns eine Minute oder so erkauft«, sagte Solly.
    Sie schüttelte ihre Benommenheit ab.
    »Objekt kommt erneut näher.«
    Das Bild beherrschte den Schirm. Es war ein lächerlich grotesker Anblick. Ein verdammter alberner Sattel.
    »Es kommt uns hinterher«, sagte Solly.
    Und dann meldete Ham: »Solly, es verringert seine Geschwindigkeit. Es kommt längsseits. An Backbord.«
    Das Objekt verschwand vom Schirm und tauchte Sekunden später wieder auf, als es in den Aufnahmebereich einer weiteren Kamera geriet.
    »Es läuft weiterhin auf parallelem Kurs, und es verzögert noch immer.«
    »Hart nach rechts, Ham.«
    Diesmal blieb es bei ihnen.
    »Vielleicht ist es doch nicht

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