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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Bande.«
    Kim versuchte es mehrmals, bevor sie aufgab. »Wo befindet sich das Objekt jetzt?«, erkundigte sie sich schließlich bei der KI.
    »Es nähert sich rasch. Sechshundert Kilometer.«
    Solly wartete ungeduldig im Frachtraum, während der Druck wiederhergestellt wurde.
    »Solly«, fragte sie, »warum gehen wir das Risiko nicht ein?«
    »Sie sind feindlich gesinnt! Warum begreifst du das nicht? Wir sollten uns lieber der Realität stellen!« Eine Glocke läutete, und er zog seinen Helm ab, während er aus dem Aufnahmebereich der Kamera rannte. »Ham«, rief er, »was kannst du uns sonst noch über dieses Objekt erzählen?«
    »Die Ummantelung reflektiert unsere Ortungssignale, Solly. Bedauerlicherweise kann ich wenig zusätzliche Informationen anbieten. Allerdings hat das Objekt seinen Kurs und seine Geschwindigkeit verändert und kommt näher, auch wenn es jetzt nicht mehr weiter beschleunigt. Trotzdem befindet es sich noch immer auf Kollisionskurs.«
    Kim hörte mit wachsender Bestürzung zu. Dieses Ding sah tatsächlich ganz und gar nach einem Lenkprojektil aus! Wie konnten sie nur so gottverdammt dumm sein? Wie alles andere an dieser Geschichte, so ergab auch das nicht den geringsten Sinn.
    Solly kam auf die Brücke, warf sich in seinen Sitz und schnallte sich fest. »Aufregend, was?«, rief er ihr zu.
    »Ich schätze, ich habe mich geirrt und du hattest Recht.«
    »Schätze ich auch.« Er blickte hinauf zu dem Schirm, auf dem das Bild ihres Verfolgers zu sehen war. »In Ordnung, Ham, dann wollen wir mal. Volle Kraft voraus!«
    Die Hammersmith machte einen Satz nach vorn.
    »Wie lange, bis wir springen können?«, fragte Solly das Schiff.
    »Einundzwanzig Minuten und zehn Sekunden. Das Objekt kommt noch immer näher.«
    Die geschätzte Zeit bis zum Aufprall blinkte in der unteren rechten Ecke: Siebzehn Minuten und vierzig Sekunden. »Unmöglich zu entkommen«, sagte Kim. »Wir können genauso gut umkehren und versuchen, mit den Fremden zu reden.«
    »Mit einem Torpedo?«
    Sie versuchte nachzudenken. »Verfügen wir überhaupt über Verteidigungseinrichtungen?«
    »Wir könnten nach draußen gehen und es mit einem Stock verhauen.« Solly blickte unglücklich drein. »Ich wünschte, es würde richtigen Treibstoff verbrennen.«
    »Warum denn das?«
    »Es ist klein. Der Treibstoff würde rasch ausgehen. Was für eine Energieversorgung mag dieses Ding haben?«
    »Ich kann höchstens spekulieren«, antwortete Kim.
    »Dann schieß mal los.«
    »Magnetische Feldlinien wären eine Möglichkeit. Antimaterie eine weitere. Vielleicht benutzt es Quantenzellen.«
    »Wie können sie sich ohne Schubrohre bewegen?«
    »Vielleicht benutzen sie die gleiche Technologie, die wir zur Erzeugung künstlicher Gravitation einsetzen. Nur, dass in ihrem Fall die Felder außerhalb des Fahrzeugs entstehen. In jeder beliebigen Richtung. Sie fallen einfach immer hinein.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Solly, »sie müssen über eine ziemlich hohe Reichweite verfügen.«
    »O ja, ganz bestimmt sogar«, antwortete Kim. »Ohne jeden Zweifel. Trotzdem sind sie vielleicht nicht imstande, mit uns mitzuhalten. Gib weiter Gas.«
    »Du bist optimistischer als ich. Dieses verdammte Ding ist nur noch fünfhundert Kilometer entfernt und kommt jede Minute über vierzig Kilometer näher. Diese Annäherungsrate ist konstant geblieben, ganz gleich, wie stark wir beschleunigt haben!«
    »Wie steht es mit Ausweichmanövern?«
    »Das können wir versuchen, wenn es noch näher gekommen ist.«
    Das Objekt war inzwischen nahe genug, um auf den Schirmen plastisch zu erscheinen. Es besaß hyperbolische Form. Tatsächlich sah es aus wie ein fliegender Sattel. Sogar ein Horn und Seitenteile gab es, die an Steigbügel erinnerten. Die Hammersmith zeichnete einen Maßstab ein, um die Größe des Objekts zu verdeutlichen: dreißig Zentimeter lang, fünfzehn breit. Vier Zentimeter dick. Es war kleiner als ein Sattel. Die Außenhülle war glatt und grau, mit Ausnahme einer Reihe schwarzer linsenförmiger Gebilde an den Seiten der ›Sitzfläche‹. Sie war weiß, und Kim konnte keine weiteren Markierungen entdecken. »Es sieht jedenfalls ganz und gar nicht nach einer Bombe aus«, stellte sie fest.
    »Freut mich zu hören.«
    »Können wir zu den Ringen entkommen? Vielleicht finden wir dort etwas, wo wir uns verstecken können?«
    »Wir sind zu weit weg. Aber ich sage dir, was wir tun können.«
    »Ja?«
    »Wir schicken eine Subraum-Transmission nach St. Johns. Mit einer

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