Spuren im Nichts
unmittelbarer Lebensgefahr?«
Solly blinkte zweimal. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte: Soweit Kim sehen konnte, waren sie noch wenigstens eine Stunde entfernt, und sie bezweifelte, dass sie schneller herbeikommen konnten.
Die Patrouille erkundigte sich, ob der Pilot das Schiff unter Kontrolle hatte.
Solly blinkte einmal.
Ob er einen neuen Kurs einschlagen konnte?
Ein Blinken.
Er ging auf den angewiesenen Kurs und beschleunigte. Anschließend beantwortete er Fragen nach dem Zustand der Hammersmith. Schließlich gab sich das Patrouillenschiff zufrieden, weil keine unmittelbare Gefahr bestand, und verband sie mit dem Seabright Institute.
»Hallo.« Matts Stimme. »Solly, alles in Ordnung bei euch? Kim? Seid ihr wohlauf?«
Solly blinkte einmal und hörte, wie das Patrouillenschiff seine Antwort über den Sender weitergab.
»Man hat mir berichtet, ihr hättet Probleme mit eurer Sendeanlage und könntet nicht antworten.« Er klang erleichtert. »Aber sie glauben, dass ansonsten alles in Ordnung ist und dass sie euch bald bergen können. Wir sind froh, dass ihr wieder zu Hause seid. Ich glaube zwar nicht, dass die Offiziellen ebenso glücklich darüber sind, aber wenigstens haben sie ihr Schiff zurück. Vielleicht werden sie nicht vor Gericht gehen. Ich breche in ein paar Stunden auf und treffe euch in Sky Harbour. Hattet ihr Glück mit eurer Suche?«
»Er klingt irgendwie nicht besonders glücklich«, sagte Solly. »Was soll ich ihm antworten?«
»Sag ihm ja.«
Solly blinkte einmal.
»Das heißt, ihr habt etwas gefunden?«
Ja.
»Intelligent?«
Sie dachte, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, in aller Öffentlichkeit darüber zu reden, und dass Matt dies sehr gut selbst wusste, doch dass er sich einfach nicht beherrschen konnte.
Ja.
»Ich treffe euch, sobald ihr angedockt habt.«
Er unterbrach die Verbindung.
»Wahrscheinlich hängt die Strafverfolgung davon ab«, sagte Solly nachdenklich, »ob Agostino mit unseren Resultaten zufrieden ist oder nicht.«
»Er wird nicht zufrieden sein«, mutmaßte Kim. »Wir haben einen Außerirdischen getroffen und ihn getötet.« Sie verstummte. Nach einer Weile fragte sie: »Warum versuchst du nicht, die KI wieder hochzufahren?«
»Ham«, fragte Solly, »bist du da?«
»Ich bin da, Solly.«
Ein weiteres gutes Zeichen. Solly stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Gott sei Dank«, sagte er.
»Bist du völlig funktionsfähig, Ham?«, fragte Kim.
»Ja. Ich denke schon.«
»Weißt du, was geschehen ist?«
»Ich wurde …«
»Ja?«
»… von einer …«
»Sprich weiter, Ham.«
»… von einer Intelligenz übernommen.«
»Künstlich?«
»Das weiß ich nicht.«
»Ist sie jetzt weg?«
»Ich kann ihre Gegenwart jedenfalls nicht entdecken. Obwohl ich vermute, dass sie sich ohne Probleme vor mir verbergen könnte, wenn sie das will.«
»Was kannst du uns über diese Intelligenz berichten?«
»Sie ist nicht im Katalog aufgeführt.«
»War sie biologisch?« Kim stellte die Fragen, während Solly lauschte.
»Ich denke nicht, nein. Ich glaube, sie war molekular organisiert und wurde von elektrischen Feldern erzeugt, möglicherweise durch beschleunigte Quantenaktivität. Es war eine sehr ungewöhnliche Präsenz. Sie schien zu einem bestimmten Zweck geschaffen.«
»Zu welchem Zweck?«
»Ich würde sagen, um ein Raumschiff in ihre Macht zu bringen.«
»Ich frage mich«, sagte Solly, »ob sie uns kidnappen sollte, bevor wir das Alnitak-System verlassen konnten.«
»Möglich wäre es«, antwortete Kim. »Aber dazu hätte sie sehr schnell sein müssen.«
»Ich glaube, sie hatte eine alternative Funktion. Im Hinblick auf uns.«
»Und welche?«
»Im Schiff zu bleiben und ihre …« Die KI suchte nach einem passenden Begriff. »… ihren Supervisor über unseren endgültigen Zielort zu informieren.«
»Wer ist dieser Supervisor?«
»Das weiß ich nicht.«
»Die Intelligenz hinter diesem Ding muss ein ziemlicher Schwachkopf sein«, brummte Kim. »Warum haben sie versucht uns zu kidnappen, anstatt zuerst mit uns zu reden und sich vorzustellen?«
»Was weißt du sonst noch über seine physische Konsistenz?«, fragte Solly.
»Ich konnte freie Wasserstoffmoleküle entdecken. Methan. Sauerstoff. Allerdings schien es keine kohärente physische Gestalt zu besitzen.«
»Ein Geist«, bemerkte Kim.
»Ich verstehe nicht, in welchem Zusammenhang menschliches Volkstum damit steht.«
»Schon gut, Ham«, sagte Solly. »Das tun wir auch
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