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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Patrouille mit den Landescheinwerfern signalisieren«, schlug sie vor. »Ihnen irgendwie zeigen, dass wir nicht mehr senden können.«
    »Das werden sie schon selbst herausfinden«, erwiderte Solly. Er sank in seinen Sitz. »Dieses Ding ist unsichtbar. Aber es besitzt Masse, richtig? Es muss Masse besitzen. Es bewegt immerhin Schalter!«
    »Nein«, widersprach Kim. »Wir wissen, dass es physisch existiert, aber das heißt noch lange nicht, dass es einen festen Körper besitzt.«
    »Was auch immer, jedenfalls wird es Zeit, dass wir es loswerden.«
    »Aber wie?«
    »Ganz einfach.« Er nahm zwei Druckanzüge aus dem Spind und reichte ihr einen davon. »Zieh das hier an.«
    »Warum? Was hast du vor?«
    »Wir blasen es aus dem Schiff.«
    Zuerst verstand sie nicht, was er meinte, doch dann dämmerte es ihr. »Du willst das Schiff evakuieren. Druckabfall auf allen Stationen.«
    »Sicher. Das ist die einzige Möglichkeit, die mir noch einfällt.«
    »Genial, Solly«, sagte sie. »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    Er zuckte die Schultern. »Ich habe es einmal in einem alten Video gesehen.«
    Sie streifte ihre Kleidung ab und stieg in den Druckanzug. Es war das erste Mal, dass sie überhaupt einen trug, und sie benötigte Sollys Hilfe, um den Helm richtig aufzusetzen. »Alles in Ordnung?«, fragte er schließlich.
    Sie hatte das Gefühl, als bekäme sie nicht genügend Luft.
    »Entspann dich«, antwortete er und hantierte an ihrem Tornister. »Ist es so besser?«
    Es war besser. »Danke.«
    »Kein Problem.« Er zeigte ihr die Kontrollen auf den Handrücken, wie sie Temperatur und Luftgemisch regeln konnte und noch allerlei weitere Funktionen. Dann zog er seinen eigenen Druckanzug an, während sie ihm demonstrierte, dass sie alles verstanden hatte. Er verschloss seinen Helm und aktivierte den Anzugsender.
    »So«, sagte er. »Und jetzt vertreiben wir das Schreckgespenst aus unserem Schiff.«
    Sie verstauten ihre persönlichen Dinge, Toilettenartikel, Kleidung, Kommlinks. Dann gingen sie durch das gesamte Schiff, alle drei Ebenen, und öffneten jede einzelne Kabinentür und jedes Schott.
    Dann kehrten sie zur Brücke zurück und setzten sich. Kim blickte sich um, doch sie fand nichts mehr, das ihre Aufmerksamkeit erfordert hätte. »Ich glaube, wir sind soweit«, sagte sie.
    Solly nickte und schaltete die Belüftung sowie die Lufterneuerung ab.
    Kim drückte den Knopf auf ihrer Armlehne, und das Sicherheitsnetz senkte sich auf sie herab. »Ich bin bereit.«
    Solly beugte sich über seine Konsole, und seine Finger huschten über die Tastatur.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Ich musste zuerst die Sicherheitssysteme überbrücken. Aber jetzt kann es losgehen.«
    Die Stimme des Patrouillenschiffs erkundigte sich einmal mehr, ob die Hammersmith auf Empfang war. »Bitte blinken Sie mit ihren Scheinwerfern, falls Sie mich hören«, sagte sie. Und einen Augenblick später: »Wir haben eine Nachricht für Sie vom Seabright Institute. Bitte antworten Sie, falls Sie dazu imstande sind.«
    »Solly«, sagte sie, »hast du das gehört?«
    »Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.«
    »Also gut.«
    »Ich öffne die Schleusen.«
    Sie hörte, wie sich unten im Schiff ein schweres Schott auf seinen Lagern bewegte. Dann ertönte ein leises Murmeln, das rasch zu einem ohrenbetäubenden Hurrikan anschwoll. Ein Sturm erhob sich auf der Brücke und versuchte, sie aus ihrem Sitz zu zerren. Lose Gegenstände segelten vorüber.
    Es dauerte weniger als zwei Minuten. Dann verklang der Sturm genauso schnell, wie er begonnen hatte, und Stille breitete sich aus.
    »Wir haben Vakuum«, sagte Solly.
    Sie schnallten sich wieder los, gingen nach unten zur Luftschleuse und sahen hinaus. Helios war hinter dem Schiff, auf der ihnen abgewandten Seite. Voraus glitzerten die drei hellen Sterne vom Gürtel des Orion. »Was meinst du?«, fragte Kim.
    »Müsste funktioniert haben. Ich habe jedenfalls noch nie von einer Lebensform gehört, die totalem Druckabfall widerstehen könnte.«
    »Wie lange sollen wir die Schleusen offen lassen?«, fragte Kim.
    »Ich würde noch ein paar Stunden warten. Du hast vermutlich nichts Ungewöhnliches nach draußen segeln sehen?«
    »Nein.«
    »Zu schade.«
    Sie kehrten auf die Brücke zurück, und Solly gab dem Patrouillenschiff Lichtsignale.
    »Bitte geben Sie Bescheid, ob Sie diese Übertragung hören können«, kam die Antwort. »Blinken Sie einmal für ja, zweimal für nein.«
    Solly blinkte einmal.
    »Befinden Sie sich in

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