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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Verbot durchsetzen, sich aus der Gegend fern zu halten. Aber niemand wird in diese Gegend fliegen. Wann war der letzte Überwachungsflug zum Alnitak?«
    »Vor zweihundert Jahren«, sagte Matt.
    Woodbridge blickte befriedigt zur Decke. »Genau das, was ich sage. Das System liegt weit abseits, niemand schert sich darum, und es ist nicht gerade das, was man eine Touristengegend nennt. Wenn wir nichts von alledem verlauten lassen, zu niemandem darüber reden, dann können wir halbwegs sicher davon ausgehen, dass es zumindest in nächster Zeit keine weiteren Besucher geben wird.«
    »Und was ist auf längere Zeit?«, fragte Kim.
    »Die Regierung wird insgeheim anfangen Vorbereitungen zu treffen. Ich bin sicher, dass diese Vorbereitungen automatische Sonden einschließen. Wir sollten imstande sein, ohne unnötiges Risiko herauszufinden, was dort vor sich geht. Selbstverständlich hängt alles ganz davon ab, dass kein Wort über Außerirdische aus diesem Zimmer dringt.« Er blickte Kim an. »Ich bin sicher, wir dürfen uns auf Ihre Diskretion verlassen?«
    »Ich hatte eigentlich mit einer Parade gerechnet«, sagte Kim in dem Versuch, es scherzhaft klingen zu lassen.
    Ein beunruhigtes Lächeln spielte um Woodbridges Lippen. »Ich werde etwas arrangieren.« Er erhob sich und wandte sich zu Matt um. »Das Institut wird selbstverständlich sämtliche Vorwürfe fallen lassen.«
    »Oh«, sagte Matt. »Ich glaube nicht, dass Phil Agostino diese Nachricht freudig aufnimmt.«
    »Er hat keine andere Wahl. Vergessen Sie den Zwischenfall. Das Schiff wurde nicht gestohlen; es war eine Störung in der Kommunikation, weiter nichts.«
    »Ich werde ihm sagen, was Sie wünschen«, erwiderte Matt. »Aber wie erklären wir unserem Aufsichtsrat den Verlust der Hammersmith?«
    Woodbridge zog eine Jacke an und ging zur Tür. »Das weiß ich nicht. Wir sind mit unseren Untersuchungen noch nicht fertig. Sagen Sie Agostino, dass ich ihn heute Nachmittag anrufen und ihm die Ursache für das Unglück mitteilen werde. Es war ein Unfall, nichts anderes.« Er blickte Kim bedeutungsvoll an, während er weiter zu Matt redete. »Wann ist die nächste Nova geplant?«
    »In zwei Wochen.«
    »Und es wäre die Dritte, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Die Nova, die den zeitlichen Abstand etabliert. Identische Zeiträume zwischen den einzelnen Sonnenexplosionen.«
    »Das ist richtig.«
    »Der Beweis dafür, dass die Novae künstlich ausgelöst wurden.«
    »Richtig.«
    »Stoppen Sie es.«
    »Stoppen?« Matt blickte ihn entsetzt an. »Das können wir nicht tun!«
    »Ich denke nicht, dass das Konzil einer dritten Sprengung zustimmen wird. Unter den gegebenen Umständen wäre es keine gute Idee, dem Universum von unserer Existenz zu erzählen.«
    »Aber, Canon, das Licht der Novae erreicht den Alnitak frühestens in tausend Jahren!«
    »Matt.« Die Stimmung wurde angespannt. »Schon in wenigen Tagen wird eine einstweilige Verfügung vorliegen, die das gesamte Projekt aus Gründen des Umweltschutzes auf Eis legt. In der Verfügung wird zwar ›vorübergehend‹ stehen, doch machen Sie sich keine Hoffnungen. Es wird keine weiteren Sprengungen mehr geben.«
    Matt starrte Kim an, und sie konnte deutlich sehen, dass er ihr die Schuld daran gab.
    »Noch etwas, das Sie wissen sollten, Canon«, sagte sie. »Dieses Wesen auf dem Schiff …«
    »Ja?«
    »Es gibt ein Zweites von seiner Art, oder zumindest etwas, das ihm sehr ähnlich ist, im Severin Valley.«
    Er runzelte die Stirn. »Das Gespenst vom Severin?«
    »Ja.« Sie sah, wie er Matt anblickte. Zu viele wilde Geschichten für einen einzigen Tag.
    »Wir werden uns darum kümmern«, versprach er.
    »Canon«, fragte sie, »ist das schon einmal passiert? Wurde schon einmal etwas vertuscht?«
    Er strich sich in offensichtlicher Überraschung über den Bart. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Von der Zeit vor siebenundzwanzig Jahren.«
    »Oh«, sagte er. »Die Hunter. Nein. Nicht, nicht dass ich wüsste.« Er schien die Zweifel in ihrem Gesicht zu bemerken. »Ich würde Sie nicht anlügen, Kim.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte sie.
    In der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ich bin froh, dass Sie wieder in Ordnung sind. Und es tut mir sehr Leid wegen Solly.«
     
    Zu Hause begrüßte Shepard sie freudig. Er war froh, sie nach all der Zeit wiederzusehen. Er hatte sich Sorgen gemacht, sagte er, wegen der Geschichten über ihren Unfall. Und es tat ihm schrecklich Leid wegen Solly.
    Nachrichten warteten auf sie.
    Die meisten

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