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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ihre Hilfe nicht.« Sie unterbrach die Verbindung.
    Kim ging zum Fenster und blickte nach draußen auf das Meer.
    Sie weiß etwas.
     
    »Shep?«
    »Ja, Kim?«
    »Ich möchte mit Solly sprechen. Wie lange wird es dauern, um …?«
    »Die Daten zu erfassen und seine Psyche zu assemblieren? Nicht lange, Kim. Du musst mir allerdings zuvor sämtliche Details eurer Mission geben. Und ich rate dir dringend von dieser Prozedur ab.«
    »Tu es trotzdem.«
    »Kim, du hast selbst oft gesagt, dass …«
    »Wie lange brauchst du?«
    »Das kann ich erst mit Bestimmtheit sagen, wenn ich weiß, was an Daten vorhanden ist. Falls es einen Onlinezugriff gibt, kannst du schon heute Nacht mit ihm reden.«
    Eine Stunde später stieg sie die Stufen zum Mighty Third Memorial Museum hinauf.
    Man musste nicht besonders scharfsinnig sein, um sich zu denken, was sie erwartete. Ein anderer Held aus der Schlacht von Armagon hatte Markis Kanes Platz eingenommen. Der Angriff auf die Hammurabi war aus den Displays verschwunden. Die Vitrine mit den ausgestellten Artefakten der 376 war leer.
    Selbst die Bilder, die Markis Kane zeigten, wie er dem Museumspersonal bei der Vorbereitung der Ausstellung half, waren verschwunden.
    Sie suchte Mikel und fand ihn schließlich bei einer Gruppe von VIPs, die in einem Simulator den Angriff eines Laserboots auf ein gegnerisches Großkampfschiff nacherlebten. Er bemerkte sie und bedeutete ihr mit einem Wink, in seinem Büro auf sie zu warten. Doch sie kehrte zu der leeren Vitrine zurück. Fünfzehn Minuten später, als er zu ihr kam, stand sie immer noch dort. »Ich bin froh, dass Sie gesund und munter sind«, sagte er. »Es muss eine schreckliche Erfahrung gewesen sein.«
    »Es war nicht schön, da haben Sie Recht, Mikel.« Sie kamen in seinem Büro an, und er setzte sich. Nicht hinter seinen Schreibtisch, sondern auf eine Couch.
    »Kann ich Ihnen eine Kleinigkeit anbieten?«, fragte er. »Vielleicht einen Kaffee?«
    »Nein, danke«, lehnte sie ab. »Mikel, was ist mit der Markis-Kane-Ausstellung passiert?«
    »Wir haben sie abgebaut.«
    »Das sehe ich. Dürfte ich fragen warum?«
    Er blickte sie aus großen Augen an. »Das ist nicht Ihr Ernst. Sie sollten doch wohl am besten wissen, dass der Mann ein Mörder war! Was hätte ich Ihrer Meinung nach denn tun sollen?«
    »Sie wissen nicht, ob es wirklich so war.«
    »Entweder er war ein Mörder, oder aber er deckte Tripley, nachdem dieser die Morde begangen hatte. Die Einzelheiten spielen keine Rolle.« Sein Blick wurde anklagend. »Ich bin überrascht, dass Sie Einwände haben. Ich meine, es war doch wohl Ihre Schwester, die sie aus der Luftschleuse geworfen haben. Ich hätte geglaubt, Sie wären erfreut, dass wir die Ausstellung abgebaut haben.«
    »Wir wissen immer noch nicht, was genau sich dort draußen ereignet hat.«
    »Kim.« Seine Stimme gewann ihre bürokratische Gleichmut zurück. »Es tut mir wirklich Leid, aber ich verstehe Ihr Verhalten nicht. Kane hat sich eines Verbrechens schuldig gemacht; vielleicht war es Mord, vielleicht war es Mittäterschaft oder auch nur das Verschleiern hinterher, aber jeder weiß das.«
    Sie schob die Hände in die Taschen und blickte durch das Bürofenster hinaus in die Ausstellungshalle, auf die Bilder von Kampfschiffen, die Fotos ihrer Kommandanten. Zu ihrer Linken lief auf einem großen Schirm eine Rekonstruktion der Schlacht von Armagon.
    »Kinder kommen in dieses Museum«, fuhr Mikel fort. »Wie würde es aussehen, wenn wir einem Mörder Ehre erweisen?«
    »Mikel«, sagte Kim, »ich fürchte, Sie werden peinlich berührt sein, wenn eines Tages die Wahrheit herauskommt.«
    Er blickte sie gelangweilt an. »Ich wüsste nicht, warum das so sein sollte. Wie viele Menschen waren denn außer Kane und Tripley auf diesem Schiff? Außerdem, falls sich herausstellen sollte, dass ich mich geirrt habe und er tatsächlich unschuldig ist, dann baue ich die Ausstellung eben wieder auf und fertig.«
    »Und fertig, ja?«
    »Kim, wissen Sie etwas, das ich nicht weiß?«
    »Nein«, sagte sie.
    Er atmete tief durch. »Sehen Sie, ich habe das wirklich nicht gewollt. Es war eine schreckliche Nachricht, als ich von Emily erfahren habe. Ich wusste nicht viel über Kile Tripley, aber Kane … Wir haben nicht viele Helden auf Greenway. Wir können uns nicht leisten, auch nur einen davon zu verlieren. Ganz besonders jemanden wie Markis Kane.«
    »Dann wenden Sie sich nicht von ihm ab.«
     
    »Hallo, Solly.«
    Er trug ein grünes Hemd, am Hals

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