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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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herunter. Er wirkte besorgt. »Kim«, sagte er, »alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ich muss noch ein wenig liegen, aber ansonsten geht es mir gut, danke.«
    »Was ist geschehen?«
    Sie zögerte.
    »Keine Sorge, wir sind auf einer abhörsicheren Leitung«, beruhigte er sie.
    Das war nicht der Grund für ihr Zögern. Falls sie ihm von der Valiant erzählte, war sie das Schiff los. Entweder es landete in einem Forschungslabor der Regierung oder wieder im Besitz der Tripleys. Verdammt. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war sie die legitime Besitzerin dieses Schiffs, falls überhaupt irgendjemand. Und sie wusste auch nicht, wem sie irgendetwas schuldig gewesen wäre.
    »Ich hatte einen Anruf von Sheyel Tolliver«, berichtete sie. »Er bat mich, zum Severin zu kommen und ihn dort zu treffen.« Sie erklärte, dass Sheyel wahrscheinlich auch Tripley informiert hatte, weil Tripley ebenfalls dort gewesen war. Doch bevor sie herausfinden konnte, worum es eigentlich gegangen war, hatte dieses Ding angegriffen.
    Sie beschrieb den Kampf am Seeufer und ihre Flucht bis in den Tunnel.
    »Eigenartig«, sagte Woodbridge, als sie geendet hatte. »Was wollte Tolliver dort draußen? Warum wollte er Sie und Tripley bei sich haben?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Kim.
    »Und warum hat dieses Ding plötzlich verrückt gespielt? Ich meine, es ist doch wohl offensichtlich, dass es all die Jahre dort gewesen sein muss, nicht wahr? Was ging da vor?« Er blickte sie stirnrunzelnd an. »Kim, gibt es vielleicht irgendetwas, das Sie mir verschwiegen haben?«
    Seine mephistophelischen Blicke durchbohrten sie. Doch sie hielt ihm stand und dachte daran, wie leicht es ihr inzwischen fiel, andere Menschen zu belügen. »Nein«, antwortete sie. »Ich war genauso überrascht wie Sie es jetzt sind.«
    »Diese Kreatur«, sagte er. »Man hat mich informiert, dass keine Spur von ihr gefunden wurde.«
    »Sehr gut.«
    »Dabei kommt mir der Gedanke, dass sie eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wesen besitzt, das Sie auf der Hammersmith an Bord hatten.«
    »Ich bin sicher, dass es die gleiche Art von Wesen war, Canon.«
    »Gibt es Grund zu der Annahme, dass noch weitere Wesen dieser Art dort draußen herumspuken?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Er blickte sie streng an. »Gut. Hoffen wir, dass Sie Recht behalten. Die einheimischen Behörden möchten sich mit Ihnen unterhalten. Seien Sie vorsichtig, was Sie ihnen verraten. Keinerlei Verbindung zur Hunter oder zur Hammersmith, haben Sie das verstanden? Keine Geschichten von Außerirdischen. Ja? Sie wollten sich mit Freunden treffen, und sie wissen nicht, wer oder was Sie angegriffen hat und warum.«
    »Canon, warum pfeifen Sie die Leute nicht einfach zurück?«
    »Kann ich nicht. Die Menschen würden denken, dass wir etwas zu verbergen haben. Keine Angst, Kim, Ihnen wird nichts geschehen. Ich habe volles Vertrauen in Sie, dass Sie nichts preisgeben, was Sie nicht verraten wollen.« Er lächelte und schaltete ab.
    Ein Krankenpfleger in Begleitung einer Schwester kam herein und brachte ihr ein Frühstück. »Dr. Brandywine«, sagte sie, »draußen warten ein paar Leute von der Polizei, die mit Ihnen sprechen möchten …«
     
    »Die Reparatur des Tunnels wird fast eine halbe Million kosten!« Matt Flexner war außer sich. »Sie müssen ein ganzesJahr lang jeglichen Verkehr umleiten. Du hast dich bei den Leuten des Transportgewerbes nicht gerade beliebt gemacht. Oder bei den Steuerzahlern.«
    »Es tut mir wirklich sehr Leid«, antwortete sie. »Unter den gegebenen Umständen hatte ich keine andere Wahl.« Abgesehen von den gebrochenen Knochen hatte sie ein paar innere Verletzungen und ein paar Verbrennungen erlitten, und sie wäre sicherlich verblutet, wäre nicht die Luftrettung so schnell zur Stelle und der Unfallort nicht von Westen her zugänglich gewesen.
    »Kim, ich kann sehr gut auf deinen Sarkasmus verzichten. Du bist eine Repräsentantin des Instituts, und das bedeutet, dass wir jetzt den ganzen Ärger abkriegen.«
    »Matt«, entgegnete sie, »versuch bitte zu verstehen: Ich bin um mein Leben geflohen. Die Interessen des Instituts waren mir zu diesem Zeitpunkt egal.«
    Er wurde ruhiger. »Ich weiß. Das Problem ist, dass man dir gesagt hat, du sollst nicht in den Tunnel fliegen. Trotzdem, ich bin froh, dass du es heil überstanden hast.«
    »Das freut mich zu hören.«
    Er nickte. »Schätze, ich habe es nicht besser verdient, wie?«
    »Stimmt.«
    Vor ihm lag ein ganzer Stapel Bilder des Gespensts,

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