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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ziemlich lächerlich machen.
    »Wir haben ein Problem«, sagte sie, als der Flieger abhob.
    »Was denn nun schon wieder, Kim?«
    »Wenn wir Experten einsetzen, ist die Neuigkeit in wenigen Stunden um die halbe Welt.«
    »Willst du mir erzählen, dass Woodbridge nichts davon weiß?«
    »Wenn er etwas davon wüsste – glaubst du ernsthaft, wir würden das Schiff dann noch in unseren Händen halten?«
    Matts Kiefermuskeln arbeiteten angestrengt. »Kim, ich sehe keine Möglichkeit, wie das zu vermeiden wäre. Wir müssen Woodbridge informieren.«
    »Dann können wir die Sache vergessen.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Denk doch mal darüber nach! Sobald das Konzil erfährt, was wir haben, werden sie es uns wegnehmen. Sie werden eine Angelegenheit der planetaren Sicherheit daraus machen. Uns bleibt nicht einmal mehr genügend Zeit, um das Schiff aus dem Kasten zu holen.«
    Matt schwieg lange Zeit. Sie beobachtete, wie er den Artefakt anstarrte und dann nach draußen auf den Himmel sah. »Du hast Recht«, sagte er schließlich. »In Ordnung. Finden wir heraus, wem wir vertrauen können. Wir beschränken die Zahl der Eingeweihten auf das absolut unumgängliche Minimum. Wir mieten irgendwo ein Labor, abseits vom Institut.«
    »Das klingt schon besser.«
    »Wir sagen es Phil.«
    »Nein.«
    »Kim, er mag ja ein verdammter Hundesohn sein, aber er weiß, wie man ein Geheimnis bewahrt. Wir können ihm vertrauen.«
    »Es ist mir egal, ob wir ihm vertrauen können oder nicht. Ich sehe keinen Grund, warum wir ihn einweihen sollten!«
    Die Diskussion ging hin und her. Am Ende gab Matt nach, als sie sich beharrlich weigerte, Agostino mitmachen zu lassen.
    Auf dem ganzen Rückweg zum Hotel starrte er missmutig aus dem Fenster, während er die Valiant in seinem Schoß umklammerte. Er sprach nicht, seine Kiefermuskeln traten hart hervor, und seine Blicke waren abwechselnd triumphierend und dann wieder frostig. Als sie auf dem Dach landeten, sagte er: »Lass mich dir eine Frage stellen: Warum zerbrichst du dir so den Kopf darüber? Das Konzil würde deine Leistung und deinen Anteil an der Entdeckung sicherlich würdigen. Du würdest berühmt werden; du wärst reich, noch bevor die Sache vorbei wäre. Was willst du mehr?«
    »Ich möchte Teil des Teams sein, das die Valiant untersucht«, sagte sie. »Ich will da sein, wo die Dinge geschehen.«
    »Und …?«
    »Ich will herausfinden, was mit Emily geschehen ist. Wie es passieren konnte, dass sie getötet und über Bord geworfen wurde. Und wer es getan hat …«
    Der Nachmittag draußen am See hatte beide hungrig gemacht. »Das Blue Fin?«, schlug sie vor. Es war ein Restaurant unten in der Mall, das sich auf die Küche der Westküste spezialisiert hatte.
    »Was machen wir mit dem da?«, fragte er.
    »Es geht bereits los, nicht wahr?«, fragte sie. »Wir sollten es besser mit uns nehmen.«
    Sie waren früh, und das Restaurant war noch fast leer. Sie fanden einen Tisch in einer Ecke und stellten den Tragebehälter auf einen freien Stuhl an der Wand. Kim bestellte sich einen shonji, einen Cocktail mit Rum und Erdbeeren. Matt, der nur selten Alkohol trank, vergaß seine Prinzipien und entschied sich für einen Tyrolean Pistol. Und beide nahmen den Fisch des Tages.
    Matt besaß eine volle Stimme. Ein tiefer Bass, der, wenn er sich für etwas begeisterte, noch auf einige Entfernung hin deutlich zu hören war. Deswegen musste er sich sehr zusammenreißen, um leise zu sprechen. »Was meinst du?«, fragte er. »Was würde das Konzil unternehmen, wenn es davon wüsste?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Aber ich glaube, dass die Außerirdischen Psychos sind. Also hat Woodbridge durchaus Recht, wenn er sich sorgt. Und wenn wir die Informationen haben, die wir suchen …«, sie warf einen Seitenblick auf den Behälter, »… übergeben wir es an die Regierung.«
    »Wie willst du die Geschichte erklären?«
    »Wir müssen nichts erklären. Wir übergeben Woodbridge das Schiff und der Öffentlichkeit jede Technologie, die wir vielleicht finden.« Sie hoben ihre Gläser und stießen an. »Ich glaube nicht, dass wir viel unternehmen können. Woodbridge wird verärgert sein, dass er nicht eingeweiht wurde. Aber er wird sich den Grund denken können, und bis dahin spielt es sowieso keine Rolle mehr.«
     
    In jener Nacht, als sie allein in ihrem Hotelzimmer lag, stellte sie eine Verbindung zu Shepard her und ließ ihn Solly projizieren.
    »Du spielst mit dem Feuer, Kim.«
    »Ich weiß.«
    »Ich kann

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