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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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aussortiert aus den Medien. »Was genau war dieses Ding denn nun?«
    »Wahrscheinlich eine künstliche Lebensform. Und wie es aussieht, ist sie an Bord der Hunter nach Greenway gekommen.«
    Seine Augen wurden weit. »Wie kann das sein?«
    Matt war jemand, auf den man sich bei einem Streit nicht unbedingt verlassen konnte, doch er wusste, wie man den Mund hielt. Und Kim musste mit irgendjemandem reden. Erst recht, wenn sie die Valiant analysieren lassen wollte.
    Sie war noch immer unschlüssig, was sie mit dem Mikroschiff anfangen sollte, nachdem sie es erst wieder aus dem See gefischt hatte. Es mit nach Hause nehmen und ins Arbeitszimmer stellen? Seine Existenz geheim halten, während sie versuchte, so viel wie möglich darüber herauszufinden? Alles andere führte lediglich dazu, dass man ihr die Valiant augenblicklich wegnehmen würde.
    »Matt«, sagte sie, »ich erzähle dir alles, was ich weiß. Aber ich verlange eine Gegenleistung.«
    »In Ordnung.« Er verschränkte die Arme vor der Brust, als hätte sie seine Ehre in Frage gestellt. »Sag mir, was du willst.«
    »Du redest mit niemandem über das, was ich dir gleich erzähle, ohne dass du vorher mich um Erlaubnis gebeten hast. Absolutes Stillschweigen, ja?«
    »Zuerst sagst du mir, worum es geht.«
    »Nein. Ich sage dir überhaupt nichts, bevor du nicht eingewilligt hast.«
    Seine Kiefermuskeln arbeiteten, doch er schwieg. »Also gut«, sagte er schließlich. »Was gibt es denn so Geheimnisvolles?«
    »Ein Raumschiff«, sagte sie. »Ein Mikro schiff. Von einem anderen Planeten.«
    Seine Augen wurden rund. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Hast du je erlebt, dass ich mit solchen Dingen scherze?« Sie hatte Matt noch nie so verwirrt gesehen. »Sie haben mir gesagt, dass ich in ein paar Tagen wieder auf den Beinen bin und entlassen werde«, sagte sie. Die rekonstruktiven Techniken der modernen Medizin trugen dafür Sorge. »Wenn du möchtest, zeige ich es dir.«
    »Mir zeigen? Wo ist es denn?«
    »Wir müssen ein Boot mieten.«
     
    Sie mieteten außerdem eine Taucherausrüstung. Matt konnte nicht einmal schwimmen, und er machte sich Sorgen, was geschehen würde, sollte ein Problem auftauchen, während Kim unter Wasser war. Er fürchtete, dass sie noch nicht wieder ganz fit war, doch sie versicherte ihm, dass es ihr bestens ging. Sie durfte lediglich das Bein noch nicht allzu stark belasten.
    Er hatte den einzig möglichen Rückschluss gezogen. »Du willst mir also erzählen, dass es im See liegt«, sagte er, als sie vom Nordufer ablegten.
    »Natürlich.«
    »Kim, selbst wenn es so ist, ich ertrinke bei dem Versuch, einen Blick darauf zu werfen.«
    »Du musst nicht unter Wasser.«
    »Du meinst, es ist vom Boot aus sichtbar?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Aber was …?«
    »Gedulde dich ein wenig.« Sie hatte einen Sensor mitgebracht, trotzdem benötigte sie fast zwei Stunden, bis sie die Stelle gefunden hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Matt am Ende seiner Geduld angekommen.
    »Ich sagte dir doch, dass es klein ist«, erinnerte sie ihn.
    Er runzelte die Stirn. »Wie klein denn?«
    Sie hielt die Hände einen halben Meter auseinander. »Ungefähr so. Wirklich!«, fügte sie hinzu. »Es ist ein Mikroschiff.«
    Sie legte ihr Gerät an und glitt überden Dollbord ins Wasser. Mit ihren Jets glitt sie nach unten. Das Wasser war ziemlich klar, und Kim hatte keineProbleme, die Valiant zu finden. Sie klaubte dasSchiff aus dem Schlick, kehrte an dieOberfläche zurück und reichte es Matt ins Boot. Er schnitt einezweifelnde Grimasse, nahm es entgegen und starrte es an.
    »Hör endlich auf, immer anzunehmen«, ermahntesie ihn, »dass Außerirdische so groß sind wie wirMenschen.«
    Nach und nach schien er die Möglichkeit zuakzeptieren. Auf dem Rückweg nach Eagle Point saß er da, mit der Valiant im Schoß, und sagte Dinge wie: »Nun ja, denkbar wäre es. Warum eigentlich nicht? Vielleicht ist es tatsächlich möglich.« Andererseits: »Kim, gnade dir Gott, wenn das nur eindummer Scherz ist.«
    Sie wickelten das Mikroschiff in Packpapier und verstauten es in einer Tragekiste, bevor sie es in denFlieger stellten.
    »In Ordnung«, sagte Matt, »als Erstes müssen wirein Team zusammenstellen, dass sich die Sachegenauer ansieht. Wir werden es auseinandernehmen und herausfinden, wie es konstruiert ist. Vielleicht können wir Rückschlüsse auf seine Besatzung ziehen.« Er blickte sie bedeutungsvoll an. Die Botschaft war nicht zu übersehen: Wenn sie sich täuschte, würden sie sich beide

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