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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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anlügen, Chad«, antwortete sie. Beamer war kleiner als der durchschnittliche Mann seiner Generation. Seine Eltern hatten mehr Wert auf Langlebigkeit als auf Körpergröße gelegt. Er würde ein paar Jahrzehnte länger leben.
    »In Ordnung. Jagst du hinter einem Mann her?«
    »Das wäre eine von mehreren möglichen Erklärungen.«
    Er nickte. »Gib mir zwei Tage Zeit.«
     
    Matt war alles andere als glücklich über ihre Vorgehensweise. Er bat sie zu bleiben, schloss seine Bürotür und wies seine Sekretärin an, dass sie nicht gestört werden wollten. »Das alles dauert eine Ewigkeit!«, sagte er. »Wann kann ich es endlich wieder sehen?«
    »Sobald wie möglich, Matt«, sagte sie sanft. »Sobald wir das Labor eingerichtet und am Laufen haben.«
    »Das kann noch Wochen dauern, Kim!«
    Sie blieb standhaft. Er resignierte und ließ sie gehen, nachdem sie ihm versichert hatte, dass sie vorgesorgt hatte für den Fall, dass ihr irgendetwas zustieß. Was sie tatsächlich getan hatte.
    Sie hatte eine Notiz verfasst, wie die Valiant wieder zu finden war, sie in einen Umschlag gesteckt und einem ihrer Taucherkameraden von den Sea Knights gegeben, mit Instruktionen, dass der Umschlag im Falle des Falles an Matt Flexner zu übergeben sei.
    Ihre eigene Entschlossenheit, dafür zu sorgen, dass keine wichtigen Informationen verloren gingen, gaben ihr auch das Gefühl, dass sie sich in Markis Kane nicht geirrt hatte. Er hatte mit Sicherheit die echten Logbücher für die Nachwelt aufbewahrt. Irgendwo musste es eine Spur von ihnen geben. Selbst wenn er das Monster war, als das die Medien ihn jetzt darzustellen pflegten, würde er die Aufzeichnungen seiner Taten und Errungenschaften für die Veröffentlichung aufbewahren, sobald er sicher war vor dem Gesetz.
    Und die Spur führte so gut wie sicher über Kanes einziges Kind, Tora.
    Kim ging früh nach Hause, mixte sich einen Drink und bat Shepard, ein Simulacrum von Sheyel zu erzeugen.
    »Ich besitze kaum Daten über ihn«, protestierte Shepard.
    »Gib dir Mühe«, entgegnete Kim. »Such die Daten aus dem Netz.«
    Sie lauschte dem elektronischen Gemurmel, Shepards Methode, ihr mitzuteilen, dass er sich nicht richtig ausgerüstet fühlte, um eine ihm zugewiesene Aufgabe zu erledigen, und dann tauchte Sheyels Bild vor ihr auf. Er saß in seinem gewohnten Drachenstuhl, die Augen halb geöffnet und in dem Anlass entsprechender melancholischer Stimmung.
    »Guten Tag, Kim«, sagte er. »Es ist schön, Sie wiederzusehen.«
    »Danke, gleichfalls, Sheyel. Es war nicht schön, Sie zu verlieren. Ich wünschte wirklich, die Dinge hätten sich anders entwickelt.«
    »Und ich ebenfalls. Ich wünschte, ich wäre nicht so dumm und entschlossen gewesen.«
    Sie sahen sich an.
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum es so unversöhnlich war«, sagte er. »Schließlich war es so viele Jahre in den Wäldern, ohne irgendjemandem etwas anzutun.«
    »Sie haben geglaubt, wenn Sie ihm die Valiant zeigen, würde es reagieren. Ich schätze, genau das hat es getan.«
    »Ich wünschte, ich könnte etwas daran ändern, Kim. Aber ich bin froh, dass wenigstens Sie sicher und wohlauf sind.« Er rückte eines seiner Kissen zurecht. »Und wo ist es jetzt?«
    »Es ist vernichtet. Und das hat uns einiges gekostet.« Sie zog die Beine an den Leib und schlang die Arme darum. »Sheyel, ich möchte, dass Sie wissen, dass ich die Sache nicht auf sich beruhen lasse. Ich glaube, ich habe eine recht klare Vorstellung davon, was geschehen ist. Ich denke, Yoshi wurde von der gleichen Kreatur getötet, die auch für Ihren Tod verantwortlich ist.«
    »Ja. Das ergibt Sinn. Wissen Sie denn auch schon, wie es geschehen sein könnte?«
    »Noch nicht, Sheyel. Aber ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen eine Antwort finde.«
    »Sehr gut. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich wieder anrufen, sobald Sie den Rest herausgefunden haben. Und mir alles erzählen.«
    »Ja«, sagte sie. »Selbstverständlich.«
     
    Tora Kane lebte in einem einzeln stehenden Haus in einem Eichenwald etwa zehn Kilometer nordwestlich von Seabright. Kim fuhr an mehreren aufeinander folgenden Tagen dorthin und schlenderte frühmorgens durch die Gegend. Sie merkte sich, wann Tora das Haus verließ (gegen neun Uhr fünfzehn) und wann sie zurückkehrte (normalerweise gegen achtzehn Uhr dreißig). Sie fand heraus, dass Tora einen eigenen Flieger besaß. Soweit sie feststellen konnte, lebte die Archäologin allein und ohne Haustiere.
    Hinter dem Haus gab es einen

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