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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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diese armen Bastarde. Und dann geben wir ihnen den Schlüssel zu unserer Welt und lassen sie ihrer Wege gehen.«
    »Falls es funktioniert«, sagte Yoshi, »wäre das jedenfalls ein großartiger Weg, gegenseitige Beziehungen einzuleiten.«
    »Dann sind wir uns also einig. Markis, hast du Einwände?«
    »Ich würde die Hände von der Sache lassen. Aber es ist deine Entscheidung, Kile. Ich mache mit, wie immer du dich entscheidest.«
    »Dann machen wir es.«
    »Und wie?«, fragte Yoshi.
    Tripley atmete tief durch. »Wie du bereits gesagt hast. Dieses Schiff scheint nicht mehr manövrierfähig zu sein. Also nehmen wir es doch einfach an Bord.«
     
    Emily und Tripley zogen ihre Druckanzüge an, gingen nach unten und evakuierten den Frachtraum.
    »Wenn ich das Kommando gebe«, sagte Kane, »dann öffnet ihr die Luke. Aber nicht vorher. Ich habe keine Lust auf eine Überdosis von Alnitaks Strahlung. Wir drehen das Schiff so, dass die Luke der Sonne abgewandt ist. Trotzdem ist es nicht sicher, also werden wir uns beeilen. Sobald die Tür offen ist, müsst ihr nichts mehr tun. Ich bringe die Schildkröte an Bord. Falls es eine Reaktion gibt und wir manövrieren müssen, dann haltet euch irgendwo fest. Und sobald das Schiff in der Schleuse ist, schließt ihr die Luke wieder. Alles klar?«
    »In Ordnung, Markis«, sagte Tripley.
    Die Korrekturtriebwerke auf der Steuerbordseite feuerten, und in einer langsamen Seitwärtsbewegung näherte sich die Hunter ihrem Ziel.
    Mit aufgesetzten Helmen betraten sie die Luftschleuse und setzten sich auf die Bank. Der Schirm in der Außentür fungierte als Fenster, allerdings enthüllte der Blickwinkel der Aufzeichnungskamera im visuellen Log nicht alles, was die beiden sahen.
    »Bis jetzt keine Reaktion«, sagte Kane.
    Er benötigte fast eine Stunde, um die Entfernung zu überbrücken. Als es soweit war, signalisierte er Tripley, die Innenluke zu öffnen. Und dann die Außenluke.
    »Noch immer nichts«, sagte Kane. »Und noch etwa zwei Minuten bis zum Kontakt.«
    Sie verließen die Schleuse und verschafften Kane Platz zum Manövrieren.
    »Wir schalten gleich die Gravitation ab«, sagte Kane. »Haltet euch fern von dem Objekt. Falls etwas Unerwartetes geschieht, verschwindet. Wenn jemand stirbt, bekommen wir jede Menge Papierkram, und das würde uns auch nicht weiterhelfen.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Emily ihren Partner.
    »Bestens«, antwortete Tripley.
    »Sehr gut«, sagte Kane monoton. »Ich schalte jetzt die Gravitation ab. Macht keine plötzlichen Bewegungen, ja?«
    Vor der Luftschleuse erschien das außerirdische Raumschiff.
    »Bleibt weg«, warnte Kane. »Die Schildkröte gleitet auch ohne euer Zutun in die Schleuse. Sobald sie drinnen ist, schließt ihr die Tür. Und macht einen großen Bogen um das Schiff.«
    Die Außenscheinwerfer der Hunter strichen über den Schildkrötenrumpf. Kim bemerkte etwas, das ihr bisher nicht aufgefallen war: Die Geometrie ähnelte dem hyperbolischen Objekt, das sich an die Hammersmith geheftet hatte.
    »Keine Sorge«, sagte Emily. »Uns geschieht schon nichts.«
    »Ganz sicher. Aber haltet trotzdem Abstand, bis wir sicher sind, dass es ungefährlich ist. Sobald wir uns davon überzeugt haben, müssen wir uns einen Weg ausdenken, wie wir es während der Heimreise nach Greenway sichern.«
    »Vielleicht«, sagte Yoshi, die alles vom Korridor her verfolgte, »vielleicht hätten wir vorher ein wenig gründlicher über alles reden sollen.«
    Die Schildkröte war unmittelbar außerhalb der Luftschleuse. Kane bewegte die Hunter mit winzigen Schüben auf das fremde Objekt zu. Tripley stand da und beobachtete es. Wahrscheinlich war er gefangen von seinem Anblick, doch unter dem Helm war sein Gesicht nicht zu erkennen. Er war viel zu nah, und Emily nahm ihn beim Arm und zog ihn sanft aus dem Weg.
    Das Schiff schwebte in die Schleuse. Passierte die Außenluke und glitt in den Frachtraum. Und in das Licht der Scheinwerfer.
    »Hey«, sagte Kane. »Wir bekommen ein visuelles Signal!«
    Tripley warf einen verblüfften Blick auf einen der Monitore. Das Bild des Mikroschiffs verschwand, und der Schmetterling war zu sehen. Seine Antennenfühler zuckten aufgeregt, und der klickende Singsang war eine Oktave höher als zuvor.
    »Ich glaube, es hat Angst«, sagte Emily.
    »Vielleicht.« Tripley blickte vom Schirm auf die Schildkröte. »Aber bald werden sie uns zweifellos dankbar sein.«
    Tripley schwebte zur Luftschleuse in der Absicht, die Luke zu schließen. Doch das

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