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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Humor.
    »Ich konnte mir nicht vorstellen, wer es sonst getan haben könnte. Ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht, dass Markis Kane dahinterstecken könnte.«
    »Meinst du, Tora Kane weiß Bescheid?«
    »Sie weiß alles.« Sie saßen auf der Sonnenterasse vor Kims Haus. Es war noch ein wenig kühl, doch der Tag war schön und das Geräusch der Brandung beruhigend.
    »Ich frage mich, was der Zoll sagen wird, wenn herauskommt, dass jemand ein ganzes Raumschiff an den Kontrollen vorbeigeschmuggelt hat.« Matt schloss die Augen. »Und was wirst du jetzt tun? Du kannst nicht einfach auf so einer Entdeckung sitzen bleiben.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wir übergeben die Sache Woodbridge.«
    »Und dann?«
    »Dann nichts. Wir sind draußen.«
    »Matt …«
    »Sieh mal, Kim, ich verstehe ja, wie du dich fühlst. Der Ruf von Kane und Tripley ist ruiniert. Die Menschen halten sie für Mörder, aber in Wirklichkeit haben sie nur ziemlich gründlich Mist gebaut. Du hast eine Übereinkunft mit Woodbridge, und er hat vollkommen Recht. Wir müssen eben sehen, dass wir irgendwie damit fertig werden.«
    Sie blickte hinaus aufs Meer. »Matt, es geht nicht mehr um den Ruf von irgendwem. Oder um Politik. Denk mal darüber nach, was da draußen passiert ist. Beim Alnitak, meine ich.«
    »Sie haben es vermasselt.«
    »Ja, das haben sie. Sie sind dem Schiff einer außerirdischen Zivilisation begegnet und hatten nichts anderes im Sinn, als es zu kidnappen.«
    »Ich weiß.«
    »Eines der bedeutsamsten Ereignisse in der menschlichen Geschichte. Wir müssen einen Weg finden, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Sprichst du etwa von den Außerirdischen?«
    »Wovon sonst?«
    »Kim, wie um alles in der Welt sollten wir das tun? Es ist vorbei! Fini. Zu spät.«
    »Vielleicht auch nicht. Wir könnten versuchen, eine weitere Mission auf die Beine zu stellen. Wir könnten zum Alnitak zurückkehren und versuchen, mit ihnen zu reden.«
    »Du bist vielleicht gut! Bist du nicht selbst diejenige, die gesagt hat, die Fremden wären mörderische Bastarde? Wer wollte sie denn alle tot sehen? Hast du nicht Woodbridge aufgescheucht und ihn gewarnt, nur ja niemanden in die Nähe des Alnitak zu lassen? Genau das hast du gesagt.«
    »Matt …«
    »Und du hast ihn aufgefordert, das Projekt Leuchtfeuer einzustellen. Ein Projekt, auf das unser Direktor nebenbei bemerkt äußerst stolz war. Und unsere Kollegen haben Jahre daran gearbeitet.«
    »Ich habe mich getäuscht. Denk darüber nach, was passiert ist. Die Besatzung der Valiant hat sich geopfert, um Mitglieder einer Spezies zu retten, die sie entführt und auf einer fremden Welt ausgesetzt hat. Was glaubst du, warum sie das getan hat?«
    »Ich weiß es nicht, Kim. Vielleicht waren die Fremden nicht besonders hell im Kopf.«
    »Ich denke, sie haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren.«
    Ein paar Jogger kamen vorbei. Sie winkten freundlich, und Matt und Kim winkten zurück. »Schnickschnack«, sagte Matt. »Sind diese Biester nun gefährlich oder nicht?«
    »Selbstverständlich sind sie gefährlich. Aber überleg nur, wie der Hunter- Zwischenfall auf sie gewirkt haben muss. Sieh mal, wir wissen, dass die Valiant hyperraumtauglich war. Was bedeutet, dass sie auch über Hyperraumkommunikation verfügen. Wenn sie in Schwierigkeiten steckten, was offensichtlich der Fall war, dann hatten sie sicherlich längst einen Hilferuf abgesetzt, als die Hunter vor Ort eintraf. Was taten sie wohl, als sie die Hunter sahen? Sie sandten eine weitere Nachricht nach Hause, oder? ›Ihr müsst euch unbedingt dieses gigantische Schiff ansehen, das gerade hier aufgetaucht ist!‹«
    »Einverstanden.«
    »Und was sagen sie als Nächstes?«
    »Die Fremden versuchen uns zu entführen?«
    »Genau. Die Sendung wird wahrscheinlich mittendrin unterbrochen. Das ist der Grund, warum Solly und ich so unfreundlich empfangen wurden, als wir über dem Alnitak materialisierten. Frag dich, wie wir Menschen reagieren würden, falls so ein Riesenschiff einen von uns entführen würde! Kein Wunder, dass sie unsere Heimatadresse wissen wollten.« Sie hörte, wie er tief durchatmete, und fragte sich, warum er so verängstigt war. Warum gab es in den höheren Etagen der verdammten Stiftung niemanden wie Solly?
    Flexner schüttelte den Kopf. »Es ist zu spät, um den Schaden wieder gutzumachen. Ich meine – wie willst du das anstellen? Es sieht doch so aus, als würden die Fremden mittlerweile zuerst schießen und dann Fragen stellen.

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