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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Einschließungssystem beschädigten. Falls das geschah und die Energie des fremden Schiffes zu weit absank, würde es explodieren und uns sowie einen großen Teil der näheren Umgebung mitnehmen. Also benötigten wir ein Labor in einer abgelegenen Gegend.
    Ich sollte noch erwähnen, dass wir glaubten, über ausreichend Zeit zu verfügen, da jeder Test, den wir durchgeführt hatten, darauf hinwies, dass es im Schiff noch einen Energiefluss gab und dieser Fluss stabil zu sein schien. Selbstverständlich war diese Schlussfolgerung – wie das nachfolgende Unglück bewiesen hat – auf unsichere Daten gestützt.
    Um die Gefahr möglichst klein zu halten, entschied Kile, dass die Stiftung ein Labor in Shimmer einrichten sollte, wo ein Unfall niemandem Schaden zufügen konnte mit Ausnahme derer, die freiwillig dort arbeiteten. Wir schickten eine Hyperraumtransmission ab, bevor wir das Alnitak-System verließen, und Kile ordnete an, dass die Vorbereitungen unverzüglich beginnen sollten. Es würde trotzdem mehrere Monate dauern, bis die Forschungseinrichtung betriebsbereit wäre.
    Zu meiner eigenen Verteidigung möchte ich darauf hinweisen, dass ich den fremden Artefakt im Orbit um den Gasriesen zurücklassen wollte, wo er niemandem Schaden zufügen konnte. Doch Kile war zu begierig, das Schiff zu einem Platz zu schaffen, wo wir es in Ruhe untersuchen konnten. Zumindest, so sagte er, sollten wir die Leichen der Besatzung bergen und so rasch wie möglich untersuchen.
    Kile erbot sich auch, das Schiff mit zu seiner Sommerresidenz im Severin Valley zu nehmen. Es war ein Kompromiss, mit einem geringeren Schadenspotential als beispielsweise Terminal City oder Marathon. Damals erschien uns seine Argumentation nicht unlogisch.
    Ich hielt die Möglichkeit einer Katastrophe für unwahrscheinlich, doch ich kann im Nachhinein nicht mehr sagen, worauf ich meine Überzeugung stützte. Wir dachten, dass wir innerhalb weniger Tage herausfinden könnten, welchen Treibstoff die Fremden benutzten und in welchem Zustand ihr Einschließungssystem war.
    Unglücklicherweise hatten wir nicht so viel Zeit.
    Es war nicht schwierig, den Artefakt am Zoll und den Einreisekontrollen vorbeizuschmuggeln. Yoshi hatte das Schiff in ihrem Gepäck und deklarierte es als Spielzeug für einen Neffen. Sie nannte einen bescheidenen Wert, der unter der Freimenge lag.
    Wir nahmen das Schiff mit zu Kile nach Hause, und es stellte sich rasch heraus, dass die Mittel, die uns dort zu seiner Untersuchung zur Verfügung standen, weit geringer waren, als Kile vorgegeben hatte. Wir mussten fast alles extra herbeischaffen, was wir benötigten. Das Resultat war, dass wir die wenige Zeit verschwendeten, die uns geblieben wäre. Beispielsweise benötigten wir einen vollen Tag, um einen Vanover-Sensor aufzutreiben, der uns ermöglichte, das Schiff zu durchleuchten.
    Ich kann nicht genau sagen, was im Einzelnen zu den Ereignissen des 3. April geführt hat, denn ich war oben, als ich plötzlich bemerkte, dass es ein Problem gab. Kile und Yoshi arbeiteten im Laboratorium im Keller, und unvermittelt begannen sie zu schreien. Ich rannte zur Treppe und sah Yoshi, die mir entgegenstürzte. Sie schien Todesangst zu haben.
    Dann bemerkte ich, dass ein Wesen, das aussah wie eine lebendige Wolke, aus dem Schiff gekommen war und Yoshi angriff. Als Kile und ich ihr zu Hilfe eilen wollten, ließ es sie los, und sie fiel die Treppe hinunter, wobei sie mit dem Kopf aufschlug und wahrscheinlich bereits tot war, als Kile bei ihr ankam. In der Zwischenzeit jagte das Wesen mich. Es versetzte mir einen elektrischen Schock, der mich vorübergehend betäubte. Während ich zu Boden ging, meinte ich, ein winziges Gefährt zu entdecken, einen Lander, wenn man so will, der im Gefolge der Kreatur an mir vorbeiglitt. Ich war mir nicht ganz sicher, weil ich so durcheinander war. Außerdem hatte ich mich bei meinem Sturz am Arm verletzt und Blut in den Augen. Jedenfalls, irgendetwas sprengte ein Loch in ein Fenster, und die Wolke mitsamt dem Lander, falls es tatsächlich einer war, verschwand in der Nacht.
    Etwa um die gleiche Zeit muss Kile gemerkt haben, dass er Yoshi nicht mehr helfen konnte. Er stürmte die Treppe hinauf und fragte mich, wohin die Eindringlinge verschwunden wären.
    Ich deutete auf das Fenster, und ohne ein weiteres Wort rannte er hinterher. Ich versuchte noch, ihm sein Vorhaben auszureden, und rannte hinter ihm her nach draußen, sobald ich wieder auf den Beinen stehen konnte, doch er

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