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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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reden.«
    »Kim.« Er klang enttäuscht. Sie konnte ihm vertrauen, er würde schon das Richtige tun, sagte seine Haltung. Alles kommt wieder in Ordnung, nur keine Angst. »Es wird viel einfacher, wenn wir ehrlich miteinander sind, Kim.« Er zog das Laken beiseite. »Ist das hier das Schiff vom Orion?«
    »Es sieht so aus«, sagte sie resignierend.
    »Einfach unglaublich.« Er berührte es sanft, als fürchtete er, es könne sich auflösen. »Es ist so winzig!«
    Sie verschränkte die Arme und lehnte sich zurück.
    »Ich bin sehr enttäuscht, dass Sie so einen wertvollen Artefakt in Ihrem Besitz hatten, ohne mich davon in Kenntnis zu setzen.«
    »Ich hätte vorgezogen, niemanden in Kenntnis zu setzen.«
    »Ja«, sagte er. »Offensichtlich. Ich dachte, ich kann Ihnen vertrauen.«
    »Ich wusste, dass Sie es mir wegnehmen würden.«
    »Kim.« Der Zug hatte begonnen zu schwanken, und er legte beschützend die Hand auf den Artefakt. »Ich glaube nicht, dass ich Ihre Beweggründe verstehe. Ich meine, das geht weit über alles hinaus, was Ihnen oder mir gut täte. Was hatten Sie mit diesem Schiff vor?«
    »Es ist sehr wertvoll.« Sie senkte den Blick. Schuldig im Sinne der Anklage, du verdammter Hundesohn. »Ich wollte es für mich behalten.«
    Er musterte sie. »Wollten Sie ein Lösegeld dafür?«, fragte er.
    »Ich wollte es einfach nur behalten.«
    »Sie überraschen mich immer wieder, Kim. Sie scheinen eine Neigung zu entwickeln, Raumschiffe zu stehlen.« Er deckte die Valiant wieder zu. »Sie sind eine richtige kleine Diebin, Kim.«
    »Es gehört mir«, sagte sie starrsinnig. »Ich habe es gefunden.«
    »Oh, das wissen wir beide besser, nicht wahr? Rein rechtlich betrachtet würde ich sagen, es gehört den Erben Tripleys. Und ich darf Ihnen versichern, dass wir es den Tripleys zurückgeben, nachdem wir es gründlich untersucht haben.«
    »Ich schätze, dass nicht mehr viel davon übrig sein wird, wenn Sie fertig sind.«
    »Wahrscheinlich nicht, nein.« Er seufzte. »Aber das ist unvermeidlich. Wer weiß, welche Technologien sich darin verbergen. Wenn ich recht informiert bin, hatte der junge Tripley es die ganzen Jahre in seinem Büro stehen, ohne zu ahnen, was es war?«
    »Ben? Ja, das stimmt.«
    »Kaum zu glauben.« Etwas draußen in der Landschaft erweckte seine Aufmerksamkeit, und er drehte den Kopf. Kim folgte seinem Blick zu einer Brücke, die in der Ferne einen Fluss überspannte.
    Zwei Kinder saßen am Ufer und angelten. »Ach ja, die einfachen Freuden des Lebens. Nicht wahr, Kim?«
    Sie antwortete nicht.
    »Nun«, fuhr er fort, »Sie werden trotzdem nicht mit leeren Händen dastehen. Ganz sicher nicht. Wir werden in Kürze eine öffentliche Verlautbarung herausgeben. Ich persönlich werde dafür sorgen, dass Sie gebührend erwähnt werden.«
    »Noch ein Orden«, sagte sie.
    »Ja. Diesmal wird es der Orden der Republik, schätze ich. Eine sehr hohe Ehrung. Natürlich hängt alles ganz von ihrer Kooperation ab.«
    »Danke«, sagte sie.
    »Der Orden ist mit einem beträchtlichen Geldpreis verbunden. Und Sie können Ihr Honorar für zukünftige Vorträge frei bestimmen.«
    »Irgendwann«, sagte sie, »irgendwann werden wir diesen Fremden begegnen. Wie wollen Sie mit dieser Situation umgehen, Canon?«
    »Um ehrlich zu sein, Kim, ich hoffe, dass wir sie niemals wiedersehen. Ich mag diese Außerirdischen nicht, sie sind irgendwo dort draußen, weit weg vom Schuss, und es sollte nicht schwer fallen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Es gibt extrem wenig Verkehr in der Alnitak-Region. Wir haben das nachgeprüft. Was glauben Sie, wie viele Schiffe in den letzten hundert Jahren dort draußen waren, abgesehen von unseren Erkundungsschiffen und den wenigen Besuchen durch Kile Tripley und seine Leute? Und Ihr eigenes kleines Abenteuer natürlich.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Die Antwort lautet Null, Kim. Niemand. Also haben wir wohl kein Problem, solange wir keines einladen.«
    »Sie wollen die Tatsache einfach ignorieren, dass es eine weitere Zivilisation in unserer Region der Galaxis gibt? Sie wollen die Tatsachen einfach unter den Tisch kehren?«
    »Kim, ich bin überrascht über Ihren Gesinnungswandel. Noch vor wenigen Tagen hätten Sie selbst am liebsten die Flotte auf die Fremden gehetzt.«
    »Sie wissen, warum ich meine Meinung geändert habe.«
    »Die Aussage Markis Kanes.«
    »Aus der hervorgeht, dass wir mit diesen Wesen reden können, Canon.«
    »Oh, ich bin sicher, dass wir das können. Nach einer anfänglichen

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