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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Und die Nachfrage steigt noch immer an.« Er wandte sich wieder dem Herbst zu. »Sehen Sie sich dieses Bild an. Haben Sie jemals etwas mit einer derartigen Tiefe gesehen? Vielleicht Crabbe. Vielleicht Hoskin. Nein, Hoskin auch nicht.« Er schüttelte heftig den Kopf, als er Hoskin abtat.
    »Kannten Sie zufällig vielleicht auch Kile Tripley?«, fragte Kim.
    »Tripley? Nein. Tripley lebte in einer Villa weit abseits von allen anderen. Er war kein Mensch, der sich mit dem gewöhnlichen Volk abgab.«
    »Würden Sie sagen, dass er und Kane Freunde waren?«
    »Keine engen Freunde, nein.«
    »Er war Kanes Arbeitgeber«, sagte Kim.
    »Das ist nicht das Gleiche wie ein Freund.«
    Kim bemühte sich angestrengt, nicht immer wieder den Herbst anzusehen. »Noch eine Frage, Mr. Gould«, sagte sie. »Mich würde interessieren, was diese dunkle Periode verursacht hat. Glauben Sie oder hatten Sie das Gefühl, es könnte etwas anderes gewesen sein als die Explosion, das seine späteren Arbeiten beeinflusst hat? Vielleicht eine verlorene Liebe?«
    »Ich weiß, dass ihn diese Geschichte sehr getroffen hat.« Er blickte bedeutungsvoll auf Emilys Bild.
    »Hat er das gesagt?«
    »Man kann es in seiner Arbeit sehen. Aber wirklich gesagt hat er es nie, nein.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nichts, was ich Ihnen nicht bereits erzählt hätte. Er hat sich mehr oder weniger in sein Schneckenhaus zurückgezogen und sich vor der Außenwelt versteckt. Sogar sein Atelier war von einem Tag auf den anderen versperrt.«
    »Sein Atelier war versperrt? Wie meinen Sie das?«
    »Früher gingen wir immer in das Atelier, wenn ich ihn besuchte. Wir nahmen ein paar Drinks, und er erzählte mir von seinem neuesten Projekt. Sein Wohnzimmer war formell und steif, ein ungemütlicher Ort, wo er sich nicht gern aufhielt hat. Und plötzlich, von einem Tag auf den anderen, saßen wir nur noch im Wohnzimmer, und ich sah das Atelier nie wieder. Ich glaube nicht, dass es etwas zu bedeuten hat, aber merkwürdig war es schon. Als würde er jemanden darin verstecken. Vielleicht eine Frau.«
     
    Sie aßen in einem Lokal zu Abend, das sich The Rucksack nannte. Leichter Schneefall hatte eingesetzt, und ein scharfer Wind war aufgekommen. Solly arbeitete sich systematisch durch Fleisch und Gemüse. »Ich denke, wir sollten gehen, sobald wir mit dem Essen fertig sind«, sagte er.
    »Ja. Bevor das Wetter noch schlimmer wird.« Die Vorhersagen harten gemeldet, dass der Schneefall vor Mitternacht aufhören würde und die Temperaturen weiter fielen.
    »Ich bin überrascht, welches Bild du dir ausgesucht hast«, sagte Solly.
    »Warum? Ich finde es ausgesprochen schön.«
    »Ich hätte geglaubt, du würdest dir eins aussuchen, auf dem Emily zu sehen ist. Den Herbst. Du schienst sehr fasziniert davon zu sein.«
    Sie hob ihr Weinglas und betrachtete das lebhafte Funkeln vom Licht des Kaminfeuers. »Ich denke nicht«, antwortete sie. »Ich wollte etwas, das ich mir an die Wand hängen kann.«
    Solly sah sie überrascht an. »Ist es immer noch so schlimm?«
    Sie zuckte die Schultern. »Auch. Und dass sie so nackt ist.«
    »Ich wusste nicht, dass du prüde bist.«
    »Bin ich aber«, antwortete sie. »Jedenfalls dann, wenn das Modell aussieht wie ich.«
    Solly war ein alter Freund. Kim fühlte sich in jener Nacht ganz besonders zu ihm hingezogen, weil er mit ihr gekommen war, und das, obwohl er offen seine Meinung gestanden hatte, dass sie einer Illusion hinterher jagte. Nun, zumindest darin stimmten beide überein.
    Später, als sie neben ihm auf dem Wanderweg hoch oben über Eagle Point stand, während es schneite und die Severin Woods so nahe waren, nur ein paar Kilometer flussabwärts, hätte sie ihm fast vorgeschlagen, die Nacht gemeinsam zu verbringen. Doch als Solly meinte, es sei bereits spät und sie sollten sich besser auf den Heimweg machen, schob sie den Gedanken beiseite und zog ihre Jacke enger.

 
4
     
     
    … Die berühmteste aller Erscheinungen ist zweifellos das Phantom von Severin, das in der zerstörten Stadt haust, deren Namen es trägt. Im Verlauf der letzten fünfundzwanzig Jahre hat es mehr als zweihundert verbürgte Sichtungen gegeben. Mehrere Todesfälle werden ihm zugeschoben. Heute sind nur wenige Menschen dumm genug, nach Einbruch der Dunkelheit in das verwunschene Tal zu gehen.
    - TERI KAPER, Legenden des Nordwestens, 597
     
    Es war nach zweiundzwanzig Uhr dreißig, als sie vom Dach des Gateway abhoben und Richtung Süden flogen.
    Es schneite beständig. Die

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