Spuren im Weltall
vorigen Posten ablösen, als er niemand mehr vorfand. Die Posten waren verschwunden.“
Sie eilten zum Schleusentor, das gegen den Befehl offenstand. Hemming sprang hinaus, lief um das Schiff.
Niemand zu sehen!
„Wer hatte Wache?“
„Neumann, Berman und Simé als Wachoffizier!“
Hemming stöhnte auf. Schöne Bescherung!
„Schließen Sie das Tor!“ rief er Giese noch zu, während er schon in das Schiff zurückeilte und den nächsten Kommunikator suchte. Rasch hämmerte seine Faust den Alarmknopf nieder.
Im ganzen Schiff dröhnten die Sirenen auf.
Dann tastete er die Sichtverbindung ein und wartete. Als erster erschien Bevier auf dem Sichtschirm. Er sah verschlafen aus, wurde aber wach, als er Hemming erkannte.
Der wartete die Frage nicht erst ab. „Die Posten sind verschwunden!“ rief er.
Bevier schaute bestürzt drein.
„Haben Sie Sicherungsvorkehrungen getroffen?“
„Ich habe die Schleuse schließen lassen, da ich nur einen Mann bei mir hatte.“
„Ich komme sofort.“
Dann erschien Eicksen auf dem Bildschirm, doch da kam Thorsten angehastet, den die Ablösung direkt benachrichtigt hatte.
„Hemming! Stimmt das?“ Thorsten keuchte atemlos.
„Die Posten sind verschwunden“, meldete er. „Ich habe einstweilen die offenstehende Schleuse wieder schließen lassen.“
„Ist jemand ins Schiff eingedrungen?“
„Das konnte ich nicht feststellen. Doch habe ich Alarm gegeben.“
Thorsten trat an den Rufer.
„An alle. Hier spricht der Kommandant. Es ist ein Angriff auf das Schiff erfolgt, unsere Posten sind verschwunden. Es kann sein, daß Feinde in unser Schiff eingedrungen sind. Oberleutnant Eicksen, Sie nehmen die Deckwache und kämmen das Schiff durch.“ Er tastete die Verbindung aus und wandte sich zu Hemming.
„Niemand verläßt das Schiff, bevor wir nicht klar sehen. Sie sorgen mir dafür.“
„Soll ich die Außenscheinwerfer einstellen?“
„Noch nicht. Wenn wir nur die Abwehrschirme in Tätigkeit hätten! Sie finden mich in der Zentrale.“
Thorsten eilte zum nächsten Fahrstuhlschacht. Die Tür zur Steuerzentrale stand offen. Erregte Stimmen klangen ihm entgegen. Dann kam Bevier aus der Tür gestürzt.
„Kommandant! Gut, daß Sie da sind!“
„Was ist los?“
„Der Pilot ist verrückt geworden.“
Thorsten sah ihn fragend an. Der Astrogator sprach in Rätseln.
„Simé hat die Steuerungsanlage zerschlagen.“
Alger Thorsten erbleichte, dann hastete er in die Zentrale. Ein einziger Blick genügte ihm. Der Pilot hatte ganze Arbeit geleistet! Die Robotsteuerung war kunstgerecht zerschlagen. Simé hatte genau die empfindlichsten Teile der Anlage getroffen.
Simé selbst stand zwischen zwei Raumsoldaten, die ihn mit hartem Griff festhielten.
„Ah, Kommandant Thorsten!“ lallte Simé, dessen Gesicht blutüberströmt war. „Der große Kommandant persönlich. Wie gefällt es Ihnen denn hier in dieser Zauberwelt. Werden Sie lange bleiben?“
„Bringt ihn zum Schweigen!“ herrschte Bevier die Soldaten an, „und schafft ihn fort. Der Pilot steht unter Arrest, niemand darf zu ihm.“
Thorsten ließ sich in den nächsten Sessel fallen, als die Soldaten mit Simé den Raum verlassen hatten.
„Ich verstehe nichts mehr, Bevier“, stöhnte er niedergeschlagen. „Die Posten sind weg; mein erster Pilot zertrümmert den Steuerraum, wie reimt sich das zusammen?“
„Sie dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren“, mahnte Bevier. „Wir müssen hart durchgreifen, damit es nicht zur Panik kommt.“
Alger Thorsten raffte sich zusammen.
„Sie haben schon recht. Rufen Sie doch Eicksen zu mir.“
Wenige Minuten später stand Eicksen, der Erste Offizier der RIGEL, in der Zentrale. Verblüfft schaute er auf die Verwüstung, die Simé angerichtet hatte.
„Sie bewaffnen die Schiffswache und stellen sie an den wichtigsten Punkten laut Vorschrift auf. Scharf geschossen wird nicht, die Lähmstrahler dürften genügen. Sie unterdrücken aber jeden Anflug von Meuterei.“
„Ablenkungsmanöver!“ schlug Bevier vor.
„Können wir machen“, stimmte Thorsten zu. „Das führen Sie dann durch.“
Bevier schaltete die Ultrarotscheinwerfer an. Auf den gekoppelten Sichtschirmen lag die Umgebung des Raumschiffes in strahlender Helle.
„Nichts zu sehen!“ sagte Bevier mit Nachdruck. „Doch das war auch nicht zu erwarten.“
„Was wollen Sie unternehmen?“
„Ich ballere ein wenig in der Gegend herum, das beruhigt zumeist die Nerven. Es hat zwar den Nachteil, daß unsere
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