Spuren im Weltall
Arm hob. Prüfend sah er sich um.
„Niemand sonst? Nun, Eicksen, Sie sind überstimmt.“
Der erste Offizier nickte stumm.
„Diese Welt muß ich sehen“, flüsterte Ruehl begeistert dem Psychologen zu. „Das ist eine Sensation für die irdische Wissenschaft. Unsere Kollegen scheinen sich ebenso für das Problem zu interessieren. Ich hoffe nur, Kommandant Thorsten wird mir genügend Bewegungsfreiheit zur Untersuchung dieses Rätsels lassen. Letztlich sind wir eine Forschungsexpedition. Was meinen Sie, Wiemers?“
„Der Kommandant ist ein besserer Psychologe als ich dachte“, erwiderte Wiemers rätselhaft.
„Landemanöver!“ ordnete Thorsten unmittelbar nach der Konferenz an.
Simé horchte auf.
„Wo soll ich landen?“ erkundigte er sich zögernd.
„Wir werden nur solange bleiben, bis unsere Reparatur durchgeführt ist“, antwortete Thorsten kurz. „Suchen Sie einen geeigneten Landeplatz, der uns genügend Raum zum Arbeiten läßt.“
„Jawohl, Kommandant.“
Simé trat an die Robotautomatik und stellte sie auf die Planetenoberfläche ein.
Die Peilwerte flogen durch den Raum. Die Maschine spie die Ergebnisse aus. Simé nickte befriedigt.
„Landezeit?“ erkundigte er sich beim Kommandanten.
„In fünf Minuten.“
Thorsten nahm seinen Platz im Kommandantensessel ein.
„Ordnen Sie die Landung an?“ stellte Simé die vorgeschriebene Frage.
„Angeordnet“, bestätigte Thorsten.
Simé legte den Hebel der Landeautomatik um. Sogleich wurde der freie Fall um den Planeten abgebremst. Die RIGEL verließ ihre Parkbahn und ging auf den blauen Planeten nieder.
In den Schutzschirmen staute sich die aufprallende Atmosphäre, doch wurde die Reibungshitze mühelos absorbiert.
Wenige Minuten später stand die RIGEL auf dem Boden des Planeten.
„Landung ausgeführt!“ meldete Simé korrekt.
„Danke!“ gab Thorsten ebenso höflich zurück.
„Leutnant Hemming!“
Der junge Offizier stand diensteifrig vor seinem Kommandanten.
„Kommandant?“
„Sie überwachen die Landemanöver. Stufe C ist angeordnet.“
„Zu Befehl!“
Hemming eilte aus der Zentrale. Stufe C bedeutete besondere Vorsichtsmaßnahmen. Niemand durfte das Schiff verlassen, bevor nicht sorgfältige Analysen der Luft, Bakterienreaktion und ähnliches angeordnet und durchgeführt war. Thorsten mißtraute anscheinend immer noch der in den bisherigen Proben festgestellten Sterilität der Luft. Er trat an den nächsten Kommunikator und tastete die Verbindung zur Landeabteilung ein.
„Kontaktschleuse vorbereiten.“
Als er im Schleusenraum eintraf, wartete Dr. Ruehl schon ungeduldig auf ihn. Der Wissenschaftler konnte ohne Genehmigung nicht mit der Arbeit beginnen.
„Ah, Hemming“, seufzte er erleichtert auf. Der junge Offizier würde ihm keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten.
„Sie müssen leider noch warten, Doktor“, sagte Hemming freundlich. Der Biologe nickte und wartete geduldig, bis Hemming die vorgeschriebene Luftanalyse durchgeführt hatte.
„Nun sind Sie an der Reihe!“
Hemming ließ den Biologen vortreten. Ruehl füllte die vorbereiteten Vakuumproben und ließ die Behälter desinfizieren, bevor er sie mit in sein Labor nahm.
„Wann kann ich das Ergebnis haben, Doktor?“
„Spätesten in einer halben Stunde. Haben Sie das Landekommando?“
Hemming bejahte.
„Können Sie mich noch in die Landegruppe einreihen?“
Hemming überlegte. Die Sicherheitsvorschriften gestatteten die Mitnahme von Wissenschaftlern.
„Es soll doch vorwiegend ein biologisches Problem sein“, sagte er dann nachdenklich. „Ich werde mich freuen, mit Ihnen zu arbeiten.“
Ruehl drückte ihm begeistert die Hand und verschwand. Hemming schaute grinsend hinter dem Biologen her.
„Ein feiner Kerl“, tönte da eine Stimme neben ihm. Es war Giese. Seit dem gemeinsam bestandenen Abenteuer hatte der junge Soldat sich ein wenig an Hemming angeschlossen.
„Wen meinen Sie?“ fragte er nachdenklich.
„Wen? Oh, den Kräutersammler natürlich.“
„Aber Giese, wenn der Kommandant Sie nun hörte!“ sagte er nur tadelnd. „Aber jetzt machen Sie den Trupp landeklar, ich komme gleich zurück.“
Raumsoldat Giese beeilte sich, dem Befehl nachzukommen.
Eine Stunde später hämmerten die Techniker unter Chefingenieur Quandts Leitung auf dem Platz vor dem Schiff ohne Pause. Kerstens hatte die Arbeiten im Maschinenraum übernommen und überwachte den Ausbau der Einzelteile. Quandt hatte fast den gesamten Schiffsantrieb
Weitere Kostenlose Bücher