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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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Überzeugung verlieh ihm Macht und Anziehungskraft.
    Es wäre bedeutend einfacher, wenn ich ihn weiter verabscheuen könnte …
    Die Fotos und Formalitäten hatten eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Entsprechend erleichtert war Keiko, als sie ihr Kameralächeln endlich einmal abschalten und ihren Gast mit Feric bekannt machen durfte.
    »Dr. Lakhat«, grüßte Yevir. Obwohl er nie die Stimme hob, strotzte sie geradezu vor Selbstsicherheit. »Es ist mir ein Vergnügen. Ich freue mich stets, Anhänger des Oralianischen Weges zu treffen.« Dann tat er etwas Ungewöhnliches. Er trat vor, streckte die Hand aus und berührte Ferics Ohr, als wolle er nach dem
Pagh
des Cardassianers fühlen.
    Das Gemurmel in ihrem Rücken erinnerte Keiko an die noch nahen Reporter. Diese stürzten sich regelrecht auf die kleine Präsentation kulturübergreifender Einheit.
    Feric neigte leicht den Kopf und ließ den Vedek gewähren. »Willkommen in Andak, Vedek Yevir. Es ist mir eine Ehre, dem Mann zu begegnen, der meinem Glauben sein Vertrauen schenkte.«
    Yevir lächelte. »Ohne den Oralianischen Weg wäre ich heute nicht auf Cardassia. Klerikerin Ekosha bewies Mut, als sie die Reise nach Bajor auf sich nahm. Und Weitsicht.«
    Keiko erinnerte sich. Ekosha war die Sorte Frau, deren Glauben den Frieden bringen konnte, wo die Politik versagte.
Ist der Vedek nicht ebenso tiefgläubig?
, schoss es Keiko durch den Kopf.
Ist er vom gleichen Schlag wie sie? Feric scheint es anzunehmen …
Sie wusste nicht, was sie mit dem Gedanken anfangen sollte, deshalb schob sie ihn beiseite und sah wieder zu Feric. Hoffentlich verriet ihr Gesicht nicht ihre Gedanken.
    »Ich wohnte einst einer Versammlung bei, die Ekosha leitete«, sagte er gerade. »Hier auf Cardassia Prime. Sie war beeindruckend und ist eine würdige Repräsentantin des Weges und meines gesamten Volkes. Genau wie Sie es für das Ihre sind, Vedek.«
    Yevir neigte dankbar den Kopf. Dann faltete er die Hände und drehte sich zu Keiko um. »Direktorin, ich würde gern mehr über die Arbeit erfahren, die Sie hier in Andak leisten.«
    »Mit dem größten Vergnügen, Vedek«, erwiderte sie laut genug, dass die Reporter es hörten. »Hier entlang, bitte. Lassen Sie mich Ihnen ein wenig über das Projekt und unsere Siedlung erzählen.«
    Als sie weiterzogen, brachen auch die Teammitglieder und ihre Familienangehörigen wieder auf, die sich anlässlich Yevirs Ankunft versammelt hatten. Einige kehrten an ihre Posten zurück, die meisten strömten aber zur Vortragshalle an der Nordseite des großen Freigeländes. Dort würden Yevir, Keiko und Feric später wieder zu ihnen stoßen. Nach der kurzen Führung sollte Yevir vor versammelter Basis eine Rede halten. Anschließend stand ein Empfang auf dem Programm … Yevir nahm sich für seinen Besuch in Andak Zeit, so viel stand fest.
    Entsprechend sollte ich diese Chance besser nicht vergeuden. Ich will allen zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist. Wie viel sie für Cardassia bedeutet
.
    Eine kühle Brise kam von den Bergen herab, eine angenehme Abwechslung zur Hitze des Tages, und folgte ihnen auf ihrem Weg über den Platz.
    »Mir ist aufgefallen«, bemerkte Yevir, »wie viele Kinder es hier gibt.«
    Keiko nickte. »Andak ist nicht allein ein Wissenschaftsprojekt, Vedek. Wir sind sehr weit ab vom Schuss. Deshalb haben unsere Techniker ihre Familien mitgebracht.«
    Beziehungsweise die Reste ihrer Familien
. Keiko verkniff es sich, das laut auszusprechen. Feric wusste es ohnehin, und auch Yevir hatte am eigenen Leib erfahren, was Besatzung hieß. Sie kannten den Preis des Krieges weit besser als sie.
    »Wir versuchen, hier eine Gemeinschaft entstehen zu lassen«, fuhr sie fort und deutete nach Westen. »Es gibt beispielsweise schon eine Schule …«
    »Und Keiko als ehemalige Lehrerin ist sehr erpicht darauf«, unterbrach Feric sie schmunzelnd, »uns ebenfalls zu welchen zu machen.«
    Yevir lächelte. »Dann gebührt Ihnen Lob, Direktorin. Diese Arbeit ist nicht minder schwierig und wichtig als die wissenschaftliche Seite Ihres Projektes.«
    Keiko nickte dankbar. Als sie über die Schulter blickte, sah sie, dass ihnen nur noch eine Handvoll Reporter folgte. Die meisten befanden sich wohl bereits in der Halle.
    »Was ich Ihnen als Erstes zeigen möchte, Vedek«, sagte sie, »ist das Herzstück unserer Arbeit hier in Andak.« Sie deutete vor sich nach Süden, wo ein langes, graues Gebäude den Platz begrenzte. »Darin befindet sich die Ausrüstung, mit der wir

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