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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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irgendwer in diesem Raum für einen Zufall, dass sie zeitgleich mit den Angriffen auf Rätin zh’Thane und indirekt die Progressivenpartei begannen?«
    Nun ging auch der letzte Rest des Protokolls über Bord. Überall stürzten sich die Repräsentanten in hitzige Debatten über die Implikationen von th’Tethis’ Aussagen. Selbst ch’Shelos hatte sich in ein Gespräch mit seinem Sitznachbarn verwickeln lassen. Vretha hingegen sah nur zu und mühte sich vergebens, die Anwesenden einzuschätzen.
    Nach einigen chaotischen Minuten stand eine junge
shen
in jadefarbenem Gewand auf. »Ich habe eine Frage«, begann sie. »Was, wenn es keine von den Visionisten verbreiteten Gerüchte sind? Was, wenn diese Forschung wirklich stattfindet.«
    Stille kehrte ein. »Haben Sie denn Grund zu der Annahme«, gab ch’Shelos schließlich zurück, »dass dem so ist, Repräsentantin sh’Yethe?«
    »Ich bin der Meinung, dass wir dies nicht außer Acht lassen dürfen, Vorsitzender«, antwortete sh’Yethe. »Insbesondere angesichts dessen, was hier heute bereits gesagt wurde … Ich frage mich, ob dieses wilde Gerücht nicht genau die Lösung darstellt, nach der wir seit Generationen suchen.«
    Vretha sah, wie th’Tethis die junge
shen
kritisch betrachtete. Nein, nicht kritisch – eher nachdenklich.
    Th’Sivas wirkte hingegen ungläubig. »Sie reden von einem Verbrechen wider die Natur!«
    »Manche würden wohl erwidern, unser Schicksal sei das wahre Verbrechen«, entgegnete sh’Yethe. »Vielleicht sogar eins, das nicht an, sondern
von
der Natur begangen wurde. Wir alle wissen, was auf dem Spiel steht. Seit Jahrhunderten sucht die Wissenschaft vergebens nach einem Ausweg aus unserer Krise. Vor lauter Verzweiflung riefen wir die Bündnisprogramme ins Leben, die durch gezielte Partnerzuteilung die Chancen erfolgreicher Befruchtungen steigern sollen. Wir veränderten unsere Kultur, unser Wertesystem, unsere Denkweise bezüglich Familienleben und Erziehung, und das Einzige, was wir erreicht haben, ist eine Verlangsamung unseres Untergangs. Wie lange können wir noch so weiter machen? Unsere klügsten Köpfe geben uns noch zehn, vielleicht fünfzehn Generationen. Dann, sagen sie, verlöscht Andors Licht. Bin ich die Einzige hier, die sich fragt, ob wir lieber als wir selbst sterben, oder als jemand anderes leben wollen?«
    »Dieser monströse Extremismus«, klagte th’Sivas, »ist der Grund, aus dem die Angriffe der Visionisten so fruchten. Unsere Partei steckt voller Radikaler, die sich selbst den extremsten Ideen nicht verweigern, aber nie die Konsequenzen bedenken. Sie wollen schnelle Resultate, erkennen jedoch nicht, dass manche Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Ich bitte Euch, Vorsitzender, diese Versuche, unser eigentliches Thema zu unterwandern, abzuwehren. Die Klausur muss sich einer ganz anderen Frage widmen: der nach Charivretha zh’Thanes politischer Zukunft.«
    »Sie sind miteinander verbunden«, beharrte th’Tethis. »Entheben wir zh’Thane nun ihres Amtes, machen wir uns just der Suche nach schnellen Lösungen schuldig, die Sie Ihren Radikalen unterstellen.«
    Ch’Shelos schaute eine Weile schweigend in den Brunnen. Dann wandte er sich an Vretha. »Möchten Sie noch etwas sagen, Charivretha, bevor ich zur Abstimmung aufrufe?«
    Vretha hielt dem Blick des Vorsitzenden stand, erhob sich dann und baute sich vor ihm auf. »Unsere menschlichen Verbündeten erzählen sich von einem Knoten, der so komplex war, dass ihn, wie es hieß, nur der wahre Herrscher ihrer Welt lösen konnte. Viele hatten sich an ihm versucht und scheiterten. Doch dann erschien ein Mann, und zerschlug den Knoten mit dem Schwert.
    Auf Andor gibt es keine Entsprechung dieser Geschichte. Wir handeln nur selten in Eile, denn wir fürchten, in der Hektik den Blick für die möglichen Konsequenzen einer Tat zu verlieren. Doch wir wissen, welche Gefahr in der Untätigkeit liegt, welche Folgen aus ihr erwachsen mögen. Und von jeher bemühen wir uns, beide gegeneinander abzuwägen.«
    Sie hielt inne, atmete tief durch. »Ich werde Antworten finden. Gestattet mir, meinen Kampf um meinen Sitz im Rat fortzuführen, und ich werde dieses Gerede von einer biologischen Umwandlung als Gerücht enttarnen. Ich werde die volksmanipulativen Machenschaften der Visionisten aufdecken. Deshalb bitte ich Euch, handeln zu dürfen. Mit Sorgfalt und klarem Geist. Nicht um meinetwillen, sondern zum Wohle von ganz Andor.«
    Vretha sah kurz zu th’Tethis, in dessen

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