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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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altmodisch.«
    Prynn nahm sich einen sauberen Teller vom Stapel in der Kreismitte und bediente sich dann an der angebotenen, an Reispfanne erinnernden Speise. Pikantes Zitrusaroma stieg ihr in die Nase und führte zu neuem Magenknurren. Auch das sautierte Meerestier und die gerösteten
Vithi
-Zwiebeln ließ sie sich nicht entgehen. Dann neigte sie dankbar den Kopf und legte los. In der Hoffnung, nicht zu gierig zu wirken, schaufelte sie sich das Essen in den Mund und meisterte es sogar, ihrer Gastgeberin zu antworten. »Im Gegenteil,
Zha
. Ihre Kleidung gefällt mir sehr. Sollte es sich einrichten lassen, würde ich gern eine
Ceara
mit nach Hause nehmen.«
    »Es wäre mir eine Ehre, Ensign«, sagte Thantis, »Ihnen gleich mehrere zu schicken. Als Geschenk meines Klans.« Sie legte das beinahe leere Tablett in den Essenskreis und nahm ihren Platz wieder ein.
    Wie Prynn dem kleinen Zucken in Shars Antennen entnahm, freute er sich über ihre Komplimente.
Wenn ich Shar helfen kann, indem ich mich seiner Schwiegermutter gegenüber dankbar erweise, umso besser
.
    Dabei ging es ihr längst nicht nur um Höflichkeit. Die dreiteilige
Ceara
war tatsächlich bequem und hielt warm. Grundlage des Gewands war ein dünner, eng anliegender und vom Hals bis zu den Knöcheln reichender Body aus zartrosa Strickware. Er erinnerte vom Gefühl her an Kaschmir, lag aber seidengleich auf der Haut und war ebenso hübsch wie weich. Das Oberteil – die eigentliche
Ceara
– hingegen war rechteckig, blaugolden und wurde so um den Körper gewickelt, dass es diesen von der Hüfte bis zum Schlüsselbein bedeckte. Die Enden warf man sich über die Schultern und befestigte sie mit Broschen, die das Klan-Signum trugen, am Body. Untenrum trug sie eine weite, burgunderrote Pluderhose. Diese reichte bis zur Hälfte der Unterschenkel und war im Bund angenehm elastisch. Das Anziehen würde Prynn noch üben müssen, doch das Outfit war extrem bequem. Es war weder sternenflottentypisch androgyn, noch unterwarf es sich sklavisch der provokativen Mode, die die Designer von Risa, stilprägend in der Föderation, diktierten. Prynn saß im Schneidersitz auf einem Teppich, der in einer zweigeschossigen, unterirdischen, zugigen Halle lag, beugte sich über ihren Teller und fühlte sich so wohl, als bade sie nackt im heimischen Mittelmeer. Dies war definitiv Mode, mit der es sich leben ließ.
    Als ihr gröbster Hunger gestillt war, wandte Prynn ihre Aufmerksamkeit den anderen in ihrem Kreis zu. Ein wenig irritiert registrierte sie Anichents und Dizheis Anwesenheit. Musste Shar wirklich mit seinen beiden Verflossenen speisen? Auf den meisten Welten wäre diese Sitzordnung ein Fauxpas, aber vermutlich hatte Thantis die drei verbliebenen Bündnispartner mit voller Absicht zusammengesetzt. Falls dem so war, sank ihr Stand bei Prynn dramatisch.
    Prynn kannte die anderen Bündnispartner kaum. Als sie die Station erreichten, brach sie gerade mit der
Defiant
gen Gamma-Quadrant auf, und als sie nach Andor zurückreisten, waren sie derart von Trauer gezeichnet gewesen, dass sich schlicht nie die Chance einer formellen Vorstellung ergeben hatte. Prynn wollte Anichent und Dizhei nicht ignorieren, wusste jedoch nicht, wie sie eine Unterhaltung mit ihnen beginnen sollte.
Tut mir leid, einfach so in eure Beerdigung zu platzen. Super Essen, übrigens. Toller Wellnessbereich. Und erst die Klamotten! Habt ihr eigentlich schon einen Ersatz für Shar gefunden?
Beim letzten Gedanken verschluckte sie sich an etwas Fisch und hob hustend die Hand vor den Mund. Shar sah besorgt von seinem eigenen Teller auf, rieb ihr den Rücken und schlug ihr sanft zwischen die Schulterblätter. Kein Verhalten, dass in den Offiziersmessen der Sternenflotte für Aufmerksamkeit gesorgt hätte, hier aber schien es unüblich zu sein, wie Prynn den Gesichtern der anderen Kreisteilnehmer entnahm. Insbesondere in Thantis’ Augen las sie … nein, nicht Skepsis – irgendetwas anderes.
    Prynn erholte sich schnell, räusperte sich und gab einer Gräte die Schuld, die sie wohl vergessen hatte, aus ihrem Filet zu entfernen. Der Zwischenfall war vorbei, und die Essenden widmeten sich wieder ihren Tellern und Gesprächen, doch Prynn konnte den Eindruck nicht abschütteln, dass die
zhen
sie genauer beobachtete als je zuvor.
    Shar bat um das Tablett mit gerösteten Zwiebeln, das neben Thantis lag. Die
Zha
aß aber unbeirrt weiter, tunkte den Rest ihres
Hari
in die auf ihrem Teller verbliebene Sauce. Jemand anderes

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