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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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musste Shar das Tablett reichen.
    Ohne von ihrem Teller aufzusehen, ergriff Thantis danach das Wort. »Ab dem morgigen Tiefsten ist das Reisen wieder sicher, heißt es von Seiten der Wetterkontrolle.«
    »Meine
Zhavey
erwartet mich«, sagte Shar.
    »Ich werde den Shuttlehafen Thelasa-vei über dein Kommen informieren. Halt – du reist nicht allein, oder? Du und deine
Freundin
«, sie nickte in Prynns Richtung, »werdet gemeinsam in die Hauptstadt reisen.«
    »Du sagst es,
Zha

    Er nennt sie
Zha,
nicht
Zhadi. Prynn riss die Augen auf. Soweit sie wusste, war
Zha
eine höfliche Alternative zu
zhen
– einem »gnädige Frau« nicht unähnlich.
Zhadi
hingegen entsprach in etwa dem Begriff »Schwiegermutter«.
Er lässt sie wissen, dass sie nicht die Einzige ist, die mit ihrer Beziehung zueinander Probleme hat
.
    »Commander Matthias wird euch folgen, sobald sie hier fertig ist. Mir ist allerdings bewusst, dass sie sich vor ihrer Rückkehr nach Deep Space 9 noch mit einigen hiesigen Kollegen treffen möchte. Warum trefft ihr euch nicht einfach auf der Orbitalstation wieder? Oder in Zhevra?« Thantis’ ruhiger, fester Ton strafte ihre scharfen Worte lügen.
    Shar lief dunkelblau an.
    Autsch
, dachte Prynn.
Als wüsste er nicht selbst, dass er hier nicht willkommen ist. Besten Dank auch
.
    Bevor Shar etwas erwidern konnte, ging Phillipa dazwischen: »Ich fürchte, ich werde meinen Aufenthalt auf den Inseln abkürzen müssen, um genug Zeit zu haben, die Universität Zhevras zu besuchen. Dennoch würde ich die Region gern besser kennenlernen. Hätten Sie Zeit, mich durch Ihr Heim zu führen und mich in die Klanhistorie einzuweihen?«
    »Durchaus«, sagte Thantis. Sie stellte ihren leeren Teller auf den entsprechenden Stapel, der stetig wuchs. »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, Commander. Wir sind hier fertig, und später erwarten mich politische Verpflichtungen – die hiesige Gruppe der Visionistenpartei trifft sich in unserer Festung. Also, was sagen Sie?«
    »Es wäre mir eine Ehre,
Zha
Sessethantis«, erwiderte Phillipa und stellte ihren Teller ebenfalls beiseite.
    »Ach, und Shar?«, sagte Thantis eine Spur zu lässig für Prynns Geschmack. »Ich glaube, du hast etwas, das mir gehört.«
    Shar, der noch an seiner Röstzwiebel kaute, sah nicht auf.
    »Es gab ganz offensichtlich ein Missverständnis.« Thantis beugte sich vor und griff ihm wie selbstverständlich in den Kragen, um das
Shapla
herauszuziehen. »Denn Commander Matthias sollte dies eigentlich
mir
geben.«
    Niemand rührte sich. Die eklatante Verletzung von Shars Grenzen ließ alle erstarren. Prynn sah zu Dizhei und Anichent, die sichtlich angespannt waren.
    Einzig Shar selbst wirkte ungerührt. »Dem Brauch entsprechend, geben die Bündnispartner ihre Bande persönlich an die Toten zurück.« Er nahm ihr den Anhänger wieder aus der Hand und ließ ihn zurück unter seine Kleidung fallen. »Bevor ich aufbreche, werde ich Thriss vervollständigen. Das schulde ich
ihr
«, sprach er und setzte seine Mahlzeit fort.
    Phillipa ging neben Thantis in die Knie, berührte ihre Schulter. »Ich bitte um Verzeihung,
Zha
. Selbstverständlich baten Sie mich, das
Shapla
an Shars Stelle zu überbringen. Als der Sturm ihn aber zwang, hierherzukommen, dachte ich, er sollte es selbst tun.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte Thantis und winkte ab. »Niemand kann von Ihnen erwarten, unsere Sitten zu kennen. Lassen Sie uns aufbrechen.«
    Die Gastgeberin mochte gehen, doch die Erinnerung an die peinlichen Momente zuvor blieb. Ohne Thantis verstummten selbst die oberflächlichsten Gespräche. Prynn wusste, dass die Stille, die nun herrschte, auf die Anwesenheit Shars und seiner Bündnispartner zurückzuführen war.
    Während des gesamten Mahls hatten Dizhei und Anichent kein Wort gesprochen, zumindest nicht in ihrer Gegenwart. Man hätte alle drei genauso gut für Fremde halten können, denn nichts an ihrem Verhalten wies auf ehemalige Geliebte hin, die gemeinsam um eine Tote trauerten. Aus ihren eigenen unangenehmen Begegnungen mit Vaughn – seit ihrer Rückkehr waren diese mal traurig, mal schwierig – wusste Prynn, dass es dem Heilungsprozess nicht zuträglich war, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Durch sein beharrliches Bestehen darauf, Teil ihres Lebens zu sein, half Vaughn ihr tatsächlich, den grauenvollen Tod ihrer Mutter zu verarbeiten. Auch Shar bedurfte einer solchen Heilung – doch solange sie, Prynn, neben ihm saß, hatte er die perfekte Entschuldigung, sich

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