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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Während sie diesen Erinnerungen lauschte, kam Phillipa nicht umhin, an Arios zu denken – daran, wie er sich auf die Lippe biss, wenn er sich konzentrierte. Und an die sommersprossigen Wangen der schlafenden Mireh neben ihrem Teddybär Walter. Phillipa erschauderte, als sie sich in Thantis’ Rolle versetzte, sich den Verlust eines Kindes vorstellte. Und sie wusste, dass sie das Wohl ihrer Sprösslinge verteidigen würde. Selbst ein Attentäter vom Tal Shiar hatte keine Chance gegen eine aufgebrachte Mutter.
    Wie kann Thantis überhaupt hier sitzen?
, staunte Phillipa bewundernd.
Warum ist sie nicht längst kollabiert, warum nicht niedergeschlagen?
    Thantis’ Antennen standen nicht länger steif vor Kummer. »Ich fand Trost in Ihren Worten, Counselor«, sagte sie seufzend. »Ihre Nachkommen können sich glücklich schätzen, Sie zur Orientierung nehmen zu dürfen.«
    »Und Sie sind sehr tapfer,
Zha
«, erwiderte Phillipa aufrichtig. »Tapferer, als ich es unter den Umständen sein könnte.«
    Thantis ergriff ihren Arm. »Ihre Seele hat andorianische Züge. Ich entschied weise, als ich Sie einlud, herzukommen und dem Ritus der Erinnerung Ihr Geschenk beizusteuern.«
    »Es ehrt mich, dass Sie mich des Andorianischen für würdig erachten. Dennoch sind meine Studien Ihrer Kultur nicht weit genug fortgeschritten, als dass ich verstünde, was genau dieser Ritus der Erinnerung ist. Können Sie mir helfen?«
    Thantis zog ein gläsern wirkendes Objekt aus einer Lade ihres Tisches. Es war asymmetrisch und facettenreich, passte mühelos in eine Handfläche und sah aus wie reines, natürliches Kristall. »Dies ist die Anzahl«, sagte sie. »Meine Familie erschuf sie, als eines meiner Elternteile – meine
Shreya
– vor einigen Zyklen unerwartet verstarb. Jede ihrer Seiten beinhaltet einen Neuroimprint – ein Gedächtnis.«
    Phillipas Gesicht schien ihre Überraschung nicht zu verbergen, denn Thantis fuhr fort, als könne sie ihre Gedanken empfangen. »Es ist gar nicht so ungewöhnlich. Die Vulkanier praktizieren nach wie vor die telepathische Übertragung der
Katra
. Und der menschliche Wissenschaftler Noonien Soong entwickelte einst eine Methode, mittels derer sich Erinnerungen auf eine künstliche Intelligenz übertragen lassen. Andere Völker in anderen Zeiten kamen auf ähnliche Techniken. Diese hier ist jedoch noch so jung, dass wir unsicher sind, ob sie bei Nichtandorianern funktioniert.« Thantis nahm hinter ihrem Tisch Platz und gab Befehle in ihren Computer ein.
    »Falls Sie daran zweifeln …«
    »Ich weiß, dass der Vorgang Ihnen nicht wehtun wird. Aber ich bin nicht gewillt, meine
Zhei
in ihr nächstes Leben ziehen zu lassen, ohne die größtmögliche Menge an Informationen in ihrer Anzahl zu sammeln. Und Sie sind eine wichtige Informationsquelle.« Auf dem Monitor über dem Tisch erschienen mehrere Diagramme. »Ich bin keine Wissenschaftlerin, Counselor, aber ich glaube, das hier beantwortet Ihre Fragen.«
    Phillipa beugte sich über Thantis’ Schulter, um besser sehen zu können. »Eine Kombination aus Neuromapping- und organischer Technologie«, erkannte sie. »Sie repliziert die Elektrochemie, extrahiert sie und speichert sie auf einem Chip.«
    »Exakt.« Thantis nickte. »Diese Chips werden dann miteinander verschmolzen und ergeben die Anzahl. Diese wird während der Entsendung eingesetzt.« Sie hielt den kristallinen Gegenstand hoch. »Die hier besteht aus den Erinnerungen verschiedenster Personen aus dem Leben meiner
Shreya
. Dank der Anzahl können wir sie voll und ganz kennenlernen – und bleibt uns noch viele Generationen im Gedächtnis. Meine
sh’zha
ist Neurochemikerin. Sie glaubt, das Verfahren lässt sich auch auf Ihre neurosynaptischen Muster anwenden. Dank Ihrer vulkanischen Vorfahren verfügen Sie über eine mentale Präzision, wie sie den meisten reinrassigen Menschen fremd ist. Von Ihrer weiter entwickelten zerebralen Physis ganz zu schweigen.«
    »Ich bin nur zu einem Achtel Vulkanierin.«
    »Meine
sh’zha
glaubt, das genügt.«
    Phillipa hatte noch immer Schwierigkeiten, das Konzept zu erfassen. »Wollen Sie mich wirklich in Ihrem Familienritual? Meine Erinnerungen Seite an Seite mit denen von Dizhei, Anichent und …« Sie wollte gerade Shar erwähnen, als ihr einfiel, dass er dem Ereignis nicht beiwohnen würde. Doch die plötzliche Stille in der Kammer sagte seinen Namen deutlicher, als wenn sie ihn ausgesprochen hätte.
    »Ich habe meine Gründe, Shar auszuschließen«, stellte

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