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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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zurückzukehren.
    Endlich allein in dem riesigen Raum, fühlte sich Shar, als müsste die Wucht seiner Emotionen ihn erschlagen. Er sah auf den Tisch hinab und bemerkte, dass seine rechte Hand zitterte. Schnell umfasste er sie mit der Linken, versuchte sich zu beruhigen.
Bleib Eins. Du nutzt ihr nichts, wenn du zerbrichst …
    Fünfzehn Minuten später kam ch’Shal wieder und hatte Thantis, Phillipa und Thia im Schlepptau. Er nahm seinen Platz Shar gegenüber erneut ein, während Phillipa den zweiten freien Stuhl belegte. Thantis und Thia blieben stehen. Sie alle wirkten sehr ernst. Thia sah Shar nicht einmal in die Augen.
    »Shar«, begann Phillipa. »Da ist etwas, das du wissen musst …«
    Sie ist tot
, begriff er.
Sie haben sie gefunden und sie ist bereits tot …
    »Arenthialeh zh’Vazdi hat gestanden, an Charivrethas Entführung beteiligt zu sein. Sie bietet uns ihre Hilfe an, wenn sie dafür straffrei ausgeht.«
    Shar starrte die
zhen
an. Er entsann sich ihres ersten Treffens und fragte sich, ob es inszeniert gewesen war. Ob er von Anfang an
Zhaveys
politischen Gegnern in die Hände gespielt hatte.
    Thia. Von Anfang an Thia …
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Phillipa fort. »Mein
Saf
-Abstrich wurde gestohlen. Nur drei Personen wussten von ihm: du, Prynn und Thia. Sie …«
    Ohne sich seiner Handlungen richtig bewusst zu sein, sprang Shar auf, packte Thia am Hals und schob sie mit dem Rücken zur Wand. Hart prallte die
Zhavey
auf, doch falls sie schreien wollte, hinderte Shars Würgegriff sie daran. Phillipa schrie definitiv, zog an Shars freier Hand, deren Finger er eigentlich in Thias Augen hatte rammen wollen, aber er nahm beides kaum noch wahr. Er hörte das metallische
Schring
, mit dem ch’Shals zeremonielles Schwert aus der Scheide gezogen wurde, und Thantis’ gebrüllten Befehl, nicht einzugreifen.
    Und Thia … Thias Hand zerrte hilflos an der seinen, während ihr anderer Arm sich um ihren Leib schlang.
    »Shar, hör auf«, rief Phillipa. »Es ist nicht, wie du denkst …«
    »Du warst es«, zischte Shar seine Widersacherin an. »Du hast Charivretha das
Saf
gegeben. So konntest du sie entführen. Und du steckst hinter dem, was mit Prynn und mir geschah, oder?
Oder?
«
    »Thirishar, bitte«, flüsterte Thantis in sein Ohr. Sie ergriff sein Gesicht mit beiden Händen, zwang ihn, sie anzusehen, ihre Furcht und ihre Sorge zu sehen. »Du musst zuhören. Tu das nicht.«
    Irgendwo weinte ein Kind.
    Shar sah verwirrt nach unten und merkte erst jetzt, dass Thias
Thei
die ganze Zeit über in ihrem
Kheth
gelegen hatte.
    Er zog die Hand zurück, als stünde sie in Flammen, stolperte rücklings gegen den Tisch und sackte in einen Stuhl. Thia krümmte sich vor, schnappte heiser nach Luft und wäre gestürzt, wäre Phillipa ihr nicht zu Hilfe gekommen.
    Was habe ich getan?
    Ch’Shal packte Shar von hinten an der Schulter – halb beruhigend, halb kontrollierend. Das Schwert hielt der
chan
noch immer gezogen in der Hand. Sie kannten sich seit Kindertagen, und das bedeutete ch’Shal etwas – das hatte Shar schon bei seiner Ankunft gespürt. Doch er wusste auch, dass für den Wächter von Cheen-Thitar die Sicherheit seines Klans oberste Priorität hatte. Es grenzte an ein Wunder, dass Shar überhaupt noch lebte.
    Thantis ging neben ihm in die Hocke. »Shar …«
    »Ist Charivretha tot?«, fragte er leise und sah Thia regelmäßiger atmen. Phillipa prüfte ihren Hals auf Würgemale, und das Kind fiel zurück in den Schlaf, aus dem Shars Angriff es gerissen hatte.
    »Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass sie noch lebt«, antwortete Thantis. »Aber du musst zuhören. Wirst du das?«
    Shar nickte.
    »Arenthialeh hat das
Saf
nicht gestohlen …«
    »Nicht«, unterbrach Thia sie und richtete sich auf. »Ich bitte um Vergebung,
Zha
, aber ich spreche selbst für mich. Ich schulde ihm die Wahrheit.« Shar sah, dass sie zitterte. Ihre Hand ruhte auf ihrem Unterleib, auf dem Kind. »Meine Bündnispartner nahmen das
Saf
und verabreichten es Charivretha. Doch durch mich erfuhren sie, dass Commander Matthias es besaß. Ich erzählte ihnen von unserer Unterhaltung während des Shuttleflugs von der Orbitalstation – dass der Commander eine Portion für medizinische Forschungszwecke erwerben wollte. Doch meine Bündnispartner, mein
th’se
und mein
ch’te
…« Sie sprach die Worte aus, als ob sie ihr Schmerzen bereiteten. Shar wusste nicht, ob diese wirklich ihrer Trauer oder den Verletzungen entsprangen, die er

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