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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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war es auch weniger erniedrigend geworden, Gesellschaft zu haben, während sie sich erleichterte. Welche Ziele ihre Entführer auch verfolgten, sie leiden zu lassen gehörte nicht dazu. Für Kriminelle hatten sie recht gute Manieren.
    Doch die ständigen Fesseln an Händen und Füßen setzten Vretha zu. Ihre Schultermuskulatur war verkrampft und ihre Gelenke protestierten dagegen, für so lange Zeit in der gleichen Position verharren zu müssen. Sie wollte wissen, ob und wann es ein Ende gab. Deshalb fragte sie.
    Der Anführer, der
thaan
, schwieg nachdenklich. Dann sagte er: »Ich glaube, meine politischen Mitstreiter haben sich auf friedlichem Weg vergebens bemüht, Aufmerksamkeit auf die ungeheuerlichen Fehler der Wissenschafts…«
    »Das Thema wird bereits behandelt«, wehrte Vretha ab. »Diese Vorwürfe sind zyklischer Natur. Allein während meiner Amtszeit traten sie schon …«
    »Nein«, unterbrach der
thaan
sie. »Sie verstehen das nicht. Ich habe die Unterlagen gesehen, mit eigenen Augen! Ich bin Controller für Sicherheitssysteme. Ich kümmere mich um Regierungsaccounts. Ich weiß, dass ich die Wahrheit sage.« Er hielt ihr ein Padd vors Gesicht. Text scrollte darüber. »Sehen Sie?«
    Vretha kniff die Lider enger zusammen, betrachtete das kleine Display und tadelte sich insgeheim für ihre unzureichende Beherrschung der Wissenschaftssprache. Wäre Shar hier, bekäme sie all diese Diagramme und Formeln erläutert. Normalerweise hatte sie Berater, die sie für sie in Zivilistensprache übersetzten. Vretha sah ein Modell, das sie als DNA-Strang identifizierte, verstand aber nicht, wie die Anschuldigungen des
thaans
mit ihm zusammenhingen. »Bedaure, aber bei Gentechnik mangelt es mir an Fachkenntnis. Wenn Sie mir eine Kopie dieser Daten zur Verfügung stellen, lasse ich sie aber gern evaluieren, sobald ich zurück in Zhevra bin.«
    Ihr Entführer schnaubte und schob sich das Padd in die Jackentasche.
    Er wirkt enttäuscht
, dachte sie,
wahrt aber höfliche Distanz. Ich registriere keinerlei Aggression an ihm
. Wohl aber den Frust, der ihn die Hände zu Fäusten ballen ließ. Seine Miene blieb allerdings die ehrlicher Besorgnis. Politiker zu sein bedeutete, seine Gegner einschätzen zu können – und obwohl Vrethas Logik ihr sagte, dass dieser
thaan
Unfug redete, war ihr Instinkt anderer Meinung.
    Er glaubt, was er sagt
, erkannte sie.
Nur prangert er leider etwas an, das unmöglich ist
. Sie wünschte, sie könnte es ihm verständlich machen. Doch selbst die Diskussion in der Klausur war rein theoretischer Natur gewesen: Was, wenn das Wissenschaftsinstitut tatsächlich einen solchen Ansatz verfolgen würde? Vretha hatte in letzter Zeit hauptsächlich mit Europa Nova und Bajor zu tun gehabt, entsprechend wenig wusste sie über Andors aktuelles Innenleben.
    »Ich werde mich der Sache annehmen«, versprach sie. »Ich wäre längst dabei, hätten Sie mich nicht entführt. Gemeinsam finden wir die Wahrheit.«
    »Ist das ein Versprechen? Genauso wie Sie versprachen, unsere Krise zu den besten Denkern in der Föderation zu tragen, auf dass diese eine Lösung fänden? So wie Sie uns wiederholt versicherten, wir würden nicht vergessen?«
    »Die Wissenschaftler der Föderation sind nicht minder ratlos wie unsere. Außerdem hat der Krieg die Ressourcen auf ein Minimum reduziert. Viele Welten sind in weitaus schlimmerem Zustand als And…«
    »
Politik!
«, zischte der
thaan
.
    »Ach, und die Entführung einer ranghohen Offiziellen ist kein politischer Akt?«, fragte Vretha. »Wenn Sie sich der Legitimation Ihrer Vorwürfe so sicher sind, warum wenden Sie sich nicht an die Presse? Warum diese extremen Maßnahmen?«
    »Ich habe es versucht, doch die Medien rühren das Thema nicht an. Ich konnte die Echtheit meiner Unterlagen nicht belegen, und das Wissenschaftsinstitut stritt natürlich alles ab.« Er kniff die Lider enger zusammen. Als er weitersprach, war er gefasster. »Was wissen Sie über sogenannte Yrythny-Eier?«
    Shar
. Vretha war, als müsse sich ihr Magen umdrehen. Ihre Antennen versteiften sich.
    »Ich sehe Ihnen an, dass Sie davon gehört haben. Ich glaube, Ihr
Chei
, Ensign ch’Thane, übergab sie dem Institut zu Forschungszwecken.«
    »Und wenn?«
    »Die Yrythny-Eier sind die Grundlage dieser Freveltaten.«
    Sie spuckte aus. »Mein
Chei
hat mit derlei Forschungen nichts zu tun.«
    »Weiß ich, ob das stimmt? Nein. Aber gehen wir mal davon aus. Trotzdem: Ohne sein … sein Geschenk wäre dieses Grauen

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