ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma
begreiflich machen wollte. Sein Atem ging nun schneller, schwerfälliger, denn er begriff, dass es wahr war!
Sie nahmen, was ich ihnen brachte
. Seine Beherrschung wankte.
Ich wollte Andor Hoffnung geben, aber sie verdrehten sie …
Das Padd glitt ihm aus den Händen, fiel klappernd zu Boden. Shar schloss die Augen, als könne er so die Erkenntnis aussperren, legte den Kopf in den Nacken und schrie.
Das Echo seines Gebrülls hallte noch lange in der Höhle nach.
Erst Prynns sorgenvolle Stimme riss ihn aus seinem Schock: »Shar …?«
Er öffnete die Augen und sah den
thaan
an. Sein Atem ging noch immer schwer. »Ich werde Ihnen helfen«, keuchte er. »Aber nicht auf diese Weise. Wir gehen nun gemeinsam zurück, und dann finde ich heraus, ob das wirklich so ist, wie es scheint.«
»Erwarten Sie wirklich, dass ich Ihnen vertraue?«, blaffte der
thaan
ihn an.
»Sie möchten es«, antwortete Shar. »Andernfalls würden Sie das nicht fragen. Ich gebe Ihnen mein Wort – und noch etwas.« Er griff in den Kragen seines Anzugs und zog sich Thias
Shapla
über den Kopf. Dann hielt er es dem
thaan
hin. »Ich weiß nicht, wer von Ihnen es wiedererkennt, aber ich biete es Ihnen als Beweis für unsere Vertrauenswürdigkeit.«
Der diamantförmige Anhänger glitzerte im Licht des Morgens.
Das Messer an Prynns Hals fiel zu Boden. Prynn löste sich vom
thaan
, hielt sich die Hand an die Wunde. Shar spürte ihre Nervosität und wünschte sich, er könne sie beruhigen, doch seine Konzentration musste allein dem
thaan
gelten, dessen geschockte Miene ihn als Thias Bündnispartner auswies. Was immer als Nächstes geschah, hing davon ab, ob er das
Shapla
akzeptierte.
Und der
thaan
bleckte die Zähne! Er sprang vor, schlug Shar das
Shapla
aus der Hand und zerbrach den Verschluss. »Das haben Sie ihr gestohlen! Sie haben sie getötet, um es ihr abzunehmen!«
»Nein«, erwiderte Shar. »Sie gab es mir vor einigen Stunden. Sie erwartet uns auf dem Plateau, wo sie sich gerade um unsere verletzte Kommandantin kümmert. Schicken Sie Ihre Partner vor. Wir werden hier warten, bis sie zurückkommen und es bestätigen.«
Der
thaan
fiel auf die Knie. Stöhnend vergrub er das Gesicht in den Händen, und seine Antennen zuckten vor Trauer.
Ungehindert konnten Shar und Prynn Charivretha auf die Beine helfen. Gemeinsam beschritten sie den gewundenen Pfad zwischen den Lavasäulen und dem Höhleneingang. Dort erwartete sie ein strahlender Morgen.
Shar war beinahe entspannt.
Nirgends auf ganz Andor fühlte er sich heimischer als im Laborflügel des Wissenschaftsinstituts. Er kannte jeden Sessel, jede Wand. In diesem Labor hatte er sein letztes Jahr vor dem Aufbruch zur Sternenflottenakademie verbracht, und selbst jetzt hätte es ihn nicht gestört, hier eine Pritsche aufzustellen und den Rest seiner Tage hier zu verbringen. Einzig der Vorfall in der Höhle mit Thias
th’se
hinderte ihn am Entspannen. Diese irritierende Behauptung bezüglich der Yrythny-Eier. Shar hatte den anderen gesagt, er wolle eine alte Freundin besuchen – was stimmte –, er brauchte aber auch Gewissheit. Sagte der
thaan
die Wahrheit?
»Na, was hast du mir mitgebracht?«, fragte Dr. sh’Veileth und nahm den taschengroßen Behälter von ihm entgegen. Vorsichtig trippelte sie zum Labortisch und betrachtete ihn, hielt ihn ins Tageslicht, das durch das Fenster fiel.
»Als wir im Reservat waren, stellte eine mitreisende Botanikerin diese Substanz her, um eine Verwundete zu heilen. Ihr Grundstoff ist eine Wildpflanze.« Auf Thias Bitte hin hatte er eine der alten Bandagen vor dem Recycler gerettet. »Laut der Botanikerin handelt es sich um eine Unterart von Shanchens Mantel. Ich dachte mir, du würdest hier jemanden kennen, der die Substanz mal analysiert.«
Sh’Veileth nahm den Deckel ab, schnupperte und verdrehte die Augen. »Beißend, kurz gesagt. Aber höre ich richtig: Du warst draußen im Reservat? Wie hast du das denn geschafft? Ich will da seit Zyklen hin, doch das Komitee reagiert immer gleich: ‚Wir bezweifeln, dass Sie einen Nutzen belegen könnten, der die Erteilung einer derartigen Erlaubnis rechtfertigt.‘« Die Hände in die Hüften gestemmt, lehnte sie sich an die Tischkante.
»Ich vergaß, dass die Geschichte noch nicht in Gänze in den Nachrichtennetzen steht«, sagte Shar. Das Gespräch mit einem ihrer Hauptkorrespondenten war erst für den Abend geplant. »Meine
Zhavey
wurde dort als Geisel gehalten. Ich gehörte zur Rettungsmannschaft.«
»Ich
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