ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma
hoffe, die Mission verlief erfolgreich.«
Er nickte. »Nennen wir’s herausfordernd. Eines meiner Teammitglieder musste danach ins Krankenhaus. Das zweite leistet ihm Gesellschaft.«
»Die Botanikerin?«
»Nein«, antwortete Shar. Dieses unangenehme Gefühl, das er seit der Abschlussbesprechung hatte, kehrte wieder. »Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihr.«
Seit der Rettungstransporter sie nach Zhevra gebracht hatte, hatten er und Thia kein Wort mehr gewechselt. Die Kabinentür war kaum offen gewesen, da hatten Sicherheitsleute sie umzingelt und von den anderen getrennt. Auch ihre Bündnispartner standen unter Arrest. Charivretha und Thia würden beide gegen sie aussagen.
Das Schicksal der jungen
Zhavey
blieb ungewiss. Aufgrund ihrer Hilfe bei Vrethas Auffinden und weil sie Phillipas Leben gerettet hatte, würde sie straffrei ausgehen. Sie hatte sich zwar nicht mit ihren Partnern verschworen, diese aber auch nicht aufgehallten. Ihre
sh’za
kooperierte ebenfalls. Doch wie Thias Zukunft aussehen würde – was aus ihrer Karriere, ihren Kindern und ihrer Bündnisgruppe wurde –, stand in den Sternen.
»Aber ich bin nicht hier, um das Drama um meine
Zhavey
zu besprechen, Doktor«, wechselte Shar so höflich wie möglich das Thema. »Ich hoffte, du hättest Neuigkeiten bezüglich der Yrythny-Eier für mich.«
»Oh ja!«, sagte sh’Veileth. »Absolut. Entschuldige, dass ich’s nicht längst vorbereitet habe.« Sie befahl dem Computer, die für ihre Forschung relevanten Daten aufzuzeigen. Sofort erschien ein rotes, dreidimensionales Modell auf dem Monitor.
Shar erkannte, dass es sich um ein andorianisches Chromosom handelte – Nummer siebzehn. Die meisten Genforscher Andors glaubten, das Problem der Fortpflanzung läge in der Mutationsanfälligkeit dieses Chromosoms verwurzelt.
»Und jetzt pass auf!«, bat die Wissenschaftlerin entzückt. Eine Reihe gelber Blinklichter erschien auf den roten DNA-Umrissen.
Shar zuckte mit den Achseln. »Ich kann nicht behaupten, dass ich verstehe, was …«
»Wenn man hier, hier und hier«, sie deutete auf drei der blinkenden Stellen, »Segmente der Yrythny-DNA einfügt, verändert sich das andorianische Genmaterial.« Sie riss die Augen auf und beugte sich vor, als wolle sie ihn in ein unwiderstehliches Geheimnis einweihen. »Nämlich zum Besseren!«
Shar empfand ein vertrautes Kribbeln – das der Begeisterung, die mit wissenschaftlichem Durchbruch einherging.
Ich wusste es. Ich wusste, dass uns die Yrythny-Eier helfen würden
. »Und?«
»Das Konzept löst nicht alle Probleme, ist aber vielversprechend. Eine auf Yrythny-DNA basierende Gentherapie hat das Potenzial, das andorianische Fruchtbarkeitsfenster zu vergrößern. Konservativ geschätzt, wage ich von einem Zyklus zu sprechen, vielleicht auch zwei oder mehr.«
»Mehr Zyklen, mehr Chancen für eine Empfängnis.«
Sh’Veileth nickte. »Und jetzt zum besten Teil.«
Shar war zu perplex, um zu sprechen.
Noch mehr?
»Modifiziert man die Gentherapie ein klein wenig, könnte sich die Anzahl in Frage kommender Keimzellen erhöhen, die die einzelnen Partner bilden. Ich denke an eine Verdopplung oder gar Verdreifachung des Jetztstandes. Und an
gesunde
Keimzellen.«
Bei dem Gedanken an die Folgen wurde Shar ganz schwindelig. »Mehr als ein Säugling gleichzeitig? Auf Andor gab es keine Mehrfachgeburten seit …«
»Über hundert Jahren, ich weiß. Das hier könnte unsere Bevölkerungsverhältnisse in relativ kurzer Zeit auf den Kopf stellen.«
Ich möchte ein Teil dieser Forschung sein
. »Und wie laufen die Tests?« Shar nahm vor dem Monitor Platz, scrollte sich durch Hunderte von Akten und suchte die entsprechenden Angaben der Ärztin.
Diese schürzte die Lippen. »Keine Tests. Das Institut hat sie noch nicht genehmigt.«
Er hielt inne. »Warum?«
»Weil ich nach Ansicht der Leiter noch nicht genug Modelle gemacht habe. Zu neu, zu früh …« Sh’Veileth seufzte tief. »Sie wollen weitere Theorie, weitere Modelle, weitere Daten, bevor sie diese Gentherapie Bündnisgruppen empfehlen.«
»Wüsste das Volk von dieser Entdeckung, würden sich die Gruppen freiwillig als Testobjekte melden«, warf Shar ein. »Hunderte, Tausende Bündnisse, die fürchten, das Empfängnisfenster verpasst zu haben, würden erneut versuchen, Kinder zu zeugen. Die Nachrichtennetze sind doch voller Visionistenpropaganda. Man sollte meinen, das Institut würde entsprechend gern eine legitime Entdeckung publizieren!«
»Ich verstehe ja auch
Weitere Kostenlose Bücher