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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Fest, die Mission im Reservat – selbst ihr Urteil über seinen Umgang mit Thia belastete sie nach wie vor. Und ihm selbst ließ auch sh’Veileths Enthüllung noch keine Ruhe.
    Sie überquerten eine Straße mit vielen Fußgängern, passierten Kioske und Restaurants – auch eines mit »vulkanischer Fusionsküche« – und erreichten ein eher nobles Wohnviertel. An nahezu jedem Fenster quollen Blumenkästen über vor See-Efeu, einem schwarzhalsigen Muschelgewächs mit pelzig-gelben Zweigen. Im Klansitz hatte das Relief wütende Monster und dramatische geometrische Formen gezeigt, in Zhevra kannte die Architektur offensichtlich nichts Bedrohlicheres als Reben und friedliche Waldszenen. Shar erläuterte, dass zumeist Parlamentsmitglieder diese Häuser mit ihren Klans bewohnten. Seine
Zhavey
, so sagte er, war erst nach der räumlichen Trennung von ihrer Bündnisgruppe in ihr Apartment gezogen.
    Prynn hörte ihm zu und betrachtete ihn skeptisch aus dem Augenwinkel. Sie hatte die Hände hinter dem Rücken gefaltet und hielt eine Armlänge Abstand, doch Shar spürte, wie besorgt sie trotz der Distanz um ihn war. »Läuft das so bei Bündnisgruppen? Man zieht ein Kind groß, und das war’s?«
    »Manche Bündnisse berufen sich auf das Ganzheitsgesetz und brechen komplett auseinander. In anderen widmen sich die einzelnen Partner schlicht ihren individuellen Karrieren – so war es bei meiner
Zhavey
. Mein
Thavan
und meine
Shreya
verbringen gelegentlich Zeit mit ihr – besonders mein
Thavan
steht ihr nahe –, aber die meiste Zeit lebt sie allein.«
    Sie runzelte die Stirn. Shar fragte sich, was sie wohl dachte.
    Dann lächelte sie wehmütig. »Klingt ziemlich einsam, ehrlich gesagt. Man wächst so eng mit seinen Liebsten auf, nur um dann auseinanderzutreiben. Wo bleibt da die Beständigkeit? Die lebenslange Verpflichtung den anderen gegenüber?«
    »Die stecken in der Erschaffung der Kinder«, überraschte Shar sich selbst mit einer Antwort. Er zögerte, sich einzugestehen, dass diese Reise ihn dazu gebracht hatte, seine jüngsten Entscheidungen zu hinterfragen – insbesondere die Sache mit dem Ganzheitsgesetz und der endgültigen Trennung von Anichent und Dizhei. Seit er sie wiedergesehen hatte – und seit dem intimen Moment mit Thia im Reservat –, fragte er sich, wie es wohl war, Teil einer zeugenden Bündnisgruppe zu sein, ein Kind zu erschaffen. Andererseits hatte er sich aber für ein neues Leben entschieden und bereute es nicht.
    Und für Prynn. Sie war alles andere als zweite Wahl. Er schuldete es ihr – und sich selbst – ihrer Beziehung die Chance zu geben, sich zu entwickeln.
    Als sie durch das Osttor den Therin Park betraten, verfielen sie in Schweigen. Stille umfing sie, durchsetzt vom melodischen Plätschern von Wasser und dem leisen Geräusch ihrer Schuhe auf den Steinplatten. Kräuterduft lag in der Luft. Shar und Prynn spazierten an Wasserfällen und Wassergärten vorbei, an bildschönen Pflanzen mit untertassenförmigen Blättern, an luftigen Farnen, hüfthohen Stängeln voller klebrigem Nektar und strahlenden Blütenmeeren. Es gab kaum andere Besucher, und Shar genoss die Ruhe.
    Prynn schien besonders vom Heiligtum der Wasserhüterin angetan. Sie bestaunte die Hunderten von farblosen Glaskugeln mit ihren Flämmchen und sah zu, wie die melonenfarbenen Fische mit ihren flügelähnlichen Flossen aus der Seeoberfläche schossen und nach schwärmenden Schilfgrasfliegen schnappten. Dann ging sie zu der rebenumrankten Laube, beugte sich über die Brüstung und beobachtete die scharlachroten und gelben Fische im sich wiegenden Seegras. Das Licht des aufgehenden Mondes spiegelte sich auf ihren bronzenen Schuppen.
    Shar folgte ihr und trat an ihre Seite.
    »Ich könnte die ganze Nacht hierbleiben«, sagte Prynn, den Kopf auf die Hände gestützt. »Es ist so friedlich.«
    »Das war in letzter Zeit selten der Fall.«
    »Shar …«
    »Nein.« Er berührte ihren Arm. »Ich will dir etwas sagen. Ich … habe volles Verständnis dafür, wenn du bedauerst, nach Andor gekommen zu sein, wenn du meinst, ich habe dich enttäuscht.«
    »Nein, nein«, sagte Prynn leise kichernd. »Als ob ich dich für den ganzen Wahnsinn verantwortlich machen könnte, der uns widerfahren ist.«
    »Vieles davon geschah meinetwegen.«
    »Schon … Aber wäre ich nicht gekommen, hätte ich das hier nie gesehen.« Sie deutete auf die sie umgebenden Gärten. »Erst recht nicht mit dir. Deine Heimatwelt ist beeindruckend und lebendig. Wer

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