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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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dieser Überdosis gestorben, hätten Sie nicht …«
    »Ich tat, was getan werden musste. Einer allein kann nicht Eins sein – genauso wenig wie es zwei oder drei können.«
    Prynn erinnerte sich an das Klassenzimmer und die Maßregelung des
chans
. Der Gedanke war wie ein kleiner Stich in die Brust.
    Anichent fuhr fort: »Ungeachtet der Umstände, ist Shar ein Teil meines Ganzen.«
    Die Emotionen hinter seinen Worten berührten auch Prynn. Dass er Shar noch liebte, überraschte sie nicht – wohl aber, wie sehr. Sie hatte weit eher Verbitterung oder Trauer von ihm erwartet. Entsprechend wusste sie nun nicht recht, was sie sagen sollte, und sah ihm direkt in die Augen. Hoffend, er würde in ihrem Blick erkennen, was Worte nicht vermitteln konnten.
    Anichents Antennen krümmten sich, und er lächelte. »Meine Gefühle für Shar sind wie eh und je. Von Stürmen umtost, ja, aber beständig.«
    Plötzlich traf es sie: Anichents Verlust war ihr Gewinn! Weil er nicht mehr Teil von Shars Leben war, durfte sie es werden. Mitleid wallte in ihr auf, und ohne darüber nachzudenken, berührte sie ihn am Ärmel seines Gewandes. »Es tut mir leid, was mit Thriss passiert ist …«, flüsterte sie. »Und mit Shar.«
    Anichent verneigte sich erneut. »Genau wie mir, Prynn Tenmei. Aber ich freue mich für meinen Partner und alle, die ihm Freude bereiten.«
    »Hier bin ich,
Zhadi
«, sagte Shar und trat über die Schwelle in Sessethantis zh’Cheens Studierzimmer.
    Sie sah nicht auf und bedeutete ihm nur, sich zu setzen. Sie trug bereits ihre Trauerkleider. Die fertige Maske lag auf dem Tisch. Auch die frisch verschorften Kratzer an ihren Unterarmen zeugten von ihrem Leid.
Ich habe mich selbst nie so verletzt
, dachte Shar nicht zum ersten Mal,
wie Anichent und
Zhadi. Was ihn wohl von den anderen unterschied?
    Er setzte sich auf eine Ottomane, hielt respektvoll Abstand zu Thantis. Schon als junger
Chei
hatte er diesen Raum mit seinem gemütlichen Durcheinander und dem Geruch nach Erdreich und vertrockneten Pflanzen sehr gemocht. Bei ihren seltenen Besuchen hatten er und seine Bündnispartner sich hier oft vor den Älteren versteckt. Es kam Shar irgendwie angemessen vor, dass ausgerechnet hier auch sein Abschied von seinem alten Leben begann. Geduldig wartete er.
    »Ich habe dich hergebeten«, begann Thantis schließlich, »um dich einzuladen, am Ritus der Erinnerung teilzunehmen.«
    Shar schluckte, blinzelte. Hatte er sich verhört? »Was?«, krächzte er.
    »Ich ließ zwar alle glauben, ich hätte dich davon ausgeschlossen, weil ich dich für mitschuldig an Shathrissías Selbstmord halte, doch je länger ich diese Lüge als Wahrheit verkleide, desto …« Sie brach ab, als ringe sie mit den Tränen. »Ich bestrafe meine
Zhei
für meinen Stolz. Es wäre eine höchst grausame, höchst selbstsüchtige Tat, würde ich sie ohne dich in ihr nächstes Leben verabschieden, Thirishar. Ausgerechnet ohne dich. Ich hoffe, du verzeihst mir.«
    Shar stand der Mund offen. Hilflos und verwirrt saß er da und wusste nichts zu erwidern, nichts zu tun. »Dir verzeihen? Es erscheint mir falsch, dass du die Verantwortung für meine Fehler übernimmst,
Zhadi
. All dies begann doch, als Thriss und ich aus dem Bund traten, um unserem Verlangen nachzugeben. Dadurch trennten wir unser Band zum Ganzen. Ich gebe niemandem außer mir selbst die Schuld.«
    »Nein«, widersprach Thantis. Sie wusste ihre Emotionen kaum noch zu beherrschen. »Ich habe dir etwas vorenthalten – und Anichent und Dizhei. Zwar zweifle ich nicht daran, dass deine Partner meine
Zhei
verstanden, doch verstand sie niemand so wie du. Würdest du mir ins Gedächtnis blicken, verstündest du, was die anderen nicht wissen: dass ich Thriss retten konnte und es unterließ.«
    Bevor Shar etwas sagen konnte, ergriff sie ihn bei der Hand und führte ihn durch einen Durchgang im hinteren Bereich des Studierzimmers. »Urteile selbst, Thirishar. Sieh, was ich dem Ritus des Erinnerns zu bieten habe. Dann weißt auch du, wer wirklich die Verantwortung für Thriss’ Tod trägt.«
    »Entschuldige, dass ich hier so kurzfristig reinplatze«, sagte Prynn und setzte sich Thia gegenüber an eine der freien Arbeitsstationen. Sie wollte so höflich wie möglich bleiben. Wem nutzte schon ein Groll? »Wie ich sehe, bist du bereits beschäftigt.«
    Thia sah kurz auf, widmete sich aber schnell wieder dem Padd in ihren Händen. »Ich hatte noch nicht die Zeit, die Unterlagen bezüglich meiner Reise nach Dramia

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