ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
in die Vertikale begab. Mit Händen und Füßen strampelnd, versuchte sie, sich vor dem Sturz in den Abgrund zu retten, der zwischen Taran’atars Füßen entstand. Zu ihrem Glück fanden ihre Stiefelsohlen prompt eine feste Fläche.
Dax spürte, wie ihre Sicherungsleine Spannung verlor. Dann stürzte der gewaltige Körper des Jem’Hadars in die Schatten.
Er hat sich ausgeklinkt!
, erkannte sie mit Schrecken.
Das Außenteam rührte sich nicht. Niemand wagte es, einen weiteren Bruch des Eises zu provozieren. »Ich glaube«, erklang Ros Stimme in der sich ausbreitenden Stille, »ich registriere ihn mit meinem Trikorder. Er lebt.«
Dax seufzte erleichtert und tippte an ihren Kommunikator. »Dax an Taran’atar.«
Zurück kam nur statisches Rauschen.
»Irgendwas im Eis und Gestein muss Ihr Signal stören«, sagte Ro. Nach dem kritischen Blick zu urteilen, den sie ihrem Trikorder zuwarf, funktionierte dieser kaum besser als der Kommunikator.
Dann deutete Ro nach Osten, ging einfach los, und der Rest der Gruppe folgte ihr. Das Eis hatte Taran’atar zwar verschluckt, aber er schien weiterhin unterwegs zu sein, suchte vielleicht nach einem Aufstieg zur Oberfläche.
Fünfzehn Minuten später erreichten sie einen kleinen eisbedeckten Hügel. »Hier!«, sagte Ro und deutete mit dem Trikorder auf einen Haufen aus Stein und Eisbrocken, der am Fuß des Hügels lag. Dax, Ro und Julian schafften ihn schnell beiseite, und darunter kam ein enger Höhleneingang zum Vorschein.
Einige Minuten darauf schoss Taran’atars Arm aus einer nahen Felsspalte, und bald stand der Jem’Hadar wieder inmitten der Gruppe. Ohne ein Wort hakte er sich erneut am Sicherheitsseil ein.
Dax betrachtete seine leidenschaftslosen, nahezu steinernen Züge. Lag es am Dämmerlicht, oder wirkte er tatsächlich … müde?
»Und Sie sind wirklich völlig in Ordnung?«, fragte Julian. Sorgenfalten zierten seine Stirn. Dax fragte sich, ob auch ihm Taran’atars Erschöpfung aufgefallen war.
»Meine Verletzungen sind unwichtig«, antwortete der Jem’Hadar leicht genervt. Dax wusste nicht, was ihn mehr störte, die Situation oder sein Sturz. »Außerdem heile ich sehr schnell. Wir sollten unsere Suche nach dem Parasitennest fortsetzen. Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht weiter auf mich.«
»Etwa fünfzig Meter weiter befindet sich ein Eingang zu der unterirdischen Kammer, die wir vom Orbit aus registriert haben«, sagte Ro, den Blick abermals auf ihre Trikorderanzeige gerichtet. Ohne Taran’atars Unfall – und die Unmengen von Mineralien in diesen Felsen, die die Scans erschwerten – hätten sie ihr Ziel bestimmt schon vor einer guten halben Stunde erreicht.
»Das sind gute Nachrichten, Lieutenant«, sagte Julian. Dann wandte er sich zu Vlu um. »Vielleicht finden wir unter der Oberfläche eine Möglichkeit, Sie wieder aufzuwärmen.«
»Das klingt absolut hinreißend«, sagte Vlu und ihre Schultern zitterten unkontrolliert. »Bis es so weit ist: Hätten Sie die Güte, mich daran zu erinnern, warum ich einwilligte, Sie auf diese kleine Spritztour zu begleiten?«
Dax begann selbst, mit den Zähnen zu klappern – vielleicht aus reiner Empathie. Dennoch lächelte sie. »Sie sagten, Sie wollten das Meckern nicht allein mir überlassen.«
Vlu erwiderte das Lächeln. Dax’ Humor schien ihr zu helfen. »Wie sagt ihr Sternenflottenleute noch gleich? ‚Es ist ein schmutziger Job, aber irgendjemand muss ihn machen?‘«
»Exakt«, antwortete Dax grinsend. Doch als das Team weiterzog, verging ihr die gute Laune. Denn der wahre Grund für Vlus Anwesenheit war jedem offensichtlich: Das Außenteam brauchte Mitglieder, die immun gegen die Körperkontrolle durch die Parasiten waren. Wie ein Angriff auf Gul Akellen Macet gezeigt hatte, waren Cardassianer und Jem’Hadar nicht mit der Physiologie dieser Kreaturen kompatibel und daher vor ihrem Einfluss gefeit.
Dax empfand nahezu Neid, mussten diese beiden Völker doch keine solchen Monster in ihrer Verwandtschaft tolerieren. Schnell konzentrierte sie sich auf etwas anderes: die zwei Ziele dieser Mission. Sie wollten herausfinden, wo Bajors verstorbener Premier Shakaar Edon von diesen Teufeln, die beinahe die Heimatwelt der Trill zerstört hatten, angegriffen worden war. Und sie wollten sicherstellen, dass keine weiteren Parasiten in den Tiefen von Minos Korva lauerten. Dax’ ältester Freund Benjamin Sisko, der gerade von einem achtmonatigen Aufenthalt im nonlinearen Kontinuum zurückgekehrt war, hatte zwar
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