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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Bürgersteig.
    Kaum noch bei Bewusstsein, hörte er die Bande lachen und sah, wie sie fortrannten und mit den Schatten verschmolzen.

Kapitel 9
    »
Selbstverständlich
bin ich skeptisch«, sagte Dax. »Dafür brauchte mein Symbiont gar keine neun Wirte. Zwei waren Sternenflottenoffiziere, einer Diplomat der Föderation. Unsere Sicht der Dinge ist daher unvermeidlich weiter als die mancher anderer. Und wir hinterfragen den Status quo.«
    Sie saß am Steuer der
Rio Grande
und hielt das Schiff mit einer Hand auf einem Suborbitalkurs, der es über die Ganses-Halbinsel zu den Höhlen von Mak’ala bringen würde. Mit der anderen Hand, die noch immer roten Phaserbrand aufwies, spielte sie gedankenverloren mit der Scherbe der kurlanischen
Naiskos
. Der Schmerz in ihrer Hand war erträglich. Dennoch wünschte sie sich, sie hätte sie mit dem Hautregenerator behandelt, bevor sie Julian die gesamte medizinische Ausrüstung zugebeamt hatte.
    »Was unterscheidet dich dann von den Demonstranten?«, fragte Cyl. Er saß neben Dax und wirkte entspannter als noch in Talris’ Büro. Doch er war General, ein Soldat. Von daher glich seine Anspannung vermutlich der ihren. Mindestens.
    »Verwechsle Fragen und Untersuchen nicht mit Anarchie und einer Abneigung gegenüber Autoritäten«, antwortete sie ein wenig trotzig. Wie hatte Curzon es einst formuliert?
Anarchie ist immer noch besser als gar keine Regierung
.
    Cyl nickte, und ein Lächeln umspielte seinen Mund. »Also kommt es auf das Ausmaß an, nicht notwendigerweise aufs Ziel. Würdest du die Autorität einer angenommenen moralischen Obrigkeit nie ablehnen? Etwa durch Wiedervereinigung?«
    Dax’ Augen verengten sich. Bilder von Nilani Kahn erschienen vor ihrem geistigen Auge. Als Kahns Symbiont noch im Körper Dr. Lenara Kahns gewesen war, war diese Torias Dax’ Gattin gewesen. Und in Nilani begegnete Kahn Jadzia Dax. Damals war Jadzia gewillt, das Tabu zu brechen, als das die Wiedervereinigung vereinigter Trill, die in einem früheren Leben eine intime Beziehung hatten, galt. Doch Kahn entschloss schließlich, die erneut aufkeimende Beziehung zu beenden.
    »Guter Punkt«, sagte Ezri Dax nach einem Moment des Nachdenkens. »Klingt für mich aber, als würdest du entweder nach Gründen suchen, die Handlungen der Neo-Puristen zu entschuldigen, oder als wolltest du jeden, der die Regeln bricht, über denselben Kamm scheren wie die radikalen Extremisten.«
    Cyls Lächeln wurde breiter. »Weder noch, Ezri. Oder vielleicht beides. Dies ist eine verwirrende Zeit für Trill, und ungeachtet der Geschehnisse der kommenden Tage, werden wir alle unsere Werte und Überzeugungen überdenken müssen. Unsere Traditionen und Gesetze, unsere Gesellschaft wird Wandlungen durchlaufen müssen, und es obliegt uns, diese bewusst und willentlich anzunehmen oder uns weiterhin an die Vergangenheit zu ketten. Was wäre die Evolution ohne Veränderung? Erlauben wir auch uns eine Weiterentwicklung? Wenn wir die Fehler und Geheimnisse unserer Vergangenheit betrachten, welchen Einfluss hat das wohl auf unsere Zukunft?«
    Dax prüfte den Kurs des Runabouts auf der Konsole, dann sah sie zurück zu Cyl. »Eins ist klar: Du bist nicht mehr Audrids kleine Neema. Aus dir ist ein Kriegerphilosoph geworden.«
    »Das bleibt nicht aus, wenn man die Erfahrungen von sechs Wirten in sich trägt«, erwiderte Cyl. »Aber wem sage ich das, Para?«
    Das Wort traf sie härter als erwartet. »Para« – so hatte Neema ihre Mutter Audrid Dax genannt, vor vielen Leben. Mittlerweile befand sich Dax im Körper einer siebenundzwanzigjährigen Sternenflottenoffizierin, Cyl war ein Militärgeneral von über fünfzig geworden. Die familiären Bande, die sie einst einten, existierten nach wie vor in Dax’ Erinnerung, doch die Körper ihrer aktuellen Wirte machten aus derartigen Empfindungen etwas Seltsames und Verwirrendes. Fraglos existierte das besagte kulturelle Tabu nicht zuletzt genau dieser Situationen wegen.
    Dax sah auf die Scherbe in ihrer Hand und drehte sie. »Ich bedaure es nicht, weißt du? Die Wiedervereinigung, meine ich. Ich bedaure nicht, was mit Lenara Kahn geschah. Auch nicht meinen Entschluss, zu meinen Freunden auf Deep Space 9 zurückzukehren. Oder dir zu begegnen.«
    »Vielleicht
noch
nicht«, sagte Cyl. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Züge, auch wenn sein Blick trauriger und irgendwie älter wirkte. »Lass mir Zeit. Ich kann ein ganz schöner Tyrann sein.«
    Dax erwiderte das Grinsen.
Konnte

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