ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
Flasche verkorkt. »Warum haben Sie das Geld nicht gleich in den Müllschlucker geworfen? Sie haben die Ohrläppchen eines Menschen!«
Liph drehte sich wütend zu dem Alten um, und Rom fragte sich, ob er ihn verletzten würde. Zur Sorge um die Gesundheit des ältlichen Ferengi gesellte sich aber schnell die freudige Aussicht darauf, wie sehr die Verkäufe der Tagungsaufzeichnung steigen würden, wenn sie auch einen Faustkampf enthielten.
Doch die drei Ratsmitglieder, die zwischen Liph und Kain saßen, standen nun ebenfalls auf. Sie hatten sichtlich nichts dafür übrig, dass Liph Kain bedrohte.
Fal ergriff schnell das Wort: »Lassen, äh, lassen Sie uns einfach abstimmen, in Ordnung?«
Liph wirbelte herum, sah zu Fal und Rom und lachte bellend. »Abstimmen? Hier gibt es nichts abzustimmen. Ganz offensichtlich hat dieser sabbernde Idiot, den wir Großer Nagus nennen, Sie alle in ohrläppchenlose
Gree
-Würmer verwandelt!«
Kain deutete auf Liph. »Vorsicht, Bürschlein. Ich habe schon Yridianer betrogen, als deine Mutter noch zu jung zum Kauen war. Und ich bin zu clever, als dass ich von einer Regierung – insbesondere der der Ferengi – Geld stehlen und es dann in eine so schwachsinnige Sache wie Quadrotriticale investieren würde. Dafür braucht man das Hirn einer Schnecke! Hör auf meine Worte, Liph: Der einzige ohrläppchenlose
Gree
-Wurm in diesem Raum bist
du
!«
Liph riss die Arme hoch. »Glauben Sie, was immer Sie wollen, Sie alter Narr. Von mir aus könnt ihr alle verrotten. Ich will keinem Kongress angehören, der sich in meine Geschäftspraktiken einmischt.« Mit diesen Worten stürmte er aus dem Raum.
Rom atmete erleichtert aus. Er hatte schon Sorge gehabt, es käme zu einer Abstimmung und Liph würde im Amt bestätigt.
Dann hätte Moogie mich wirklich getötet
. Ishka hatte Liphs Machenschaften aufgedeckt, als sie sah, dass das Geld für die Katastrophenhilfe nicht auf das richtige Konto geflossen war. In null Kkomma nichts hatte sie es daraufhin bis zu Liph verfolgt – und zu einer grauenvollen Investition auf dem Sherman-Planeten.
»Wenn das alles ist«, sagte Nurt und erhob sich von seinem Platz, »habe ich eine Polizeitruppe zusammenzustellen.«
Fal hob die Hand. »Ich fürchte, das ist noch nicht alles, Abgeordneter. Wir haben den letzten Punkt unserer Liste nicht abgearbeitet.«
Nurt stutzte. »Ich verstehe nicht …«
»Wir brauchen einen neuen Abgeordneten, Sie …« Eine neue schleimreiche Hustenattacke verhinderte, dass Kain seine Beschimpfung beenden konnte.
Rom fragte sich, für wie viel er diesen Rotz nun wieder verkaufen würde.
Wenn man bedenkt, welche Mengen er hier produziert, ist das Zeug alles andere als ein Sammlerstück
.
Dann fuhr Kain fort: »Ich habe auch bereits jemanden im Sinn. Er ist ein anständiger Mann, hat die richtigen Ohrläppchen fürs Geschäft und er war einer der besten Liquidatoren der FCA. Sein Name lautet Brunt.«
»Brunt!«, schrie Rom.
»Ja, Brunt.« Kain hustete noch ein paar Mal. »Mir ist bewusst, dass er Gegner der meisten unserer Reformen ist – er war sogar gegen die Schaffung dieses Kongresses –, aber ich halte ihn dennoch für den geeigneten Kandidaten. Vertrauen Sie mir. Ich war schon hier, als die meisten Ihrer Großeltern sich die ersten Zahnschärfer kauften, und wenn ich eins gelernt habe …« Es folgte eine neue Hustenattacke. Kain verstaute den Schleim und fuhr fort. »Wo war ich? Ach so … Wenn ich eins gelernt habe, dann, dass positiver Wandel stattfindet, wenn man einen Mann alter Schule an seiner Seite hat, der dafür sorgt, dass man unehrlich bleibt. Und wie ließe sich besser beweisen, dass die neuen Methoden die richtigen sind, als durch die Aufnahme eines der ärgsten Gegner in den Kongress? Das wird wahre Wunder wirken!«
Mehrere Abgeordnete nickten zustimmend. »Klingt sinnvoll«, sagte selbst Nurt.
Roms Mund wurde trocken. Seine Zunge fühlte sich an wie Schmirgelpapier.
Kain nominiert Brunt! Und als wäre das nicht schlimm genug, akzeptieren die anderen seine Nominierung sogar!
»Ich weiß keinen Grund, ihn nicht zu berufen.« Das war Nilva, Vorsitzender von Slug-o-Cola.
»Ich schon«, hörte Rom sich erwidern.
»Warum das?«, fragte Kain.
Wie so oft, wenn er im Fokus stand – und auch sonst oft –, hatte Roms Hirn sofort einen Aussetzer. »Äh … Ich mag ihn nicht sonderlich?«
Nurt kicherte. »Er ist von der FCA. Die
soll
man gar nicht mögen.«
Rom kam ein Einfall. »Aber«, sagte er und sah zu
Weitere Kostenlose Bücher