ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
ganze Gerede machte durstig. »Slug-o-Cola«, bestellte er, nachdem er drei Stücke in den Schlitz geworfen hatte. Unter dem Summen des Gerätes materialisierte das grüne Getränk. Quark nahm den Deckel ab, schaute darunter nach, ob er einen Preis gewonnen hatte – natürlich nicht, er gewann nie – und nippte an der erfrischend schleimigen Limonade.
Dann sah er Ro ernst an. »Wäre Prinadora noch Roms gesetzlich Angetraute gewesen, als er Großer Nagus wurde, hätte sie Anspruch auf alle Vergünstigungen, die der Gattin eines Nagus zustehen. Das würde Rom ihr nie vorenthalten. Also, ich möchte, dass du diesen Vertrag nimmst und ihn jedem Test unterziehst, den du kennst. Und falls nötig, möchte ich, dass du dir noch mehr Tests ausdenkst. Aber du
wirst
die Ehre meines Bruders wiederherstellen.«
Ro kicherte. »Ist das ein Befehl, Herr Botschafter?«
Er zuckte mit den Achseln. »Du bist meine Leibwache. Du bist da, um zu tun, was ich dir auftrage.«
»Mhm, das denkst
du
vielleicht.«
»Quark?«
Er drehte sich um. Mutter starrte ihn aus großen Augen an. Sie hatte den Kopf leicht geneigt und die Stimme gesenkt. Quark hatte sie nicht mehr so angemessen weiblich gesehen, seit sie vor fünf Jahren ihre illegal erwirtschafteten Profite an Brunt zurückgegeben hatte.
»Ja, Mutter?«
»Was du da eben über Rom gesagt hast, war sehr lieb.« Dann erschien das besserwisserische Lächeln auf ihrem Gesicht, das ihn stets in den Wahnsinn trieb. »Weißt du, Quark – ich mag dich vielleicht nicht sonderlich, aber in Momenten wie diesem fällt mir wieder ein, warum ich dich liebe.«
Sie drückte ihre Nase gegen die seine, und obwohl er es als völlig überzogen empfand, erwiderte er die Geste.
»Lass uns losgehen und Rom retten«, sagte sie dann und legte ihm den Arm um die Hüfte.
Bindu pfiff das Werbeliedchen für Slug-o-Cola vor sich hin und bezahlte die Nutzungsgebühr für die Luftwagen-Garage. Es war wieder mal ein herrlicher Tag auf Ferenginar. Der Regen
vinklingte
nur so auf die Stadt herunter und schuf bildhübsche Bächlein in den Straßen, die ein bezauberndes Muster bildeten.
Es war ein guter Tag, um ein Ferengi-Arbeiter zu sein.
Es war einer wie jeder andere gewesen. Bindu war aufgewacht, hatte wie üblich seine Spinnen gefrühstückt, die Morgennachrichten im Kommerzkanal FCN angeschaut und war dann zur LuftwagenHaltestelle gegangen.
Wie üblich war Joq bereits dort gewesen. Sie arbeiteten beide im Zalp-Gebäude, das sich in derselben Straße wie der Handelsturm befand, und nahmen stets denselben Luftwagen dorthin.
Joq war ein wenig kleiner als Bindu. Zumindest wirkte er so, denn wo sich Bindu kerzengerade hielt, neigte Joq in seinen Augen stets dazu, leicht gebückt zu gehen.
»Hast du FCN geschaut?«, fragte Joq, als sie sich an der Haltestelle sahen.
Bindu seufzte. Das fragte er ständig, und die Antwort war stets die gleiche. »Na sicher. Ich sehe jeden Morgen FCN, weißt du doch.«
»Dann hast du also das vom Großen Nagus schon gehört.«
»Na ja, ich hab gesehen, was FCN über ihn berichtete, aber ich glaube das nicht für eine Minute. Denn, mal ehrlich, man kann nicht alles glauben, was FCN erzählt.«
Joq schnaubte. »FCN hat auch mal erzählt, Zek gehe in Ruhestand und Rom werde Großer Nagus.«
»Aber auch, dass das Dominion nach seinem Angriff auf die Erde nur noch wenige Wochen vom Sieg entfernt sei – und das war mehrere Monate, bevor es den Krieg verlor! FCN erklärte Aalwasser zum Gewinner der Cola-Kriege und sagte voraus, Slug-o-Cola sei binnen eines Jahres pleite.«
Joq nickte zerknirscht. »Zugegeben, da lagen sie ziemlich daneben, aber …«
Bindu lächelte. »Und dann diese lächerliche Geschichte, laut der die Liebschaft des Großen Nagus von einem Team Ferengi-Soldaten auf einer verlassenen cardassianischen Raumstation vor dem Dominion gerettet worden sei. Mal ernsthaft, diesen Unfug
kann
doch keiner glauben. Oder?«
»Und was, wenn sie mit dem Nagus recht haben, he?«, fragte Joq und deutete mit dem Finger auf Bindu. »Er hat einen
Vertrag
gebrochen. Und ein Vertrag ist ein Vertrag …«
»… ist ein Vertrag, ja. Ich kenne die Regeln, Joq.«
»Ha!« Joqs Finger stieß inzwischen gegen Bindus Jacke, was seine Aussagen ein wenig lächerlich wirken ließ. »Du würdest die Erwerbsregeln noch nicht einmal kennen, wenn sie dir die Zähne schärften. Ich sag dir, das ist nur die jüngste Entwicklung in einer ganzen Serie! Wusstest du, dass der Markt um hundert Punkte
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