ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
bekannt vorkam. Er hielt eine Flasche Aalwasser hoch.
»Ich bin Kongressabgeordneter Brunt. Als ich zur FCA kam, trank ich Slug-o-Cola, doch nun weiß ich es besser. Wie jedes gute Mitglied des ökonomischen Beraterkongresses, vertraue ich auf die Lösungen, die
unmittelbar
helfen – und das bedeutet: Aalwasser.«
Er nahm einen tiefen Schluck und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund.
»Ah, wie erfrischend! Wenn ich erst Großer Nagus bin – was, wie ich zum Wohle Ferenginars hoffe, bald sein wird – werde ich Aalwasser zum offiziellen Getränk in der Residenz des Nagus ernennen. Denn ich weiß, wie wichtig es ist, stets das Richtige zu tun.«
Brunt wurde vom Aalwasser-Logo ersetzt. Eine Stimme sagte:
»Finanziert von Chek Pharmazeutik für die Kampagne ‚Macht Brunt zum Großen Nagus‘.«
Dann verblassten das Logo und der Werbejingle, der die ganze Zeit über im Hintergrund gelaufen war, endgültig.
Bindu stutzte. »Wir haben schon einen Großen Nagus.«
»Wenn wir Glück haben, übernimmt dieser Typ das Ruder«, sagte Joq. »Du hast ihn ja gehört. Er war bei der FCA.
Die
verstehen, wie Ferengi ticken.«
»Ich will aber keinen Nagus, der Aalwasser trinkt. Das Zeug ist widerlich.«
Der Luftwagen setzte am Boden auf. Der Fahrer schien Probleme zu haben, die Bremsdüsen zu bedienen. Bindu war, als wollten die halb verdauten Spinnen, die er zum Frühstück gegessen hatte, wieder seinen Rachen hinauf. Ein Glück, dass die Fahrt vorüber war.
Sie schlossen sich der Menge an und strömten zum Ausgang. »Wen kümmert’s, was er trinkt?«, fragte Joq. »Hauptsache, er ist nicht Rom. Und hast du gehört, wer ihn finanziert? Chek Pharmazeutik ist ’ne prima Firma und sie hat keinerlei Verbindungen zur Politik. Das sind keine Insider wie die bei Slug-o-Cola.«
»Insider? Was soll das denn heißen?« Bindu fand, Joq war an diesem Morgen noch bescheuerter als sonst.
»Nilva, der Vorsitzende von Slug-o, sitzt im Kongress.«
Das war das irrsinnigste Argument, das Bindu je gehört hatte, und er stritt schon seit Jahren mit Joq. »Na und? Brunt doch auch.«
»Ja, aber der erst seit ein paar Tagen. Er ist ein Außenstehender, der Ferenginar zu den alten Werten zurückführen wird. Zu dem, was war, bevor Rom und seine Spießgesellen an die Macht kamen.«
Sie verließen den Luftwagen. Bindu zog die drei Streifen hervor, die er zahlen musste, um den Tunnel, der von dem Wagen zu seinem Bürogebäude verlief, benutzen zu dürfen. Joq wandte sich in eine andere Richtung. Er ging lieber durch den Regen zum Zalp.
»Was immer du sagst, Joq.« Das war Bindus übliche Verabschiedung. »Bis morgen dann.«
»Vorausgesetzt, Ferenginar existiert morgen noch.«
Bindu ging zur Arbeit. Als er die drei Streifen Tunnelgeld bezahlte, merkte er, dass er den Werbejingle von Aalwasser pfiff.
Kapitel 6
M ACH NIEMALS W ITZE ÜBER EINE F ERENGI -M UTTER …
– Erwerbsregel # 31
»Au!«
Zum sechsten Mal in ebenso vielen Minuten stieß sich Nog den Kopf an der Decke. Vor lauter Schmerz fiel ihm die Stablampe aus dem Mund, wo seine Zähne sie festgehalten hatten.
Der Tunnel war bei meinem letzten Besuch aber noch nicht so eng
, dachte er wütend und widerstand dem Drang, sich die Schädeldecke zu reiben. Stattdessen hob er die Lampe auf, steckte sie sich zurück zwischen die Beißer und zwang sich vorwärts.
So schlecht war ihm die Idee gar nicht vorgekommen. Nog wusste noch aus Kindertagen, dass Großvaters Haus einen geheimen Eingang hatte – eine Röhre, die zu einer im Gleb-Dschungel verborgenen Luke führte. In seiner Kindheit hatte einer von Großvaters Dienern ihm davon berichtet und erklärt, ein Vorbesitzer des Hauses habe den Gang als Fluchtweg anlege lassen, falls schlechte Zeiten anbrächen und Gläubiger vor der Tür stünden. Der Diener war sich sicher gewesen, dass Nogs Großvater nichts von dem Gang wusste.
Nog hatte diesen Weg gewählt, weil er Großmoogies Worte vom Vortag noch im Ohr hatte. Schon als Junge hatte er sich hier versteckt, wenn er Großvater ausweichen wollte – was oft der Fall gewesen war. Doch Nog kam unerwartet langsam voran. Er hatte nicht bedacht, dass er um einiges gewachsen war, seit er fünf war. Dabei war er für Ferengi-Verhältnisse immer noch klein. Wie der unbekannte Vorbesitzer diese enge Röhre für eine gute Fluchtroute hatte halten können, würde wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben.
Als Jake und Korena mich überredeten, Mutter zu besuchen, hatten sie garantiert etwas
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