ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
er den anderen, was vorgefallen war. Und auf Quarks irritierte Frage hin, reichte er seinem Bruder das Padd.
»Was steht da, Quark?«, fragte Ishka.
Er winkte ab. »Gib mir eine Sekunde.« Quark las den Bericht. Jemand namens Rwogo hat hat eine Ermittlung durchgeführt.
Wusste gar nicht, dass es auf Ferenginar Ermittler gibt
. Laut dem Padd arbeitete Rwogo nicht für die FCA. Quark entschied, später dort nachzuhaken.
»Hier steht«, sagte er dann, »dass jemand durch Davs Akten gegangen ist.«
Nog beugte sich zu Ro hinüber. »Das ist mein Großvater mütterlicherseits«, flüsterte er.
Ro nickte.
»Die Überprüfung umfasste auch Roms und Prinadoras Ehevertrag. Wie sich herausgestellt hat, war diese Verlängerung nicht, was wir alle dachten.«
Mutter sah zu Rom, der ins Leere starrte und das Blinzeln verlernt zu haben schien. »Rom, was redet er da? Ich dachte, ihr hättet eine Fünf-Jahres-Verlängerung unterschrieben.«
»Dachte ich auch«, sagte Quark. »Nach Ablauf dieser Frist hätte Dav Zugriff auf Roms Besitz – so hat Rom es mir erklärt, als er mit Nog nach Terok Nor kam und Arbeit suchte, weil er Geld brauchte.« Er hielt das Padd hoch. »Doch laut dem hier, handelte es sich um einen unbegrenzten Verlängerungsvertrag. Dav hätte Roms Geld nur bekommen, wenn Rom sie verlassen würde. Aber sie sind nach wie vor verheiratet, und die Ehe umfasst eine standardisierte Monogamie-Klausel.«
»Moment mal«, unterbrach Ro. »Dieser Vertrag wurde vor wie vielen Jahren aufgesetzt? Zwanzig?«
»Fünfundzwanzig, genau gesagt. Wieso?«
»Soll das heißen, vor fünfundzwanzig Jahren enthielten Ferengi-Eheverträge standardmäßig eine Monogamie-Klausel? Weshalb?«
»Zum Schutz familiärer Werte«, antwortete Mutter mit der üblichen Verachtung, die sie den altehrwürdigen Traditionen entgegenbrachte. »Die meisten Leute scherten sich nicht darum, woher ein Ferengi-Mann sein
Oo-mox
bekam. Doch man legte Wert auf stabile Haushalte – insbesondere auf solche mit möglichst wenigen weiblichen Mitgliedern –, und bevorzugte daher Ehen, die sich auf zwei Beteiligte beschränkten.«
Ro setzte die Miene auf, die Bajoraner wie sie immer zur Schau trugen, wenn gesellschaftliche Normen der Ferengi ein Thema wurden. »Meine Güte, wie aufgeklärt.«
»Wem sagen Sie das?«, erwiderte Mutter.
»Können wir bitte wieder zur Sache kommen?« Quark sah zu Nog, der seinen Vater ungläubig anstarrte. Er selbst hatte nicht anders geschaut, als Rom ihm gestand, dass sein Junge eine Menschenschule besuchte – und später, als Nog seine Absicht verkündete, sich an der Sternenflottenakademie zu bewerben.
Jetzt weißt du, wie’s uns damals ging, Kleiner
.
»Vater«, begann Nog, »ist das wahr?«
Rom blickte ins Leere.
»Erinnern Sie sich nicht, Nog?«, fragte Ro.
»Ich war damals erst sieben, und Vater redete nie groß darüber.«
Auch Ishka starrte Rom an. »Ich kenne die Geschichte auch nur vom Hörensagen. Also, Rom – antworte deinem Sohn.
Ist das wahr?
«
Rom stand auf. Er öffnete den Mund, doch kein Laut kam heraus.
Quark wartete geduldig. Rom brauchte öfters einige Minuten, bis er zu zusammenhängenden Sätzen fähig war.
»Ich muss zu Leeta«, erklärte Rom schließlich. Und ging.
Quark schnaubte. »Was, glaubt ihr, wird er ihr erzählen?«
»Die Wahrheit«, antwortete Nog defensiv.
»Und die wäre?«
»Rom würde uns nie anlügen«, sagte Mutter. »Er ist ein guter Junge.«
»Großmutter hat recht«, stimmte Nog zu. »Vater würde so etwas nie tun. Dazu ist er gar nicht fähig.«
»Ach nein?«
Quark wirbelte zu Ro herum. »Was soll das heißen?«
»Ich habe doch die Akten gelesen, die Odo für seinen Nachfolger hinterlassen hat. Über Rom schrieb Odo unter anderem, er habe sich in ihm geirrt. Das habe ich mir gemerkt, denn Odo gestand sich für die gesamte Zeit, die er auf der Station aktiv war, nur drei Fehler ein. Seine genauen Worte waren, dass er Rom unterschätzt habe.« Sie sah von einem zum anderen und letztlich zu Quark. »Ich bin bereit zu wetten, dass jeder von euch ihn auch schon mindestens einmal unterschätzt hat.«
»Ich nicht«, sagte Quark betont. »Allerhöchstens
über
schätzt. Er war und ist ein Idiot.«
»Ist er nicht«, protestierte Nog. »Du redest immer schlecht von ihm, aber in Wahrheit, Onkel, wäre deine Bar längst Geschichte, hätte es meinen Vater nicht gegeben.«
»Ach ja? Na, wenn das so ist …«
»Das reicht!«, schrie Mutter. »Hört auf, alle beide! Diese
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