ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
all das schien zu vergehen, während Leeta sehnsüchtig ihren Gatten betrachtete. »Ich bin glücklicher als je zuvor in meinem Leben – weil ich bei ihm bin.«
Nach allem, was Ro gesehen hatte, wusste sie nicht, ob es das wert war.
Andererseits: Auch ich habe alles stehen und liegen gelassen, um mit Quark Zeit auf seiner Heimatwelt zu verbringen. Für wen halte ich mich eigentlich, sie zu verurteilen?
»Darf ich
Sie
etwas fragen?«
»Natürlich.«
»Sie scheinen Quark echt zu mögen.«
Los geht’s
. »Ja. Ja, irgendwie schon.«
Leeta schüttelte den Kopf. »Warum?«
Ro prustete los, konnte gar nicht anders, und einen Moment später stimmte Leeta mit ein. »Ehrliche Antwort?«, sagte Ro dann. »Manchmal hab ich keinen Schimmer. Aber er ist so … so
aufrichtig
.«
Leeta sah sie ungläubig an. »Quark ist der unehrlichste Mann, dem ich je begegnet bin!«
»Ja, ich weiß. Aber er ist völlig aufrichtig in seiner Unehrlichkeit. Gut, er hat es faustdick hinter den Ohren, aber daraus macht er kein Geheimnis. Das ist … na ja, irgendwie liebenswürdig.«
»Wenn Sie das sagen.« Leeta klang nicht überzeugt.
»Er ist keine schlechte Person«, sagte Ro. »Ehrlich nicht. Auf seine ganz eigene Art ist er so mitfühlend wie Rom.«
Leeta grinste. »Man merkt, dass Sie nie für ihn gearbeitet haben.«
»Stimmt. Und er kann fraglos ein verschlagener Bastard sein. Aber er hat auch ganz andere Seiten. Außerdem haben er und ich viel gemeinsam.«
Das schien Leeta zu überraschen. »Zum Beispiel?«
Ro wählte ihre Worte vorsichtig. »Wir sind beide nicht gerade das, was die Gesellschaft von uns erwartet.«
»Das erklärt wohl, warum Sie den Ohrring auf der falschen Seite tragen.«
Erneut musste Ro lachen. »Ja, meine kleine Rebellion gegen die Vedeks, die mir ans Ohr fassten, obwohl ich das nie mochte.« Sie sah Leeta ernst an.
Ach, was soll’s
, entschied sie.
Ich wollte das schon loswerden, seit ich hergekommen bin. Jetzt kann ich’s auch aussprechen
. »Hätten Sie etwas gegen eine
wirklich
private Frage?«
Leeta zuckte nur mit den Achseln. »Schießen Sie los.«
»Wie ist das so … im Bett mit einem Ferengi?«
Diesmal war Leeta mit Lachen dran, auch wenn daraus schnell ein neuer Hustenanfall wurde. Ro eilte sofort zum Wasserhahn, schob etwas, von dem sie hoffte, es sei nur ein Streifen, in den Schlitz, und füllte das Glas neu.
Leeta trank es bis zur Hälfte. »Tut mir leid«, sagte sie dann. »Ich ging wohl davon aus, Sie und Quark … Na ja, so wie ich Quark einschätze, hätte ich nicht gedacht, er könne sich zurückhalten und …«
Ro hob die Hand. »Schon in Ordnung. Wir lassen es langsam angehen.«
»Das ist nicht unbedingt Quarks Stil.«
»Seien Sie sich da mal nicht so sicher. Es steckt durchaus ein Romantiker in ihm. Okay, meistens brät er ihm eine über und versteckt ihn dann gefesselt hinter einer Ecke, aber er existiert.«
»Hm.« Leeta nahm noch einen kleinen Schluck. »Ich schätze, man kann es als … als enthusiastisch beschreiben«, antwortete sie dann auf Ros Frage. »Aber ich weiß nicht, wie viel davon Rom und wie viel typisch Ferengi ist. Rom ist jedenfalls ganz anders als Julian.«
Bevor Ro das Bild, das diese letzte Bemerkung in ihren Geist geätzt hatte, abschütteln konnte, piepte ihr Trikorder. Sie öffnete ihn und fand die Worte PROGRAMM ABGESCHLOSSEN auf dem Display. Sie gab zwei Befehle ein und murmelte: »Verdammt.«
»Was ist?«
»Es geht um die Ermittlung.« Ro wollte nicht in die Details gehen – insbesondere, da es keine guten waren. Leeta hatte auch ohne Roms Sorgen schon genug Stress. »Ich muss zurück in die Residenz des Nagus.«
»Natürlich. Danke für den Besuch.«
»Kein Thema.« Sie wandte sich zur Tür um.
»Nein, ernsthaft, Lieutenant. Abgesehen von Rom und Nog sind Sie der erste Besuch, den ich bekommen habe.«
Ro drehte sich um und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Nennen Sie mich Laren. Und ich bin gern gekommen. Ernsthaft.«
»Es ist schön, eine … eine Freundin zum Reden zu haben.«
Ro blinzelte. Sie war Leeta eben erst begegnet und wusste nicht, ob die Bezeichnung
Freundin
angemessen war. Hätten sie die Umstände nicht zusammengeführt, sie hätte der Frau wohl kaum mehr als zwei Worte zu sagen gehabt.
Doch dann sah sie zum schlafenden Rom und dachte an Quark.
»Stimmt«, sagte sie schließlich. »Wir haben ja auch einiges gemeinsam. Ich schaue später wieder bei Ihnen rein, okay?«
Leeta nickte und gähnte. »Ich glaube,
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