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ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert

ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert

Titel: ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. Decandido
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waren?«
    Während der Kommentator sprach, spuckte die Frau das Essen aus und reichte die zerkauten Käfer dem Mann, der sie gierig verschlang. Ro kam allein beim Anblick die Galle hoch. Als Nächstes zeigte der Bildschirm, wie der Mann etwas in ein Padd eingab und es dann in die Kamera hielt. Auf dem Display waren in Ferengi-Lettern die Worte TRANSAKTION ABGESCHLOSSEN zu lesen.
    »Als Ferengi-Geschäftsleute noch Profite machen durften, ohne sich über irrsinnige Steuerlast und Konkurrenz von anderen Welten zu sorgen?«
    Dann erschien Rom. Er sah noch verplanter als sonst aus.
»Der Große Nagus versucht, der Ferengi-Tradition ins Gesicht zu spucken – und den Ferengi-Werten. Ferenginar braucht aber keinen Nagus, der Verträge bricht und unser Familienbild zerstört, indem er sich mit Außenweltlern paart. Ferenginar braucht …«
    Roms Antlitz verschwand und wurde durch das des lächelnden Brunt ersetzt. Ro war jetzt noch übler, als beim Anblick der Frau, die ihrem Mann das Essen vorkaute.
    »… Brunt. Er versteht, was Ferenginar groß gemacht hat. Finanziert von Chek Pharmazeutik für die Kampagne ‚Brunt als Großer Nagus‘.«
    Na
, dachte Ro,
wenigstens sind sie gründlich
. Sie hatte versucht, den Werbefilm zu stoppen, doch allem Anschein nach ließ sich das Gerät nicht abschalten, bis er vorüber war.
    Ein Bild schlich sich in ihren Geist: sie, nackt neben Quark sitzend, während sie ihm ein paar Würmer zerkaute. Ro verscheuchte es schnell und schwor sich, es mit ins Grab zu nehmen, bevor sie Quark davon erzählte. Und sie begriff, dass ein Anruf bei Kira nicht reichte. Die ganze Ferengihaftigkeit, die sie umgab, war immer noch zu viel für sie. Sie brauchte ein stärkeres Abwehrmittel.
    Und Brunts Werbung war vielleicht genau das Richtige.
    Es kostete die kriecherischen Bediensteten nur Minuten, ihr einen Transport zum Krankenhaus zu besorgen, in dem Leeta behandelt wurde.
    Unterwegs sah Ro noch weitere Werbefilme mit Brunt, darunter einige für ein Getränk namens Aalwasser. Alle waren von Chek Pharmazeutik finanziert worden.
Das sind die Leute, die
wirklich
hinter Rom her sind. Vielleicht ist der Vertrag wirklich eine Sackgasse, aber mir scheint, dieser Fall lässt sich von mehreren Seiten aufrollen. Wir wissen, dass Brunt ein Motiv hat, Rom zu stoppen. Vielleicht geht Cheks Beteiligung über die des Sponsors hinaus?
Sie wusste nicht, was sie von diesem Ansatz erwarten sollte. Aber sie hatte auch noch nicht angefangen zu graben.
    Das mache ich
nach
meinem Besuch bei der schwangeren Dame
.
    Wie erwartet musste Ro etwas bezahlen, um den Warteraum des Krankenhauses betreten zu dürfen. Ein zweiter Obulus war an Leetas Tür fällig und ein dritter, um länger als eine Minute zu bleiben – schließlich war gerade nicht Besuchszeit.
    Das Krankenhaus ähnelte keinem, das Ro je gesehen hatte. Sie war schon überall im Quadranten in Sanatorien gewesen, auf Krankenstationen, in medizinischen Einrichtungen aller Art, und den meisten von ihnen war eine gewisse antiseptische Konstante gemein gewesen. Oder, konkreter gesagt: Sie hatten chemisch gerochen, weil dort Unmengen von Arzneimitteln aufbewahrt wurden. Selbst die blitzsauberste Krankenstation der Sternenflotte wurde diesen Geruch nie ganz los.
    Dieser Ort schon
. Die Inneneinrichtung war so geschmacklos wie überall sonst auf dem Planeten, und das Einzige, was Ro hier roch, war der metallische Geruch goldgepressten Latinums. Weder im Wartesaal noch in den Gängen sah sie irgendwelche medizinischen Geräte herumstehen. Die Angestellten trugen diese mehrfarbigen Jacken, Hemden und Westen, die die Ferengi so mochten. Hätte das Schild am Haupteingang das Gebäude nicht als Krankenhaus ausgewiesen, Ro hätte geglaubt, sich in einem ganz normalen Bürokomplex zu befinden.
    Das passt irgendwie
, dachte sie.
Menschliche Ärzte legen einen Schwur ab, ihren Patienten zuerst einmal nicht zu schaden. Bei Ferengi-Ärzten lautet der Schwur wohl eher: Zuerst nimm das Geld
.
    Leeta lag nicht in dem Zimmer, in dem sie dem Empfang zufolge sein sollte. Ein Angestellter führte Ro schließlich zu dem Eckzimmer, das ihr laut Computer zugewiesen worden war. Als die Tür aufglitt, blickte Ro in einen großen Raum mit vornehmem Teppichboden, einem Fenster zum Handelsturm, Vorhängen, die anscheinend aus tholianischer Seide bestanden, und mehreren bequemen Sesseln für Besucher. Das große Biobett in der Zimmermitte war das Erste im gesamten Gebäude, das auf Ro zumindest einen

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