ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
sie.
Der winkte ab. »Später. Sag mir, Krax, wann hattest du vor, uns in diesen Plan einzuweihen?«
»Da… Dazu gab es keinerlei Grund! Er entwickelte sich ganz anders als erwartet. Ich hätte nie gedacht, dass du, diese Frau und dein Neffe so viel herausfinden würdet. Oder dass ihr jemanden habt, der ins Archiv einbricht. Ich hielt das nicht einmal für
möglich
!«
»Danke sehr«, sagte Leck.
»Gern … Gern geschehen.« Es war seltsam, mit jemandem Höflichkeiten auszutauschen, der einem mit Mord drohte, aber Krax tat, was immer nötig war, um den Irren zu besänftigen. »Das Ergebnis war jedenfalls das Gleiche: Brunt, Chek und Dav wurden diskreditiert, Roms Position als Großer Nagus ist gefestigter denn je, und der Kurs ist sogar um fünfzig Punkte gestiegen und steigt morgen vermutlich noch weiter.« Ihm kam ein Gedanke: »Und … Und … Und als zusätzlicher Bonus wird Aalwasser wahrscheinlich massive Verluste einfahren. Das dürfte Nilva freuen, weil zeitgleich die Verkäufe von Slug-o-Cola steigen. Er ist ein guter Verbündeter.«
Quark rieb sich das Kinn. Die Bajoranerin schaute ihn noch immer an, als wolle sie ihn mit Blicken töten. Lecks Griff lockerte sich ein wenig. Krax’ linkes Bein drohte, zu verkrampfen.
»Kann ich ihn bitte jetzt töten?«, fragte Leck schließlich.
»Nein«, antwortete Quark. »Zumindest noch nicht.«
Krax stieß die Luft aus. Ihm war gar nicht bewusst, dass er den Atem angehalten hatte. Das Messer verschwand von seinem Hals, und er stolperte vorwärts in sein Wohnzimmer, die Hand an den Hals gepresst. »Wie … Wie meinst du das, noch nicht?«
»Wir werden jetzt aufbrechen. Ich werde sogar dafür sorgen, dass Rom nicht erfährt, was du ihm angetan hast. Aber sei dir sicher, dass dich das etwas kostet.«
»Nämlich was?«, fragte Krax und sah nervös zu Leck.
Quark lächelte. »Das werde ich dir schon noch sagen. Eines Tages.«
Kapitel 12
E RFOLG KANN MAN DURCH NICHTS ERSETZEN .
– Erwerbsregel # 58
Ro hatte Leetas anderes Krankenhauszimmer besser gefallen.
Der edlere Raum – der, in den sie bei ihrem ersten Besuch fälschlich gebracht worden war und in dem Leeta nun, da Rom im Amt bestätigt wurde, wieder lag – sah auch nicht schicker aus, wenn er bis zum Bersten gefüllt war. Und das war er definitiv. Zek, Ishka und Krax standen an einer Seite des Bettes. Krax warf Quark und Ro nervöse Blicke zu. Auf der anderen Seite stand Ro, flankiert von Quark und Nog. Alle lächelten, aber niemand so breit wie Rom, der sich links von Quark befand.
Alle Blicke ruhten natürlich auf den beiden im Bett: Leeta und dem Baby.
Objektiv betrachtet, sah Leeta nicht besser aus als bei Ros letztem Besuch. Ihr Gesicht wirkte noch geschwollen und fleckig, war sogar blasser geworden. Doch das große Lächeln auf ihren Zügen machte es schwer, objektiv zu bleiben.
Sie sagte schon vorher, sie sei glücklich. Jetzt strahlt sie regelrecht
.
»Wie heißt sie?«, fragte Ishka.
»Bena«, antwortete Leeta. »Wir haben sie gewissermaßen nach dem Abgesandten benannt.«
»Und«, fügte Ro an, »das Wort bedeutet ‚Freude‘ im Bajoranischen.«
Ishkas Lächeln war so breit, dass ihre Mundwinkel schon fast an ihren Halsrahmen stießen. »Das passt.«
Quark wandte sich um und starrte seinen Bruder an. »Auf Ferengi bedeutet es ‚Trittschalldämmung‘.«
»Äääh …« Rom dehnte die Silbe in die Länge und hielt dann inne. »Na ja, es steht dafür, dass auf Kindern ständig herumgetrampelt wird.«
Nog lachte. »Gut gerettet, Vater.«
»Sie ist jedenfalls ein bildhübsches Kind«, sagte Ishka.
»Danke.« Leeta sah zu dem Mädchen an ihrer Brust. Es war in eine Decke gewickelt, die – natürlich – mit Latinum verziert war.
Ro wusste nicht, ob
bildhübsch
das erste Wort war, das ihr bei Benas Anblick in den Sinn gekommen wäre. Zugegeben: Ihrer Meinung nach waren alle Neugeborenen potthässlich – bajoranische Babys sahen aus wie
Kava
-Früchte, menschliche wie gekochte Pflaumen –, und dieser Mischling war sogar noch hässlicher, selbst wenn man die Falten und das verkniffene Gesicht, das allen frisch in der Galaxis angekommenen Säugetieren gemein war, außer Acht ließ. Benas Ohren waren zu groß für eine Bajoranerin, doch selbst für eine Ferengi-Frau zu klein. Ihr Kopf hatte Ferengi-Form (was nach Dr. Orpax’ Aussagen zu Leetas schwieriger Schwangerschaft zu erwarten gewesen war), eine Nase, die die Breite von Ferengi-Nasen mit den Riffeln bajoranischer kombinierte
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